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Memmingen: Wie viele Nachtflüge sind am Allgäu Airport zumutbar?

Memmingen

Wie viele Nachtflüge sind am Allgäu Airport zumutbar?

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    Beim Prozess um den geplanten Ausbau des Allgäu Airports geht es auch um die Änderung der Flugzeiten.
    Beim Prozess um den geplanten Ausbau des Allgäu Airports geht es auch um die Änderung der Flugzeiten. Foto: Archivbild, Ulrich Wagner

    Bis wie weit in die Nacht hinein ist den Anwohnern des Allgäu-Airports Fluglärm zuzumuten? Dies ist eine der zentralen Fragen beim Prozess um den geplanten Ausbau des Memminger Flughafens. Gegen den 508 Seiten umfassenden Bescheid des Luftamts klagen der Bund Naturschutz, die Anwohner-Gemeinden Memmingerberg und Westerheim sowie Privatpersonen. Das Verfahren vor dem Bayerischen Verwaltungsgerichtshof beginnt morgen.

    Was soll sich bei den Flugzeiten ändern?

    Bislang sind Starts und Landungen bis 22 Uhr erlaubt, in Einzelfällen gilt die Obergrenze 23 Uhr. Die neue Regelung des Luftamts sieht vor, dass planmäßige Starts bis 22 Uhr möglich sind, planmäßige Landungen bis 22.30 Uhr. In Ausnahmefällen gilt bei diesen Landungen eine Obergrenze von 23 Uhr. Verspätete Starts sind künftig bis 23 Uhr erlaubt, verspätete Landungen in Einzelfällen bis 23.30 Uhr.

    Welche Bauvorhaben plant der Allgäu-Airport?

    Der neue Flugplan des Allgäu Airport

    Memmingen-Köln Ab 5. Oktober Montag bis Freitag täglich um 7 und 18 Uhr. Sonntag um 14.30 Uhr.

    Köln-Memmingen Ab 5. Oktober Montag bis Freitag um 8.45 und 19.45 Uhr. Sonntag um 16.15 Uhr

    Memmingen-Hamburg Montag bis Freitag um 13.10 Uhr. Ab 25. Oktober auch samstags um 8.35 Uhr und sonntags um 18 Uhr.

    Hamburg-Memmingen Montag bis Freitag um 15.20 Uhr. Ab 25. Oktober auch samstags um 10.45 Uhr und sonntags um 20.10 Uhr

    Memmingen-Berlin Montag bis Freitag 13.15 Uhr. Ab 25. Oktober auch samstags um 8.45 Uhr. Sonntags wie bisher um 18.05 Uhr.

    Berlin-Memmingen Montag bis Freitag um 15.20 Uhr. Ab 25. Oktober auch samstags um 10.55 Uhr. Sonntag wie bisher um 20.10 Uhr.

    Die Start-und-Lande-Bahn soll von 30 auf 45 Meter verbreitert werden. „Es geht um die Standards, die unsere Wettbewerber schon haben“, sagt Airport-Geschäftsführer Ralf Schmid. Für die 30 Meter breite Startbahn hat der Flughafen laut Luftamt derzeit eine Ausnahmegenehmigung. Eine breitere Bahn erhöht die Sicherheit, da Piloten beim Starten und Landen einen größeren Spielraum haben. Das ist vergleichbar mit einer besser ausgebauten Straße. Der Airport plant auch eine neue Befeuerung. Dabei handelt es sich um die Lichter, die dem Piloten beim Anflug helfen, sich zu orientieren. Daneben sind beispielsweise zusätzliche Rollwege geplant, und die Abfertigungshalle soll vergrößert werden. „Es handelt sich um Projekte für einen Zeitraum von 15 bis 20 Jahren“, sagt Schmid. Der erste Bauabschnitt, zu dem die Verbreiterung der

    Welche Perspektiven sieht das Luftamt für den Flughafen?

    In einem Gutachten, das die Behörde vor dem Erlass des Bescheids geprüft hat, wird ein Potenzial von 2,8 Millionen Passagieren bis zum Jahr 2025 prognostiziert. Nach Ansicht des Luftamtes handelt es sich um eine schlüssige Expertise. Die Behörde sieht „eine hohe Nachfrage nach Flugreisen“ durch den Tourismus. Zum Vergleich: In diesem Jahr rechnet der Airport mit 860000 Passagieren.

    Wie argumentieren die Gegner des Flughafen-Ausbaus?

    Der Bund Naturschutz und die Initiative „Bürger gegen Fluglärm“ zweifeln das Gutachten an, in dem von 2,8 Millionen Passagieren die Rede ist. Dem Allgäu-Airport sei es nicht gelungen, den Bedarf für einen Ausbau nachzuweisen. Dieter Buchberger, Vorsitzender der Initiative, fordert zudem einen stärkeren Lärmschutz und ist der Meinung, dass die Verbreiterung der Startbahn aus Sicherheitsgründen nicht zwingend notwendig sei. Der Bund Naturschutz moniert, dass sich das Luftamt bei der Ausbau-Genehmigung für den Memminger Flughafen nicht mit dem Klimaschutz beschäftigt habe.

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