In der Maskenaffäre um den aus der CSU ausgetretenen Bundestagsabgeordneten Georg Nüßlein geht es nun auch innerhalb der CSU im Landtag mit harten Bandagen zur Sache. Fraktionschef Thomas Kreuzer hat den Günzburger Abgeordneten Alfred Sauter öffentlich aufgefordert, "im Zuge der von uns gewünschten und notwendigen absoluten Transparenz die Summe und die Details zu nennen und sich in dieser Angelegenheit von seiner anwaltlichen Schweigepflicht entbinden zu lassen". Sauter ist nach Darstellung Kreuzers der einzige CSU-Landtagsabgeordnete, der zugegeben habe, als Anwalt im Zusammenhang mit der Beschaffung von Masken Vergütungen erhalten zu haben. Alle anderen hätten dies mittlerweile verneint.
Alfred Sauter reagierte verärgert auf die schnelle Veröffentlichung
Sauter reagierte verärgert auf die Pressemitteilung. "Ich denke darüber nach, warum ich in einer solchen Angelegenheit nicht wenigstens angerufen werde und warum das schon eine halbe Stunde nach der E-Mail an mich der Öffentlichkeit mitgeteilt wird", sagte er am Mittwochabend unserer Redaktion. Mehr wolle er dazu vorerst nicht sagen.
Ex-Justizminister Sauter hatte wie berichtet schon vor Tagen bestätigt, dass er einen Vertrag zwischen dem bayerischen Gesundheitsministerium und einer hessischen Textilfirma entworfen hat. Dabei aber hatte Sauter betont: "Ich bin in dieser Angelegenheit vom ersten Moment an als Anwalt tätig gewesen, habe die Kontaktdaten meiner Münchner Kanzlei verwendet, die Vertragsentwürfe von der Kanzlei aus gefaxt. Als Abgeordneter war ich in dieser Sache nie tätig."
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