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Marcus von Anhalt: „Prinz Protz“ hat Erfolg vor Gericht - und bekommt neuen Prozess

Marcus von Anhalt

„Prinz Protz“ hat Erfolg vor Gericht - und bekommt neuen Prozess

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    Marcus von Anhalt hat gut lachen: "Prinz Protz" hatte mit seiner Revision gegen ein Urteil des Landgerichts Augsburg Erfolg.
    Marcus von Anhalt hat gut lachen: "Prinz Protz" hatte mit seiner Revision gegen ein Urteil des Landgerichts Augsburg Erfolg. Foto: Ulrich Wagner

    Der selbst ernannte Rotlichtkönig Marcus von Anhalt hat mit seiner Revision gegen ein Urteil des Landgerichts Augsburg Erfolg gehabt. Seine Anwältin Ariande Hepp bestätigte am Freitag Informationen unserer Zeitung, wonach der Bundesgerichtshof (BGH) in Karlsruhe die Entscheidung der 10. Strafkammer gekippt hat.

    Hepp zufolge hat der BGH das Urteil wegen des Strafmaßes kassiert und das Verfahren ans Landgericht zurückverwiesen. Das heißt im Klartext: Es wird in Augsburg einen neuen Prozess gegen den Zuhälter geben. Eine andere Wirtschaftsstrafkammer wird sich mit dem Fall beschäftigen und die Höhe der Strafe neu festsetzen müssen. Von Anhalt war im Januar 2015 wegen Steuerhinterziehung zu vier Jahren Gefängnis verurteilt worden.

    Marcus von Anhalt soll den Fiskus um 800.000 Euro betrogen haben

    Der 49-jährige Adoptivprinz, der bürgerlich Marcus Eberhardt heißt und gelernter Metzger ist, soll den Fiskus um rund 800.000 Euro geprellt haben. Er hat auf eine seiner vielen Firmen Luxusautos angemeldet und steuerlich abgesetzt, die Nobelschlitten aber vor allem privat genutzt, so heißt es im Urteil. Später wurde er auch noch vom Amtsgericht verurteilt, weil er einen Augsburger Staatsanwalt beleidigt hat.

    Der „Protz-Prinz“ hatte immer betont, dass er als Zuhälter teure Luxusschlitten fahren müsse. Das gehöre zum Image und zum Geschäft. Das Motto im Milieu laute: „Der beste Lude hat den besten Benz.“ Er könne ja nicht mit einem Fiat bei seinen zahlreichen Bordellen vorfahren. Speziell mit dieser Thematik der Luxusautos wird sich das Gericht im neuen Prozess beschäftigen müssen.

    Seit fast zwei Jahren sitzt "Prinz Protz" in Untersuchungshaft

    Marcus von Anhalt sitzt seit fast zwei Jahren in Untersuchungshaft. Neulich hat er den Umzug von Augsburg in die JVA Gablingen mitgemacht. Die Zeit hinter Gittern könnte aber noch vor dem neuen Prozess enden. Sein Verteidiger Ralf Schönauer kündigt schon an: „Nach dieser Entscheidung des BGH muss jetzt die Haftfrage geprüft werden.“

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