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Missbrauchsprozess Freiburg: Polizistin: Missbrauchter Junge braucht viel Zeit und Hilfe

Missbrauchsprozess Freiburg

Polizistin: Missbrauchter Junge braucht viel Zeit und Hilfe

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    Das Landgericht Freiburg verhandelt den Fall.
    Das Landgericht Freiburg verhandelt den Fall. Foto: Patrick Seeger, dpa

    Nach dem jahrelangen Missbrauch eines Kindes durch mehrere Täter in Staufen bei Freiburg benötigt das Opfer nach Ansicht der Polizei noch jahrelang Hilfe. Für eine psychologische Betreuung des heute neun Jahre alten Jungen sei es nach Ansicht von Experten noch zu früh, sagte eine

    Derzeit sei der Junge damit beschäftigt, "in seinem neuen Leben anzukommen". Dabei werde er auch von der Polizei unterstützt. Den Angaben zufolge lebt das Kind inzwischen bei einer Pflegefamilie.

    Insgesamt gibt es in dem Missbrauchsfall acht Verdächtige

    Der Junge wurde laut Ermittlungen mehr als zwei Jahre lang von Männern aus dem In- und Ausland vergewaltigt. Die 48 Jahre alte Mutter des Kindes und ihr 39 Jahre alter Lebensgefährte sollen ihn hierfür im Internet angeboten und Geld kassiert haben. Es gibt insgesamt acht Verdächtige. 

    Die Beamtin betreut den Jungen, der im Juli zehn Jahre alt wird. Sie sagte als Zeugin im Prozess gegen einen der Angeklagten aus. Der 37 Jahre alte Mann aus der Schweiz hat gestanden, den Jungen dreimal vergewaltigt und dafür Geld gezahlt zu haben. Ein Urteil in diesem Fall soll es im Juli geben, erklärte der Vorsitzende Richter Stefan Bürgelin. Die Beweisaufnahme dauere länger als geplant. Deshalb werde es an diesem Freitag noch kein Urteil geben.  

    Nach seiner Mutter fragt der Junge inzwischen nicht mehr

    Auf die Verbrechen angesprochen, sei der Junge "verschlossen", sagte die Polizistin. Er höre zwar zu, äußere sich aber nicht zu Taten oder mutmaßlichen Tätern. Vor Gericht aussagen wolle er nicht. Nach seiner Mutter frage er inzwischen nicht mehr.

    Die Frau und ihr wegen schweren Kindesmissbrauchs vorbestrafter Lebensgefährte sind Hauptbeschuldigte in dem Fall. Das Paar soll den Jungen auch selbst jahrelang missbraucht haben, es steht seit vergangener Woche vor Gericht.

    "Es ist schwer und schlimm, diese Sachen zu sehen", sagte ein Polizeibeamter, der Filme zu den Taten ausgewertet hat. "Ich dachte, es kann nicht noch schlimmer werden. Und es wurde immer noch schlimmer." Die Staatsanwaltschaft will nach eigenen Angaben langjährige Haftstrafen sowie Sicherungsverwahrung erreichen. (dpa)

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