Nach der früheren Staatskanzleichefin Christine Haderthauer (CSU) will auch ihr Ehemann nicht im Untersuchungsausschuss zu der Affäre um die Luxus-Modellautos eines Dreifachmörders aussagen. Hubert Haderthauers Anwalt habe die "Abladung" seines Mandanten beantragt, hieß es am Donnerstag im Landtag.
Der Untersuchungsausschuss Modellbau hat diesem Wunsch allerdings nicht stattgegeben. Somit herrschte Spannung, ob Dr. Haderthauer nun am Nachmittag im Landtag erscheinen würde oder nicht. Eine inhaltliche Aussage des Mediziners wurde ohnehin nicht erwartet.
Modellbau-Affäre: Sagt Hubert Haderthauer aus?
Die Eheleute waren bis 2008 nacheinander Miteigentümer des Unternehmens Sapor Modelltechnik. Die Firma verkaufte teure Modellautos, die ein in der Psychiatrie einsitzender Dreifachmörder konstruiert hatte. Auslöser der Affäre war der französische Geschäftsmann Roger Ponton, der die Haderthauers beschuldigte, ihn um mehrere Zehntausende Euro betrogen zu haben.
Von den strafrechtlichen Vorwürfen gegen die ehemalige Staatskanzleichefin ist aber kaum etwas übrig geblieben, insbesondere der Betrugsvorwurf bestätigte sich nicht. Hubert Haderthauer wurde jedoch vom Landgericht München II wegen Steuerhinterziehung und versuchten Betrugs zu einer Geldstrafe verurteilt. Anders als ihr Mann hat die Ingolstädter CSU-Politikerin nach den Regeln für Untersuchungsausschüsse als unmittelbar Betroffene das Recht, im Ausschuss nicht zu erscheinen.