Startseite
Icon Pfeil nach unten
Bayern
Icon Pfeil nach unten

Marcus von Anhalt: Prinz Protz kehrt zurück auf die Augsburger Anklagebank

Marcus von Anhalt

Prinz Protz kehrt zurück auf die Augsburger Anklagebank

    • |
    Prozess vor dem Landgericht Augsburg / Prinz Marcus von Anhalt / Prinz Protz.
Bild: Ulrich Wagner
    Prozess vor dem Landgericht Augsburg / Prinz Marcus von Anhalt / Prinz Protz. Bild: Ulrich Wagner Foto: Ulrich Wagner

    Marcus von Anhalt war im Januar 2015 vom Landgericht Augsburg wegen Steuerhinterziehung zu vier Jahren Haft verurteilt worden. Unter anderem, weil er Luxusschlitten steuerlich über seine Firma abgesetzt, sie aber vorwiegend privat genutzt haben soll.

    Gegen das Urteil legte der Adoptiv-Sohn von Hollywood-Legende Zsa Zsa Gabor Revision beim Bundesgerichtshof ein - und hatte Erfolg. Am Dienstag startet deshalb die zweite Verhandlung gegen den Bordellbetreiber.

    Ein Freispruch in dem Verfahren ist allerdings unwahrscheinlich, weil der BGH lediglich die Strafhöhe aufgehoben hat. Die Karlsruher Richter waren der Ansicht, bei der Bewertung der Autos müsse möglicherweise ein gewisser betrieblicher Anteil berücksichtigt werden, so dass sich der Steuerschaden reduzieren würde. Es wird also nur neu darüber verhandelt, inwieweit der selbst ernannte Rotlichtkönig mit Klubs in Ulm, Pforzheim und Frankfurt Luxusautos als Arbeitsgerät steuerlich absetzen darf.

    Die 2. Strafkammer des Landgerichts Augsburg unter Vorsitz von Dr. Dorothee Singer wird dann entscheiden müssen, wie hoch die Strafe für den Angeklagten ausfällt. Höher als das Urteil im Prozess kann es keinesfalls sein.

    Marcus Prinz von Anhalt saß zwei Jahre in Untersuchungshaft

    Marcus von Anhalt saß bereits zwei Jahre lang in Untersuchungshaft. Erst vor wenigen Wochen hatte das Landgericht einen neuen Haftbefehl ausgestellt. Doch das Oberlandesgericht in München fuhr den Augsburger Kollegen in die Parade und setzte diesen Haftbefehl außer Vollzug. Gegen zwei Auflagen: Der Protz-Prinz musste 200 000 Euro Kaution stellen. Das hat er sofort getan. Und er musste alle Ausweispapiere abgeben.

    Das Augsburger Landgericht wird der Angeklagte also als freier Mann betreten. Mit welchem Fahrzeug er vorfahren wird, ist noch unbekannt.

    Marcus von Anhalt hieß früher einmal Marcus Eberhardt, ist 1966 in Pforzheim geboren. Er hat Metzger gelernt und eine Gerüstbaufirma betrieben. Dann wurde er Zuhälter und Bordellbetreiber. 2005 ließ er sich vom Adoptivprinzen Frederic von Anhalt adoptieren.

    Heute heißt der bekennende Angeber Prinz Marcus Eberhard Edward von Anhalt, Herzog zu Sachsen und Westfalen, Graf von Askanien.  In der Medien ist eher freilich eher als "Prinz Protz" bekannt.

    Die Kammer hat für den Prozess 14 Verhandlungstage festgelegt, berichtete Gerichtssprecher Claus Pätzel. Mit einem Urteil ist demnach Ende Juli zu rechnen. (hogs/bo)

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden