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Ministerpräsident: Premiere: Seehofer auf Staatsbesuch in der Schweiz

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Premiere: Seehofer auf Staatsbesuch in der Schweiz

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    Beim ersten Schweiz-Besuch eines bayerischen Regierungschefs überhaupt will sich Ministerpräsident Horst Seehofer Anregungen für den Atomausstieg holen.
    Beim ersten Schweiz-Besuch eines bayerischen Regierungschefs überhaupt will sich Ministerpräsident Horst Seehofer Anregungen für den Atomausstieg holen. Foto: dpa

    Beim ersten Schweiz-Besuch eines bayerischen Regierungschefs überhaupt will sich Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) am Sonntag Anregungen für den Atomausstieg holen.

    Seehofer im Wasserkraftwerk

    Seehofer will das Wasserkraftwerk Linth-Limmern im Glarner Hinterland besuchen, wo eines der bisher größten europäischen Pumpspeicherkraftwerke geplant ist. "Die Schweiz und Bayern gehen hier gemeinsam in eine neue Zukunft der Energiepolitik", sagte Seehofer.

    Die Produktionskapazität des Schweizer Wasserkraftwerks soll durch den nachträglichen Einbau der Pumpspeicheranlage auf 1480 Megawatt steigen - damit wäre die Leistung höher als die eines älteren Atomkraftwerks wie des mittlerweile abgeschalteten Meilers Isar I bei Landshut.

    Noch kein Ministerpräsident besuchte die Schweiz

    Vor Seehofer hat noch nie ein Ministerpräsident Bayerns das Land der Eidgenossen besucht. Anders als im Fall Tschechiens, wo es wegen der Vertreibung der Sudetendeutschen nach dem Zweiten Weltkrieg eine jahrzehntelange Eiszeit gab, waren die Beziehungen zur Schweiz immer völlig unproblematisch.

    Das ist Horst Seehofer

    Am 4. Juli 1949 kam Horst Seehofer im bayerischen Ingolstadt zur Welt. Er stammt aus einfachen Verhältnissen. Sein Vater war Bauarbeiter und LKW-Fahrer.

    Nachdem er die Mittlere Reife erworben hatte, schlug er eine Beamtenlaufbahn ein. 1979 macht Seehofer sein Verwaltungsdiplom an der Verwaltungs- und Wirtschaftsakademie in München. Bis 1980 arbeitet er für die Landratsämter Eichstätt und Ingolstadt.

    Ab 1969 engagiert sich Horst Seehofer bei der Jungen Union. Zwei Jahre später wird er außerdem Parteimitglied der CDU.

    Von 1980 bis 2008 war er Bundestagsabgeordneter für den Wahlkreis Ingolstadt. Nach 28 Jahren, am 4. November 2008, legte er sein Mandat nieder.

    Sechs Jahre lang füllte er die Position des sozialpolitischen Sprechers der CSU-Landesgruppe aus. 1989 wurde er zum Staatssekretär des Bundesministers für Arbeit und Sozialordnung berufen.

    Von 1992 bis 1996 verdingte sich Horst Seehofer als Bundesminister für Gesundheit. Ab 1994 bis zu seiner Mandatsniederlegung 2008 war er stellvertretender Vorsitzender der CSU. Außerdem wirkte er als stellvertretender Vorsitzender der CDU/CSU-Bundestagsfraktion und als Landesvorsitzender der Christlich Sozialen Arbeitnehmer-Union (CSA).

    2005 wurde Seehofer zum Bundesminister für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz gewählt. Er füllte das Amt drei Jahre lang aus.

    Am 25. Oktober 2008 konnte Horst Seehofer die Wahl zum CSU-Vorsitzenden für sich entscheiden. Kurz darauf wurde er Bayerischer Ministerpräsident.

    Die Universität von Qingdao in China ernannte den Bayerischen Ministerpräsident 2010 zum Ehrenprofessor. Für den Realschüler ohne akademischen Grad hat der Titel eine besondere Bedeutung.

    Seehofer hat zweimal geheiratet. Aus der zweiten Ehe mit Karin Seehofer gingen drei Kinder hervor. Seine vierte Tochter wurde im Juni 2007 geboren. Allerdings nicht von Frau Seehofer, sondern von Anette Fröhlich, die über mehrere Jahre seine Geliebte war. Letztendlich blieb er bei seiner Ehefrau.

    Seit 2010 gibt es auch eine bayerische Repräsentanz in Zürich. Am zweiten Tag seines Besuchs will Seehofer in Bern die Schweizer Bundespräsidentin Eveline Widmer-Schlumpf und andere Schweizer Regierungsmitglieder treffen. (dpa, lby, AZ)

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