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Memmingerberg: Vom Allgäu nach Berlin in 76 Minuten

Memmingerberg

Vom Allgäu nach Berlin in 76 Minuten

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    Flugbetrieb am Allgäu Airpot Memmingerberg
    Flugbetrieb am Allgäu Airpot Memmingerberg

    Von Helmut Kustermann Memmingerberg/Berlin. Zum Beispiel Doris Trebuth. Die Berlinerin möchte ihre Tochter im Oberallgäu besuchen. Sie fliegt nach Memmingerberg, von Memmingen aus geht es dann mit der Bahn nach Kempten. Oder Gudrun Oppermann. Mit dem Auto will die Frau aus der Nähe von Berlin nicht zu ihrem Urlaubsort Oberstaufen fahren: "Das dauert so lange." Sie setzt sich in einen Flieger mit Ziel Allgäu-Airport.

    Nun ist das an diesem Donnerstagvormittag nicht irgendein Flieger. Die Boeing 737, die in Berlin-Tegel gleich abhebt, wird im rund 800 Flugkilometer entfernten Memmingerberg schon mit einer Mischung aus Vorfreude und Euphorie erwartet. Es ist die erste Maschine, die in einem Linienflug Passagiere zum Allgäu-Airport bringt. Der Empfang in Memmingerberg wird manche Fluggäste verdutzen.

    Drehen wir die Zeit aber drei Stunden zurück, als die Maschine in Memmingerberg auf den Flug nach Berlin vorbereitet wird. Es ist sechs Uhr. Pilot Gerard Ivey steht im Flugzeug. Er hält ein dicht beschriebenes Blatt in der Hand. "Von den Behörden ist genau festgelegt, welche Luftstraßen wir benutzen dürfen", sagt er.

    Die Boeing 737-300 steht seit dem Vorabend in Memmingerberg. Ein Techniker wird sie am Allgäu-Airport täglich durchchecken. Inzwischen haben die ersten Passagiere die Boeing betreten. Unter ihnen ist Gerhard Pfeifer, Gründungsgesellschafter der Flughafen-Betreiberfirma. "Als ich heute zum Terminal gefahren bin, ist mir ein kleiner Schauer über den Rücken gelaufen", erzählt der Memminger Geschäftsmann. "Ich empfinde große Freude und ein bisschen Stolz."

    Unter den Ehrengästen im Flugzeug ist auch der Leutkircher Oberbürgermeister Elmar Stegmann. Er ist überzeugt, dass der Airport "auch für das württembergische Allgäu eine große Bedeutung haben wird". Dann ist die Boeing genau 76 Minuten in der Luft, bis sie in Berlin-Tegel wieder festen Boden unter die Reifen bekommt.

    Die Passagiere wechseln, nun betreten die Allgäu-Reisenden das Flugzeug. Sie besetzen 109 der insgesamt 148 Sitze. Auf die Fluggäste wartet in Memmingerberg eine ungewöhnliche Begrüßung. Eine Musikkapelle spielt, jeder Passagier wird mit Handschlag begrüßt. Es gibt Weizen, Brezen und Weißwürste - kostenlos. "Haben die noch nie ein Flugzeug gesehen ?", sagt eine Berlinerin und lacht. Wenig später hebt die Maschine wieder ab, diesmal in Richtung Venedig. Auf dem Allgäuer Flughafen kehrt der Alltag ein.

    Mehr Informationen online unter

    www.allgaeu-airport.de

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