Im Fall der nach 16 Monaten entdeckten Leiche der 26 Jahre alten Maria Baumer aus der Oberpfalz bereitet der Verteidiger des Tatverdächtigen eine Haftbeschwerde vor. "Meines Erachtens liegt kein dringender Tatverdacht vor. Daher reichen die Haftgründe nicht aus", sagte Rechtsanwalt Michael Haizmann aus Regensburg am Donnerstag. Der Antrag solle an diesem Freitag oder am Montag eingereicht werden. Einzelheiten wollte der Anwalt nicht nennen.
Anwalt legt Haftbeschwerde ein: Wurde der Verlobte vorschnell verhaftet?
Bei dem Verdächtigen, der seit gut einer Woche wegen des Verdachts des Totschlags in Untersuchungshaft sitzt, handelt es sich um einen 28-Jährigen. Laut übereinstimmenden Medienberichten ist es der Verlobte von Maria Baumer. Der Mann schweigt. Haizmann bestätigte, dass er bereits mit dem 28-Jährigen im Gefängnis gesprochen habe. Angaben dazu machte er jedoch nicht.
Der Verlobte ist ins Visier der Ermittler geraten
Offenbar hatte die Polizei den Verlobten bereits am Anfang der Ermittlungen ins Visier genommen. Der 28-Jährige hatte damals behauptete, dass Maria sich am Tag ihres Verschwindens noch telefonisch bei ihm gemeldet hatte. Sie wollte nach Nürnberg und dann weiter nach Hamburg. Sie soll damals gesagt haben, eine Auszeit nehmen zu wollen. Die beiden wollten heiraten. Die Einladungen waren schon verschickt. Die Telefonate lassen sich jedoch nicht mehr zurückverfolgen.
Der 28-Jährige hatte sich in der Sendung Aktenzeichen XY an die Öffentlichkeit gewendet und um Mithilfe bei der Suche nach Maria gebeten.
Die Ermittler konzentrieren sich inzwischen auf den Wald, in dem die damals 26-Jährige gefunden worden war. Er liegt nur wenige Kilometer entfernt vom Haus des Verlobten. Dort konnten die Beamten auch einen Spaten und eine Trinkflasche sicher stellen.
Die Todesursache und, ob die Frau eines gewaltsamen Todes starb, ist noch unklar. Die Untersuchungen der Rechtsmedizin dauerten noch an, sagte ein Polizeisprecher. dpa/lby/dvd