Am Montag erkundigte sich ein 58-jähriger Mann beim Pförtner des Justizpalasts in München nach Rechtsberatung. Als ihm dieser erklärte, dass er dafür einen Termin vereinbaren müsse, ging der Mann nach Auskunft der Polizei zunächst wortlos in der Sicherheitsschleuse hin und her und richtete plötzlich eine Pistole auf eine Glasscheibe in der Zugangstür, die sich hinter der Sicherheitsschleuse befindet. Er drückte mehrfach den Abzug, es löste sich aber kein Schuss.
Pistole, Messer und Feuerzeugpistole bei sich
Dann legt er die Pistole in das Schubfach zum Pförtnerraum und holte anschließend aus einer Tasche ein Messer und eine täuschend echt aussehende Feuerzeugpistole heraus. Auch diese beiden Gegenstände legte er in das Schubfach.
Der alarmierte Justizwachtmeister und das Sicherheitspersonal überwältigten den Mann und nahmen ihn fest. Ob ein Haftbefehl erlassen wird, entscheidet sich im Laufe des Tages.
Als Motiv für seine Aktion gab der Mann Unzufriedenheit mit der Justiz an, die ihn in Zivilprozessen ruiniert habe. Unklar ist, ob der Mann psychisch krank ist. Der 58-Jährige wirke aber durchaus zurechnungsfähig, sagte ein Polizeisprecher. Nach den tödlichen Schüssen auf einen Staatsanwalt im Amtsgericht Dachau vor fast genau einem Jahr waren die Sicherheitsvorkehrungen in der bayerischen Justiz verschärft worden. AZ/dpa