Aufrufe mit Worten wie "Tötet die Kuh" seien am Donnerstag erstmals im Waldgebiet im Landkreis Mühldorf in Oberbayern gesehen worden, sagte Britta Freitag von der Tierschutz-Initiative "Gut Aiderbichl" auf dapd-Anfrage. Allerdings gibt es auch das genaue Gegenteil: Auf anderen Schildern warnen Scherzbolde mittlerweile davor, das Rind zu töten. "Yvonne ist eine Zeitreisende, gekommen uns zu warnen!! Wenn ihr sie tötet sterben wir alle", heißt es darauf.
Die Tierschützer hoffen auf jeden Fall, das Ochse Ernst schneller als die möglichen Jäger sind und Yvonne bald anlockt. Ernst habe bereits Witterung aufgenommen und rufe nach der Kuh, berichtete Freitag. Es seien zusätzlich Köstlichkeiten ausgelegt worden, um Yvonne anzulocken und lebendig einfangen zu können.
Bauer: Schlachtung von Yvonne war nicht geplant
Die sechs Jahre alte Milchkuh war am 24. Mai von einem Bauernhof in der oberbayerischen Gemeinde Aschau entwischt. Dorthin war sie gerade erst verkauft worden. Sie kam aus dem österreichischen Ried im Inn-Kreis. Nach dem Ausladen aus dem Transporter verschwand sie. Ob die Kuh geschlachtet werden sollte, ist unklar: Nach Angaben des Bauern war dies nicht geplant. Allerdings war Yvonne bereits abgestillt, wäre also nicht mehr als Milchkuh zu gebrauchen gewesen. Oft werden solche Tiere dann zu Fleisch verarbeitet.
Mittlerweile hat die "Gut-Aiderbichl"-Initiative die Kuh gekauft. Sie betreibt einen Gnadenhof, auf dem Yvonne ihren Lebensabend verbringen soll.
Als Problem-Kuh zum Abschuss freigegeben
Problem dabei: Kuh Yvonne ist von den bayerischen Behörden zum Abschuss freigegeben worden, seit sie auf eine Straße und dabei ausgerechnet einer Polizeistreife vor den Kühler lief.