Seilbahn statt Bus oder Tram - der öffentliche Nahverkehr in München könnte in einigen Jahren um ein ungewöhnliches Verkehrsmittel ergänzt werden. Der Stadtrat hat am Mittwoch eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben, die eine konkrete Seilbahn-Trasse im Norden der Stadt prüfen soll. "Eine Seilbahn bietet im wahrsten Sinne des Wortes ganz neue Perspektiven: Sie könnte überraschend viele Passagiere in kurzer Zeit transportieren und wäre gleichzeitig schnell und verhältnismäßig kostengünstig zu realisieren", erläuterte Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD).
Seilbahn ist aus verkehrsplanerischer Sicht besonders interessant
Bei einer dicht bebauten Stadt wie München ist eine Seilbahn aus verkehrsplanerischer Sicht besonders interessant, weil mit Ausnahme der U-Bahn alle sonstigen Verkehrsmittel um den gleichen Raum konkurrieren. Eine Seilbahn hingegen nutzt ein völlig neue Ebene. Der Stadtrat genehmigte für die Studie inklusive nötiger Vorarbeiten deshalb ein Budget von 570.000 Euro.
Die Trasse ist als Ost-West-Verbindung zwischen dem U-Bahnhof Studentenstadt, der Tramhaltestelle Schwabing Nord, dem U-Bahnhof Frankfurter Ring und dem U-Bahnhof Oberwiesenfeld vorgesehen. Zusätzlich sollen acht Verlängerungsmöglichkeiten geprüft und im Vergleich zu Schnellbussen und Trams bewertet werden. Eine neue U-Bahn könnte zwar deutlich mehr Passagiere in der gleichen Zeit befördern, würde sich aber auch bei den Kosten in einer ganz anderen Dimension bewegen. (dpa/lby)