Aus bislang noch nicht geklärten Gründen fuhr eine 64-jährige Rentnerin am Mittwochabend im südlichen Münchner Landkreis statt gerade über den Bahnübergang nach rechts und blieb dort im Gleisbett stecken, berichtet ein Sprecher der Polizeipräsidiums München. Die Frau war mit ihrem Mercedes in Sauerlach stadtauswärts unterwegs und hat sich nach Angaben der Polizei wahrscheinlich auch wegen des Nebels verirrt. Eigentlich wollte sie nach dem Bahnübergang abbiegen, fuhr aber schon zu früh rechts und steckte dann mit ihrem Auto im Schotter der Gleise fest.
S-Bahn schleift Auto mit
Die Frau reagierte sofort und verließ schnell ihr Fahrzeug - kurz darauf schlossen sich auch schon die Schranken. Die Rentnerin versuchte mit einem Notruf noch eine Gleissperrung zu erwirken, doch dazu war es schon zu spät. Die S-Bahn Linie 3 Richtung München kam angefahren, der Zug erfasste den Mercedes und schliff ihn kurz mit. Dann wurde das Auto zur Seite geschleudert. Es erlitt Totalschaden.
Auto, Zug und Gleise stark beschädigt, aber niemand verletzt
Auch die Front des S-Bahn-Triebwagens wurde schwer beschädigt und das erste Achsdrehgestell des Zuges sprang aus den Gleisen. Außerdem wurde die Druckluftbremsanlage beschädigt, die S-Bahn kam erst etwa 750 Meter nach dem Aufprall zum Stehen.
Nach Angaben der Polizei wurden weder die 26 Fahrgäste noch der S-Bahn-Fahrer verletzt. Auch der Autofahrerin passierte nichts, weil sie sich rechtzeitig in Sicherheit gebracht hatte.
Irrfahrt richtet 500.000 Euro Schaden an
Allerdings wurde die Gleise im Unfallbereich so stark in Mitleidenschaft gezogen, dass es laut Polizei noch nicht absehbar ist, wann der Zugbetrieb zwischen Deisenhofen und Holzkirchen wieder möglich ist. Fahrgäste können auf die Busse und Taxen des Schienenersatzverkehrs ausweichen. Der geschätzte Gesamtschaden liegt bei rund 500.000 Euro, berichtet die Polizei in München. AZ