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Mediengespräche: Schöne neue Werbewelt: Werden wir selbst zum Produkt?

Mediengespräche

Schöne neue Werbewelt: Werden wir selbst zum Produkt?

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    Werbebildschirme stehen im Hauptbahnhof in Köln. Werbung finden wir mittlerweile fast überall um uns herum.
    Werbebildschirme stehen im Hauptbahnhof in Köln. Werbung finden wir mittlerweile fast überall um uns herum. Foto: Henning Kaiser, dpa (Symbolbild)

    Den „Goldenen Windbeutel“ für die dreisteste Werbelüge des Jahres, den die Verbraucherschützer von Foodwatch verleihen, will kein Unternehmen haben. Werbung soll auf ein Produkt aufmerksam machen – aber nicht so. Im besten Fall ist sie kreativ und informativ. Im besten Fall erinnert man sich noch heute an „Frau Antje“.

    Im schlechtesten Fall ist man genervt. Oder meint, manipuliert zu werden. Unter anderem darum ging es bei den 16. Augsburger Mediengesprächen am Montagabend im Augsburger Hotel Steigenberger Drei Mohren, die von der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM) mit den Augsburger Hörfunk- und TV-Sendern sowie der Stadt

    „Wenn etwas umsonst ist, bist du das Produkt“

    Felix Kovac diskutiert mit Moderatorin Astrid Frohloff.
    Felix Kovac diskutiert mit Moderatorin Astrid Frohloff. Foto: Klaus Rainer Krieger

    Ständig entstünden neue Werbeformen mit dem Ziel, Käufer gegebenenfalls zu durchleuchten, stellte BLM-Präsident Siegfried Schneider fest. Eva Weber, Bürgermeisterin der Stadt Augsburg, erzählte, sie sei als Kind „absoluter Fan“ von TV-Werbespots gewesen. Aber früher sei klar gewesen, was Werbung sei. Das habe sich geändert. Auch dadurch: Das Geschäftsmodell von gebührenfreien sozialen Netzwerken wie Facebook beruht auf dem Sammeln der Daten seiner User. Um diese für personalisierte Werbung zu nutzen. Jedoch: „Wenn etwas umsonst ist, bist du das Produkt“, sagte Andrea Malgara, Geschäftsführer und Partner der Münchner Mediaplus Gruppe. Für viele eine beängstigende Vorstellung.

    Auch für Laura S. Dornheim von der Firma Eyeo, die den Online-Werbeblocker „Adblock Plus“ anbietet. Sie nannte als Beispiel Amazon. Das Unternehmen arbeite an einem Programm, das an der Sprache eines Nutzers – etwa wenn er den Smart Speaker a.tv. Dafür erhielt er viel Zustimmung. Auch von den Podiumsteilnehmern. Einig waren die sich ebenfalls darin: Der Fortschritt und Werbung per se seien nicht „böse“. Es brauche nur klare Regeln für alle. Die Zeiten, in denen „Frau Antje“ uns Käse schmackhaft machte, sind unwiederbringlich vorbei.

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