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Masern in Bayern: Anstieg von Masernfällen: Behörden rufen zur Impfung auf

Masern in Bayern

Anstieg von Masernfällen: Behörden rufen zur Impfung auf

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    Experten raten dringend zur Masernimpfung.
    Experten raten dringend zur Masernimpfung. Foto: Lukas Schulze, dpa

    Das sind die Masern

    Die Masern sollten in Deutschland eigentlich bis zum Jahr 2015 ausgerottet sein. Das Gegenteil ist der Fall. Was Sie über die Krankheit wissen müssen:

    Masern werden durch ein Virus ausgelöst und sind hochansteckend.

    Der Masern-Erreger wird über die Luft (aerogen) und bei direktem körperlichem Kontakt verbreitet.

    Symptome der Krankheit sind Fieber, Husten, Schnupfen, und ein Masern-typischer Ausschlag.

    Mögliche Komplikationen bei Masern sind Lungenentzündung oder Gehirnentzündung (Meningitis).

    Mit steigendem Alter steigt das Risiko für Komplikationen.

    Bei Erwachsenen sind Komplikationen häufiger als bei Kindern, und der Krankheitsverlauf ist schwerer.

    Masern gehören zu den meldepflichtigen Krankheiten.

    Wer einmal an Masern erkrankt ist, wird in seinem gesamten Leben nicht noch einmal daran erkranken. Das Immunsystem bildet Antikörper gegen das Virus und speichert diese im Körper.

    Die Zahl der Masernfälle in Bayern hat sich in diesem Jahr bisher im Vergleich zum Vorjahreszeitraum mehr als verdoppelt. Das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit registrierte nach Angaben des Gesundheitsministeriums bis zum 21. August 41 Fälle im Freistaat. Die meisten habe es in Mittelfranken (18) gegeben, gefolgt von Oberbayern (12), Schwaben (9) und Unterfranken (2). In Oberfranken, Niederbayern und der Oberpfalz sind keine Fälle von Masern verzeichnet worden.

    Mehr Infektionen: Aufruf zur Schutzimpfung gegen Masern

    Fragen und Antworten zum Thema Impfen

    Was ist Impfen?

    Mittels einer Spritze mit abgetöteten Viren oder Virusbestandteilen wird der Körper dazu animiert, vorbeugend Antikörper gegen bestimmte Krankheitserreger zu bilden.

    Ist Impfen Pflicht?

    Nein, aber Ärzte empfehlen es aus gutem Grund.

    Welche Impfungen brauche ich?

    Hausarzt Dr. Berger empfiehlt Impfungen gegen Tetanus, Diphtherie, Kinderlähmung, Keuchhusten, Hepatitis B, das Bakterium Haemophilus influenzae, Masern, Röteln, Mumps.

    Bin ich geimpft?

    Auskunft gibt der Impfpass. Ist er nicht auffindbar, hilft nach Angaben von Dr. Berger ein Bluttest. Gerade Menschen, die mit Kindern arbeiten, müssen über ihre Impfungen Bescheid wissen.

    Wer kann impfen?

    Alle Ärzte.

    Wo kann ich mich informieren?

    Auf den Internetseiten www.impfen-info.de und www.rki.de/impfen. (huda)

    Vor Beginn des neuen Kindergartenjahres riefen Gesundheitsministerin Melanie Huml und Familienministerin Emilia Müller (beide CSU) Eltern dazu auf, ihre Kinder gegen Masern impfen zu lassen. Besonders sehr kleine Kinder müssten so vor einer Infektion mit Masern geschützt werden, die selbst noch nicht geimpft werden könnten. Auch weitere Schutzimpfungen seien ratsam.

    „In den vergangenen elf Jahren ist es uns bereits gelungen, bayernweit die Zahl der zweimal gegen Masern geimpften Kinder deutlich zu steigern – und zwar um 47 Prozentpunkte auf über 91 Prozent“, betonte Huml. Nur wer in der Kindheit zweimal oder im Erwachsenenalter einmal gegen Masern geimpft worden sei, besitze einen vollständigen Schutz. dpa

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