Hinweis: Dieser Artikel wird aktuell einmal mehr massiv in sozialen Netzwerken verbreitet. Wir weisen deshalb darauf hin, dass dieser Bericht aus dem Jahr 2015 stammt und möglicherweise veraltet ist bzw. nicht den aktuellen Stand der Dinge widerspiegelt. Der Deutsche Wetterdienst hat in der Zwischenzeit eine Stellungnahme zu dem Text veröffentlicht.
Der Meteorologe Klaus Hager aus dem Lechfeld findet die Diskussion um Klimawandel und Klimaschutz lächerlich. Der Mensch habe darauf kaum einen Einfluss, sagt er.
Herr Hager, wir erleben derzeit wieder einen Winter, der – mit Ausnahme der Woche nach Weihnachten – nicht so recht einer ist. Kann das als eine Folge des Klimawandels gewertet werden?
Hager: Mit dem Schlagwort „Klimawandel“ ist man heutzutage schnell bei der Hand. Nur mit der Realität haben diese Annahmen nichts zu tun. Beispielhaft möchte ich, wenn Sie den Winter ansprechen, die Region Augsburg beleuchten. In einer Zeitreihe von über 60 Jahren beträgt die gemittelte Temperatur in den Wintermonaten Dezember, Januar und Februar minus 0,2 Grad Celsius. In der Aufreihung der Jahre ist irgendeine Regelmäßigkeit – etwa, dass es in den vergangenen Jahren immer wärmer geworden wäre – nicht zu erkennen.
Für die vergangenen zehn Winter gilt: Drei lagen mit den Temperaturen über dem Mittelwert. Aber sechs lagen darunter. Und einer bildet ziemlich genau die Durchschnittstemperatur ab. Ich könnte auch andere Größen hernehmen wie das absolute Temperaturminimum, das vor 20 Jahren mit minus 27,1 Grad erreicht wurde. In den Jahren davor und danach lagen die Temperaturen mehr oder weniger deutlich darüber. Es ist ein richtiger Zickzack-Kurs, der keine Gesetzmäßigkeit erkennen lässt.
Was folgern Sie daraus?
Hager: Da kann ich nur Professor Lauscher aus Wien zitieren: „Schwankungen dominieren das Klima, nicht Trends. Im Klima ist der Wechsel das einzig Beständige.“Und wenn man zurückblickt in der Geschichte der Menschheit, dann tauchen immer wieder kältere und wärmere Perioden auf. Die Römer tranken in Augsburg Wein, der in der Antike zum Großteil auch in dieser Region angebaut worden ist. Das wurde durch das Klima erst möglich. So um das Jahr 350 ist es nach und nach kälter geworden, was ein nicht unerheblicher Grund für die Völkerwanderung in der Spätantike war. In osteuropäischen Gebieten hat sich das Klima derart verschlechtert, dass ein Überleben auf Dauer nicht möglich gewesen wäre.
In unserer Zeit ist es so, dass wir eine Warmphase hinter uns haben, die zwischen den 60er Jahren bis Mitte der 90er Jahre angehalten hat. Etwa seit dem Jahr 2005 sind wir wieder im Abschwung, der gedämpft wird, weil sich die Messsensorik geändert hat.
Klimaschutz sei ideologisch belastet
Was meinen Sie damit?
Hager: Glasthermometer wurden um das Jahr 1995 durch elektronische Thermometer ersetzt. Und die reagieren deutlich sensibler auf Temperaturunterschiede, zeigen sie schneller an. Acht Jahre lang habe ich auf dem Lechfeld Parallelmessungen durchgeführt. Das Ergebnis war, dass die elektronischen Thermometer im Vergleich zu ihren Vorgängern im Schnitt eine um 0,9 Grad höhere Temperatur angezeigt haben. Man vergleicht also – obwohl man hier wie dort die Temperatur misst – Äpfel mit Birnen. Gesagt wird einem das nie.
Das heißt, allein durch eingesetzte andere Messinstrumente erhalten Sie eine höhere Temperatur? Und die ist dann bei Diskussionen um den Klimaschutz ein gewichtiges Argument.
Hager: Genauso ist es. Klimawandel und Klimaschutz sind zu ideologisch beladenen und belasteten Themen geworden. Da traut man sich ja kaum noch zu widersprechen, weil man gleich in die Umweltsünder-Ecke gestellt wird. Speziell wenn es um die angestrebte Verminderung des CO2-Ausstoßes geht, werden die Menschen an der Nase herumgeführt. Wer den sogenannten Treibhauseffekt wissenschaftlich oder politisch auf den Nenner CO2 bringt, der sollte erst einmal nachdenken. Das Kohlendioxid ist ein ungiftiges und in der Natur zur Photosynthese notwendiges Gas. Außerdem hängt unser Wettergeschehen an einer zweistelligen Vielzahl von Einzelfaktoren ganz unterschiedlicher Gewichtung. Wetter und Klima bleiben in ihrer chaotischen Komplexität eben unbeherrschbare Natur.
Der menschliche Einfluss auf das Klima werde überschätzt
Nochmals zum Mitschreiben: Sie sagen also, dass die Klimaschutzforderungen im Zusammenhang mit CO2 nicht seriös sind?
Hager: Die CO2-Abgaben, die erhoben werden, sind eigentlich eine Versündigung am Volksvermögen. Wenn man damit den angeblichen Klimawandel aufhalten will, dann fragt man sich schon, was das alles soll und wer dabei die Profiteure auf Kosten der Bürger sind.
Wird also der menschliche Einfluss in Bezug auf den Ausstoß von Kohlendioxid und die Auswirkung auf das Klima überschätzt?
Hager: Eindeutig. Luft besteht zu über 78 Prozent aus Stickstoff und zu fast 21 Prozent aus Sauerstoff. Lediglich 0,038 Prozent sind Kohlendioxid. Mit anderen Worten: Nur eines von 2632 Luftmolekülen ist ein CO2-Molekül. Und von jeweils 83 CO2-Molekülen entstammt nur genau eines von menschlichen Quellen. Nur mal, um die Relationen zurechtzurücken.
Damit stehen Ihre Behauptungen im Widerspruch zu den Thesen vieler anderer Wissenschaftler.
Hager: Wissen Sie, ich prüfe gerne Fakten und will zum Nachdenken anregen, nicht alles ungefiltert zu schlucken, nur weil es dem Zeitgeist entspricht. Der Motor jeden Wettergeschehens ist die Sonne. Der vom Menschen verursachte Klimawandel wird sich als Klimablase herausstellen. Sie platzt wie das Waldsterben, wenn die Temperaturen, allein von der Natur so gewollt – und damit meine ich die Sonnenaktivität, – wieder sinken.