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Medizin-Nobelpreis 2014: Nobelpreisträger wurde in München am Gepäckband überrascht

Medizin-Nobelpreis 2014

Nobelpreisträger wurde in München am Gepäckband überrascht

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    Der Hirnforscher Edvard Moser aus Norwegen kommt in Martinsried bei München (Bayern) am Max-Planck-Institut für Neurobiologie an.
    Der Hirnforscher Edvard Moser aus Norwegen kommt in Martinsried bei München (Bayern) am Max-Planck-Institut für Neurobiologie an. Foto: Tobias Hase dpa

    Freudige Nachrichten am Gepäckband des Münchner Flughafens: Der diesjährige Medizin-Nobelpreisträger Edvard Moser ist nach Angaben eines wissenschaftlichen Kollegen kurz nach Ankunft in der Bayerischen Landeshauptstadt von der freudigen Nachricht überrascht worden.

    „Ich habe mit ihm telefoniert, als er an der Gepäckausgabe stand. Er wusste noch gar nichts. Die Lufthansa hat ihn mit einem Blumenstrauß abgeholt und er fragte mich „Tobias, what is this? I don't understand“ (

    Derzeit hält sich Moser in Martinsried auf

    Der 52-jährige Nobelpreisträger Moser sagte am Montagmittag in Martinsried: „Ich bin voller Dankbarkeit. Das ist ein großartiger Moment.“ Der norwegische Wissenschaftler erhält zusammen mit seiner Frau May-Britt Moser und dem US-amerikanischen Hirnforscher John O'Keefe den Medizin-Nobelpreis, wie das Karolinska-Institut am Montag in Stockholm mitteilte.

    Mosers Frau war in Martinsried nicht dabei. Nach Angaben des Nobel-Komitees war sie aber ebenso überrascht wie ihr Mann. Sie habe nicht mit der Auszeichnung gerechnet. „Ich bin immer noch schockiert. Das ist so großartig“, sagte sie den Angaben zufolge.

    Auch ein Deutscher gewann schon den Medizin-Nobelpreis

    Die drei Forscher erhalten die Auszeichnung für die Entdeckung von Zellen, die ein Positionierungssystem im Gehirn bilden. Der Medizin-Nobelpreis, die höchste Auszeichnung für Mediziner, ist mit umgerechnet 870 000 Euro (8 Millionen Schwedischen Kronen) dotiert. 2013 war die begehrte Medaille an drei Biochemiker verliehen worden, darunter Thomas Südhoff aus Deutschland. Die Forscher hatten das ausgeklügelte Transportsystem in Zellen entschlüsselt.

    Medizin-Nobelpreisträger seit 2004

    2017: Der Nobelpreis geht an Jeffrey Hall, Michael Rosbash und Michael Young (alle USA) für Arbeiten zur Funktion und Kontrolle der Inneren Uhr.

    2016: Molekularbiologe Yoshinori Ohsumi aus Japan erhält den Preis für seine Forschung zur Autophagie. Die Entschlüsselung der lebenswichtigen Müllentsorgung in Körperzellen könnte dabei helfen, Therapien gegen diverse Krankheiten zu entwickeln.

    2015: Die Chinesin Youyou Tu für die Entdeckung des Malaria-Wirkstoffs Artemisinin. Sie teilte sich den Preis mit dem gebürtigen Iren William C. Campbell und dem Japaner Satoshi Omura, die an der Bekämpfung weiterer Parasiten gearbeitet hatten.

    2014: John O'Keefe aus den USA sowie May-Britt Moser und Edvard Moser (beide Norwegen).

    2013: Thomas Südhof aus Deutschland und seine beiden US-Kollegen James Rothman und Randy Schekman.

    2012: John B. Gurdon aus Großbritannien und Shinya Yamanaka aus Japan.

    2011: Bruce Beutler (USA) und Jules Hoffmann (Frankreich) für Arbeiten zur Alarmierung des angeborenen Abwehrsystems.

    2010: Der Brite Robert Edwards für die Entwicklung der Reagenzglas-Befruchtung.

    2009: Elizabeth Blackburn, Carol Greider und Jack Szostak (alle USA) für die Erforschung der Zellalterung.

    2008: Harald zur Hausen (Deutschland) für die Entdeckung der Papilloma-Viren, die Gebärmutterhalskrebs auslösen, sowie die Franzosen Françoise Barré-Sinoussi und Luc Montagnier für die Entdeckung des Aidserregers HIV.

    2007: Mario R. Capecchi, Oliver Smithies (beide USA) und Sir Martin J. Evans (Großbritannien) für eine genetische Technik, um Versuchsmäuse mit menschlichen Krankheiten zu schaffen.

    2006: Die US-Forscher Andrew Z. Fire und Craig C. Mello für eine Technik, mit der sich Gene gezielt stumm schalten lassen.

    2005: Barry J. Marshall und J. Robin Warren (beide Australien) für die Entdeckung des Magenkeims Helicobacter pylori und dessen Rolle bei der Entstehung von Magengeschwüren.

    2004: Richard Axel und Linda Buck (beide USA) für die detailgenaue Enträtselung des Geruchssinns.

    Am Dienstag wird der Physik-Nobelpreis vergeben, am Mittwoch der Preis für Chemie. Am Freitag folgt der Friedensnobelpreis, am Montag kommender Woche der Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften. Der Termin für die Bekanntgabe des Literatur-Nobelpreisträgers wurde wie üblich noch nicht mitgeteilt, müsste traditionsgemäß aber am Donnerstag erfolgen. AFP/dpa/AZ

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