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Mord in Herrsching: Opfer verwechselt: Täter hatte sich offenbar im Telefonbuch vertan

Mord in Herrsching

Opfer verwechselt: Täter hatte sich offenbar im Telefonbuch vertan

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    Nach 18 Jahren wurde der Mord an einem Bibliotheksangestellten in Herrsching am Ammersee aufgeklärt. Die tödlichen Schüsse galten aber jemand anderem.
    Nach 18 Jahren wurde der Mord an einem Bibliotheksangestellten in Herrsching am Ammersee aufgeklärt. Die tödlichen Schüsse galten aber jemand anderem. Foto: Dominik Mai (Symbolbild)

    Josef Enzesberger wurde 1996 vor seiner Haustür in Herrsching am Ammersee erschossen - eine Verwechslung, wie nun bekannt wurde. Doch wie kam es zu dem Irrtum?

    Die neueste Theorie: Offenbar wollte der mutmaßliche Täter den damaligen Herrschinger Polizeichef töten - und nicht den gehbehinderten Bibliothekar, den er tatsächlich mit seinen Schüssen traf. Laut Süddeutsche Zeitunggeht von diesem Zusammenhang die zuständige Staatsanwaltschaft München II aus.

    Der mutmaßliche Schütze hatte den Namen im Telefonbuch gefunden

    Fakt ist: Der Name des Opfers ähnelt stark dem des Polizeichefs: Dieser habe im Telefonbuch auch ohne Adresse über der Anschrift Enzesbergers gestanden, schreibt die SZ.

    Der mutmaßliche Mörder fand demnach den Namen im Telefonbuch und fuhr zum Haus von Enzesberger. Erst nachdem er die Schüsse abgegeben hatte, erkannte er seinen Irrtum.

    Die Tat blieb 18 Jahre lang ungeklärt, obwohl die Kriminalpolizei in alle Richtungen ermittelte. „Offene Fragen belasten nicht nur die Angehörigen, sondern auch die ermittelnden Beamten viele Jahre lang“, sagte Manfred Frei, Leiter der Kripo Fürstenfeldbruck, unserer Zeitung. Zwischenzeitlich war auch Enzesbergers Frau in Verdacht geraten.

    Im Herbst offenbarte sich der Mann einem Arzt

    Erst im vergangenen Herbst offenbarte sich der mutmaßliche Täter - er soll psychisch krank sein - einem Arzt in einer Klinik. Der heute 65-jährige Münchner gab an, das Opfer verwechselt zu haben. Von dem Polizisten, den er eigentlich umbringen wollte, habe er sich verfolgt gefühlt.

    Das Amtsgericht München hat inzwischen einen Unterbringungsbefehl gegen den Mann erlassen. Der Prozess könnte im September beginnen, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft. AZ/dpa/lby

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