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Mit Hochschulfilm unter den Besten bei Festival in den USA

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Mit Hochschulfilm unter den Besten bei Festival in den USA

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    Wenn die Trauer zu groß wird, handelt man nur noch automatisch: Diese Szene aus dem Film von Martin Wallner und Stefan Leuchtenberg zeigt einen Jungen mit Trauergästen, die wie "Automaten" kondolieren. Foto: Lailaps Pictures/Dancing Squirrel
    Wenn die Trauer zu groß wird, handelt man nur noch automatisch: Diese Szene aus dem Film von Martin Wallner und Stefan Leuchtenberg zeigt einen Jungen mit Trauergästen, die wie "Automaten" kondolieren. Foto: Lailaps Pictures/Dancing Squirrel Foto: Lailaps Pictures/Dancing Squirrel

    Ihr Projekt begann als Abschlussarbeit im Masterstudium Interaktive Medien bei Prof. Robert Rose. Drei Jahre dauerte es, bis der Film fertig war. Gerade sind Wallner und Leuchtenberg vom internationalen Kurzfilmfestival im Palm Springs/USA zurückgekommen. Dort hatte Erstlingswerk Premiere und kam - trotz großer Konkurrenz - in die Auswahl der besten 50 Beiträge. "Das Echo von anderen Regisseuren und vom Publikum war durchwegs positiv, sagen sie, "das hat uns sehr gefreut."

    Persönliche Erfahrungen, aber keine Biografie

    Der Film läuft unter dem Titel "A Lost an Found Box of Human Sensation" (zu deutsch: Eine Fundkiste verlorener und wiedergefundener Gefühle). Er lässt sich in keine der üblichen Schubladen einordnen, spielt mit Elementen von Tragödie und Komödie gleichermaßen. Weitere Ideen haben die Filmemacher in Kinderbüchern, Fotografie und Werbespots gesammelt. Das Ungewöhnlichste ist aber, mit welchen filmischen Mitteln Wallner und Leuchtenberg ernste Themen wie Verlust und Trauer angehen: Ihr Protagonist ist kein realer Mensch, sondern eine animierte Figur, die so emotional wie ein echter Mensch agiert.

    Man mag sich wundern, dass zwei 30-Jährige sich mit dem Tod und dessen Bewältigung auseinandersetzen. Doch Wallner hat einen persönlichen Bezug zum Thema. Auch er verlor als junger Mann seinen Vater und musste mit diesem Verlust fertig werden. "Das Drehbuch basiert auf persönlichen Erfahrungen, ist aber nicht biografisch", sagt er.

    Für Wallner stand als Masterstudent von Anfang an fest, dass er einen kompletten Film drehen wollte. Auch wenn das wesentlich mehr Aufwand bedeutete, als für eine Abschlussarbeit üblich ist. In Stefan Leuchtenberg fand er bald einen passenden Partner, um das Projekt professionell zu stemmen.

    Beim Projekt ging es nicht nur darum, einen spannenden Film zu drehen. Sie mussten auch das nötige Geld für die Produktion beschaffen. Und das ging nur mit einer eigenen Firma und zusammen mit einem professionellen Produzenten. Wallner und Leuchtenberg in fanden ihn in der Firma Lailaps Pictures. Gemeinsam gelang es, Fördermittel vom FilmFernsehFonds Bayern einzuwerben und Senderechte an BR und Arte zu verkaufen.

    Über die Profis aus der Filmbranche gelang den Masterstudenten auch ein Coup, der normalerweise unmöglich wäre: Sie bekamen Kontakt zu zwei international bekannten Schauspielern, die sich ohne teures Honorar als Sprecher im Kurzfilm engagieren ließen. "Spätestens da war das Projekt so groß geworden", dass wir nicht mehr zurück konnten", erzählen Wallner und Leuchtenberg.

    Der kurze Draht zu bekannten Filmschauspielern

    Die Stimme des Jungen spricht Schauspieler Joseph Fiennes ("Shakespeare in Love"). Er ist mit Anatole Taubman befreundet, der zusammen mit Nils Dünker hinter der Firma Lailaps Pictures steht. "Fiennes hat uns sehr schnell zugesagt", freut sich Leuchtenberg. Die Stimme des Erzählers im Kurzfilm übernahm später Ian McKellen ("Der Herr der Ringe"). Letzterer war wiederum mit Fiennes befreundet und stieß über diesen Kontakt zum Projekt hinzu.

    Nicht nur die renommierten Filmpartner wurden für Wallner und Leuchtenberg zum Gücksfall. Auch mit der Platzierung unter den 50 Besten beim Festival in Palm Springs hatten sie nicht unbedingt gerechnet.

    Nun hoffen sie als Existenzgründer mit ihrer jungen Filmfirma "Dancing Squirrel" auf weitere Erfolge. "Meinung

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