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Memmingen: Geisterfahrer auf der A96 - Polizei verhindert Schlimmeres

Memmingen

Geisterfahrer auf der A96 - Polizei verhindert Schlimmeres

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    Ein Geisterfahrer war auf der A96 unterwegs. Die Polizei konnte Schlimmeres verhindern.
    Ein Geisterfahrer war auf der A96 unterwegs. Die Polizei konnte Schlimmeres verhindern. Foto: Kaya (Symbolbild)

    Nach dem Horrorcrash auf der A5 Höhe Offenburg, bei dem am Sonntag  sechs Menschen ums Leben kamen, konnte die Polizei am Montagabend auf der A96 bei Memmingen einen womöglich ähnlichen Unfall durch einen Geisterfahrer verhindern.

    Wie die Polizei berichtet, fiel einer Streife der Autobahnpolizei bei der Aufnahme eines Verkehrsunfalls ein Lkw auf, der permanent die Lichthupe betätigte. Kurz später bemerkten die Beamten den Grund für die rege Lichthupe des Lkw-Fahrers: Es handelte sich um ein entgegenkommendes Auto, das in der falschen Fahrtrichtung als Geisterfahrer unterwegs war. Mithilfe des aufgrund des ursprünglichen Unfalls anwesenden Abschleppsunternehmens gelang es der Polizei, den regulären Verkehr zu stoppen und somit einen Zusammenprall mit dem Geisterfahrer zu vermeiden.

    Warum wird jemand zum Geisterfahrer?

    Es ist ein Schock für jeden Autofahrer: Plötzlich kommt einem auf der Autobahn ein Fahrzeug entgegen. Oft gehen solche Fälle glimpflich aus, der Geisterfahrer wird rechtzeitig gestoppt oder richtet keinen größeren Schaden an. Manchmal kommt es aber auch zur Tragödie.

    Wie oft gibt es Geisterfahrer? Laut ADAC werden im Jahr bundesweit etwa 2200 Fälle gemeldet. Die allermeisten gehen glimpflich aus. Geisterfahrer verursachten gerade einmal drei Prozent der tödlichen Unfälle auf Autobahnen.

    Was treibt Geisterfahrer an? Den typischen Geisterfahrer gibt es nicht. Es gibt verschiedene Ursachen, warum jemand dazu wird. In einigen Fällen sind es Selbstmordabsichten, oft ist es aber auch ein reines Versehen oder Zerstreutheit, dass jemand in falscher Richtung auf eine Autobahn fährt oder dort wendet. Manchmal sind auch Drogen oder Alkohol im Spiel.

    Kann man Geisterfahrer verhindern? Der Auto Club Europa (ACE) sieht in einer besseren Beschilderung an Auffahrten die einzige Stellschraube, mit der man etwas verbessern könne. Es gibt auch Forderungen, an den Auffahrten Krallen zu installieren, die Fahrzeuge, die in falscher Richtung auffahren wollen, stoppen würden. Das wäre aber sehr aufwändig und teuer.

    Was tun, wenn vor einem Geisterfahrer gewarnt wird? Die Automobilclubs raten dazu, sich rechts zu halten, langsamer zu fahren und im Ernstfall auf dem Seitenstreifen anzuhalten. Damit man die Warnung überhaupt mitbekommt, ist es natürlich wichtig, im Auto den Verkehrsfunk zu hören.

    Was ist zu tun, wenn man selbst falsch auf die Autobahn aufgefahren ist? Der ADAC rät, sofort Licht und Warnblinkanlage einzuschalten und an den nächstgelegenen Fahrbahnrand zu fahren. Dort stellt man das Auto möglichst nahe an der Schutzplanke ab, steigt vorsichtig aus dem Wagen und setzt sich hinter die Schutzplanke. Dann muss unter 110 die Polizei verständigt werden. Keinesfalls sollte man in dieser Situation versuchen, seinen Wagen zu wenden.

    Bei dem Geisterfahrer handelte es sich um einen 82-jährigen Mann aus dem Raum Memmingen, der nach eigenen Angaben aus Versehen auf die Autobahn geraten war und danach die Orientierung verloren hatte.

    Zu einer Gefährdung anderer Verkehrsteilnehmer kam es glücklicherweise nicht. AZ

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