Bayerns Justizministerin Beate Merk hat den Augsburger Bischof Walter Mixa nach dessen umstrittener Aussage zum sexuellen Missbrauch von Kindern in Schutz genommen.
Zugleich stellte sich die CSU-Politikerin hinter Mixas umstrittene These, wonach die sexuelle Revolution "sicher nicht unschuldig" am Missbrauch von Kindern durch pädophile Priester sei. "Selbstverständlich hat die Freizügigkeit dazu beigetragen, die Hemmschwelle zu senken", sagte die CSU-Vizechefin der "Süddeutschen Zeitung" (Freitagausgabe).
Merk lobte den Bischof sogar ausdrücklich für seine Worte: "Ich bin dem Bischof sehr dankbar für diese klare Stellungnahme, weil es nach wie vor Tabu ist, über sexuellen Missbrauch zu sprechen und weil uns jede öffentliche Diskussion weiterbringt und den Opfern hilft." Merk sagte, der Kindesmissbrauch durch Geistliche habe "natürlich auch noch andere Gründe" als die sexuelle Revolution - "aber das war ja nicht die Frage".
Die Justizministerin sagte, sie sehe in Mixas Worten "keine unglückliche Formulierung, sondern den Versuch einer Erklärung". Mixa habe "zuallererst sexuellen Missbrauch von Kindern klar und unmissverständlich als abscheuliches Verbrechen bezeichnet". ddp/mar