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Foto: Axel Hechelmann (Symbol)
Foto: Axel Hechelmann (Symbol)

Zu Corona geistern gefährliche Verschwörungstheorien herum.

Medien
02.07.2020

Coronavirus: Was ist Fakt, was ist Fake?

Von Sarah Ritschel

Jugendliche tun sich schwer, wahre von erfundenen Nachrichten abzugrenzen. Beim Schülermedientag erfahren sie, wie man Falschmeldungen entlarvt und wie seriöse Medien recherchieren.

Wenn junge Menschen etwas über das politische Geschehen wissen möchten, informieren sie sich am häufigsten in persönlichen Gesprächen. Mehr als zwei Drittel (69 Prozent) der Jugendlichen zwischen 14 und 24 Jahren geben das in einer Studie der Vodafone-Stiftung an. Fast genauso viele (67 Prozent) nennen Nachrichtenseiten im Internet als Quelle. Welche Seiten das sind und ob man sich auf die Informationen verlassen kann, zeigt die Studie nicht.

Die Landeszentrale für politische Bildungsarbeit und der Verband der bayerischen Zeitungsverleger will Schülern dabei helfen, Fake News und verlässliche Nachrichten zu unterscheiden. Dafür haben sie den bayernweiten Schülermedientag ins Leben gerufen. Im Zentrum des Aktionstags stand diesmal die Frage: „Corona – Fakten oder Fakes?“

Fake News zum Coronavirus sind allgegenwärtig

Was Schüler in Corona-Zeiten bewegt, wurde in Unterrichtseinheiten für daheim und im Klassenzimmer sowie in einem Webtalk mit Journalisten des Straubinger Tagblatts und unserer Redaktion deutlich.

Falschnachrichten sind für Schüler allgegenwärtig. In der Studie sagt jeder Dritte, mindestens einmal die Woche auf Falschmeldungen zu stoßen; jeder achte sogar mehrmals täglich. Mehr als 40 Prozent fühlen sich (sehr) unsicher dabei, Falschnachrichten als solche zu erkennen. Gerade zum Coronavirus kursieren viele Fake News. Eine der wichtigsten Fragen beim Schülermedientag: Wie gewährleisten Medien, keine Falschnachrichten und unbestätigten Gerüchte zu verbreiten? Antwort: Statt eine Nachricht vorschnell zu veröffentlichen, nutzen seriöse Medien mehrere Quellen: Sie befragen offizielle Stellen, wie etwa Polizei, Behörden, Wissenschaftler. Erst, wenn zwei unabhängige und seriöse Stellen die Nachricht bestätigen, wird sie veröffentlicht.

Außerdem halten sie sich an den Pressekodex, eine Art Grundgesetz für Journalisten, das unter anderem die Würde und Privatsphäre der Menschen schützt, über die berichtet wird. Erscheint eine Nachricht – etwa über ein Verbrechen – in Boulevardmedien oder sozialen Netzwerken schon früher, heißt das nicht, dass etablierte Medien sie verschweigen. Bei ihnen gilt einfach: Wahrheit vor Schnelligkeit.

Verschwörungsmythen: Immer selber nachdenken

Bill Gates will uns Chips einpflanzen und Angela Merkel ist eine Echse, der Corona gerade recht kommt, um die Weltherrschaft zu übernehmen: In Corona-Zeiten geistern so viele Verschwörungsmythen im Internet herum wie selten. Um kein leichtes Opfer solcher Mythen zu werden, gaben die Journalisten den Schülern Ratschläge, die für jeden von uns gelten: Übernehmt Verantwortung dafür, was ihr weitererzählt und in sozialen Netzwerken teilt. Statt blind einer Verschwörungsgeschichte zu glauben: Diskutiert und seid offen für Argumente. Hört nie auf, selbst zu denken.

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