Das Kabinett strich die Fertigstellung des Rings aus den bayerischen Projekten, die für den nächsten Bundesverkehrswegeplan angemeldet werden. Damit setzte die Staatsregierung das um, was Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) vor Monaten angekündigt hatte.
Das letzte Verbindungsstück fehlt
Anders als in Berlin oder Paris wurde der Münchner Autobahnring wegen Widerstands der Anwohner nie fertiggestellt. Es fehlt das letzte Verbindungsstück im Münchner Süden, die Verbindung von A96 bei Gräfelfing und A99 bei Taufkirchen. Dieses Stück würde vor allem für Pendler aus dem Westen und für den aus Baden-Württemberg anrollenden Verkehr die Umfahrung Münchens verkürzen und für die Bewohner der Landeshauptstadt mutmaßlich weniger Durchgangsverkehr bedeuten. Der sogenannte Südring würde aber durch die ausgedehnten Wälder im Süden
Neu angemeldet werden 398 Straßenbauvorhaben und 30 Bahnprojekte. Ausbauen lassen will die Staatsregierung mehrere Autobahnen und Bundesstraßen, außerdem sollen 220 Ortsumgehungen aufgenommen werden. Wirtschaftsminister Martin Zeil (FDP) will vor allem die Elektrifizierungslücken bei der Eisenbahn beheben, vor allem in Nordostbayern und im Allgäu.
Chronischer Geldmangel
Der nächste Bundesverkehrswegeplan soll 2015 veröffentlicht werden. Die Anmeldung durch die Staatsregierung bedeutet noch nicht, dass das Bundesverkehrsministerium die Projekte auch tatsächlich aufnimmt. Selbst eine Aufnahme in den Bundesverkehrswegeplan bedeutet nicht, dass auch tatsächlich gebaut wird. Wegen des chronischen Geldmangels im Verkehrsetat werden viele Vorhaben erst mit mehreren Jahrzehnten Verspätung verwirklicht. (dpa/AZ)