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Mordfall Franziska: Die zum Himmel schreiende Frage nach dem Warum

Mordfall Franziska

Die zum Himmel schreiende Frage nach dem Warum

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    Unter großer Anteilnahme der Bevölkerung fand gestern Nachmittag das Requiem für die ermordete Franziska in ihrer Heimatgemeinde Möckenlohe (Landkreis Eichstätt) statt. Gut 600 Trauernde – Angehörige, Freunde, Mitschüler und die Dorfgemeinschaft – begleiteten das zwölfjährige Mordopfer auf seinem letzten Weg.

    Die Schülerin war am Samstag auf dem Heimweg vom Skaterplatz der Nachbargemeinde Nassenfels vom Fahrer eines grünen Toyotas abgefangen, sexuell missbraucht und getötet worden. Ihre Leiche wurde am Sonntagnachmittag von Anglern in einem Weiher bei Neuburg an der Donau gefunden. Der mutmaßliche Täter, der 26-jährige Stefan B. aus Neuburg, hat inzwischen ein Teilgeständnis abgelegt.

    Die Trauerfeier – zelebriert vom Gerolfinger Pfarrer Sebastian Bucher – hatte einen stark tröstenden Charakter. Zwar sprach der Geistliche die große Hilflosigkeit an, mit der alle Betroffenen dem unfassbaren Tod des Mädchens gegenüberstehen, doch ermutigte er die Menschen, immer wieder die „zum Himmel schreiende Frage“ nach dem Warum zu stellen. Sie auch dann zu stellen, „wenn es auf der ganzen Welt keine Antwort darauf gibt“.

    Viele junge Menschen waren unter den Trauergästen in der kleinen Dorfkirche Mariä Himmelfahrt – die Dorfjugend aus Möckenlohe, Freunde aus dem örtlichen FC-Bayern-München-Fanklub, dem Franziska angehört hatte, und Mitschüler der Maria-Ward-Schule in Eichstätt. „Für euch ist Franziskas Tod besonders schlimm“, sagte Pfarrer Bucher und gab den Jugendlichen die Botschaft mit auf den Weg: „Lasst euch nicht entmutigen, traut dem Leben, das vor euch liegt, und verliert den Glauben nicht an das Fröhliche im Menschen. Wir glauben fest, dass Franziska lebt, bei Gott ist und dass es ihr gut geht!“

    Viele hatten Tränen in den Augen

    Nach dem Gottesdienst versammelten sich die Menschen vor der Aussegnungshalle, in der der kleine, weiße Sarg aufgebahrt stand. Viele rote Ballons in Herzform stiegen auf dem Platz davor in den Himmel. Freunde hatten Grußkarten daran gebunden mit ihren Wünschen und guten Gedanken, die sie so in den Himmel steigen ließen. Viele Menschen hatten Tränen in den Augen.

    Die Polizei Eichstätt, die an diesem Tag das Hausrecht rings um die Pfarrkirche hatte, war da, um für Diskretion zu sorgen und im Notfall mit dem Kriseninterventionsteam zur Verfügung zu stehen. Sie musste nicht eingreifen.

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