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Modellauto-Affäre: Führende CSU-Politiker gegen einen Rücktritt von Christine Haderthauer

Modellauto-Affäre

Führende CSU-Politiker gegen einen Rücktritt von Christine Haderthauer

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    Die Staatsanwaltschaft hat ein Ermittlungsverfahren gegen Christine Haderthauer (CSU), Leiterin der Staatskanzlei, eingeleitet.
    Die Staatsanwaltschaft hat ein Ermittlungsverfahren gegen Christine Haderthauer (CSU), Leiterin der Staatskanzlei, eingeleitet. Foto: Ulrich Wagner

    Rückendeckung für Christine Haderthauer in der Modellauto-Affäre: "Ein Rücktritt wäre ein Fehler. Gut, dass Seehofer zu ihr steht", sagte der ehemalige CSU-Vorsitzende Erwin Huber dem Nachrichtenmagazin Focuslaut einer Vorabmitteilung von Samstag. Auch Bayerns Wirtschaftsministerin Ilse Aigner sprach sich gegen einen Rücktritt aus: "Die Aufnahme von Ermittlungen sagt nichts über Schuld oder Unschuld aus."

    Seehofer steht zu Haderthauer

    Der Fall Christine Haderthauer und die Modellauto-Affäre

    CSU-Politikerin Christine Haderthauer geriet wegen ihrer Beteiligung an der Modellbau-Firma in der Kritik.

    Sie war bis Anfang 2004 Miteigentümerin der Sapor Modelltechnik, anschließend war ihr Mann Hubert bis 2008 Miteigentümer.

    Sapor Modelltechnik verkaufte Modellautos, die psychisch kranke Straftäter im Rahmen ihrer Arbeitstherapie in den Bezirkskrankenhäusern Ansbach und Straubing hergestellt hatten.

    Die Landesanwaltschaft begann zu prüfen, ob der Vertrieb der hochwertigen Modellautos mit Hubert Haderthauers Funktion als Landgerichtsarzt rechtlich vereinbar war.

    Christine Haderthauer war dagegen politisch korrekt mit dem Wechsel in den Landtag aus der Firma ausgestiegen.

    Auf Landtags- oder Presseanfragen zur Modellauto-Affäre reagierte die CSU-Politikerin von Anfang an empfindlich bis patzig.

    Private E-Mails vom Dienstrechner oder anwaltliche Drohgebärden weckten dann ein mediales Interesse, das sonst vielleicht eingeschlafen wäre.

    Die Landtagsopposition forderte Christine Haderthauers Rücktritt.

    Dann beantragt die Staatsanwaltschaft München II die Aufhebung der Immunität Christine Haderthauers.

    Grund dafür sind Ermittlungen wegen Betrugs und Steuervergehen gegen sie und ihren Mann Hubert Haderthauer im Zusammenhang mit der sogenannten Modellauto-Affäre,

    Seehofer hatte einen Rücktritt seiner Staatskanzleichefin abgelehnt und ihr sein Vertrauen ausgesprochen. Bei den Vorwürfen handele es sich nicht um ein "Dienstvergehen", erklärte er zur Begründung. Die Staatsanwaltschaft München II hatte am Freitag mitgeteilt, sie habe ein Ermittlungsverfahren gegen Haderthauer eingeleitet. Hintergrund ist die sogenannte Modellauto-Affäre.

    Es geht dabei um das Unternehmen Sapor Modelltechnik, das von psychisch Kranken gefertigte Modellautos verkauft hat. Die Politikerin und ihr Ehemann Hubert Haderthauer waren früher Gesellschafter der Sapor Modelltechnik. Ein ehemaliger Kompagnon fühlte sich nach seinem Ausstieg aus dem Unternehmen über die tatsächlichen Gewinne getäuscht und erstattete deshalb Strafanzeige. Die luxuriösen Modellautos wurden zum Teil für mehrere tausend Euro verkauft. afp

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