Doris Reisinger hat etwas geschafft, das nicht vielen Missbrauchsopfern gelungen ist: Ihre Stimme wird nicht mehr überhört. Spätestens seitdem die frühere Ordensfrau aus dem mittelfränkischen Ansbach Anfang 2019 vor Fernsehkameras mit dem Wiener Kardinal und Papstvertrauten Christoph Schönborn über ihre Vorwürfe, von einem Priester mehrfach vergewaltigt worden zu sein, sprach, ist sie bundesweit bekannt. Als Kämpferin für Aufklärung und Aufarbeitung des Missbrauchsskandals in Reihen der katholischen Kirche. In dem Gespräch fiel ein bemerkenswerter Satz: „Ich glaube Ihnen, ja“, sagte Schönborn. So etwas hatte Reisinger bis dahin nicht vonseiten der Kirche zu hören bekommen. Im Gegenteil: Sie wurde eingeschüchtert.
Missbrauch in der Kirche