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Massenkarambolage: Unfall auf der A8: "Heute ist mein zweiter Geburtstag"

Massenkarambolage

Unfall auf der A8: "Heute ist mein zweiter Geburtstag"

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    Massenkarambolage auf der A8 - Unfall - Massenunfall auf der Autobahn 8 bei Augsburg
    Massenkarambolage auf der A8 - Unfall - Massenunfall auf der Autobahn 8 bei Augsburg Foto: Alexander Kaya

    Unglaubliche Szenen spielten sich am Freitagmorgen auf der A8 zwischen Augsburg und Friedberg ab. Nach einer Massenkarambolage mit 171 beteiligten Autos waren viele einfach dankbar, dass ihnen nicht noch mehr passiert ist.

    Denn in dem Trümmerfeld zwischen 21 beschädigten Autos und 37 kaputten Lkw, unter knapp 200 beteiligten Menschen, hatten 60 Menschen leichtere Blessuren erlitten, doch nur 19 kamen ins Krankenhaus, darunter ein Lastwagenfahrer mit schweren Verletzungen.

    Jochen Fuchs (31) aus Augsburg war mit seinem Auto auf dem Weg zur Arbeit, als der Unfall passierte. "Vor mir hat es plötzlich überall gekracht", berichtet er. "Ich habe noch rechtzeitig bremsen können, mir ist nichts passiert." Als er zum Stehen kam, saß er erst einmal einige Sekunden reglos hinter dem Steuer. "Überall hörst Du plötzlich nur noch Bum, Bum, Bum." Jochen Fuchs weiß, dass er und viele andere großes Glück gehabt haben. "Heute ist mein zweiter Geburtstag", sagt er.

    Das Auto von Stefan Koch aus Derching ist reif für den Schrottplatz. Vorne und hinten ist es massiv beschädigt. Koch konnte seinen Opel trotzdem ohne größere Blessuren selbst verlassen. "Ich habe vor mir plötzlich nur noch eine riesige Lkw-Front gesehen, habe gebremst und dann ist mir schon von hinten jemand ins Auto gefahren", erzählt er. Das Auto ist kaputt, froh ist er trotzdem. "Es war nur Blech", sagt er, "es hätte viel schlimmer kommen können."

    Viele Leute telefonierten - oder fotografierten mit ihren Handys die gewaltigen Blechschäden an den Autos. Ein Mann war völlig perplex. Er sei ganz normal auf der Autobahn nach München gefahren, "und plötzlich taucht da in der Nebelbank vor mir ein querstehender Lkw auf". Der Autofahrer konnte noch rechtzeitig bremsen - ein Lastwagen hinter ihm nicht mehr. Das Auto wurde völlig zerstört, dem Mann war nichts passiert.

    "Es ist schon verwunderlich, dass wir so wenige Verletzte hatten, 20 Menschen von 171, damit waren wir gut bedient", sagt Polizeipressesprecher Christian Mergel. Der Fahrer eines völlig zerstörten Führerhauses stieg zwar noch selbst aus, hatte aber mittelschwere Verletzungen erlitten - als Einziger.

    Auch der Leitende Notarzt Wilfried Kranke fand: "Wir haben unglaubliches Glück gehabt, dass bei so einem riesigen Unfall verhältnismäßig wenig passiert ist." Auch das Wetter habe den Helfern in die Karten gespielt, denn bei Schneefall wären sie viel schlechter an die Verletzten herangekommen und hätten sie auch nicht so schnell so gut versorgen können.

    Ab 12 Uhr konnten unbeschädigte Autos nach und nach die ein Kilometer lange Unfallstelle wieder verlassen. Doch die Aufräumarbeiten dauern noch immer an. Die Fahrbahn Richtung München ist noch immer gesperrt. Die Schadenshöhe war am Freitag Nachmittag noch unklar. "Er wird aber in die Millionen gehen", vermutet Mergel. Auch auf der der Gegenfahrbahn in Richtung Stuttgart hatten sich einige Folgeunfälle ereignet. (jöh/nas/cor)

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