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Mallorca: Auf Verbrecherjagd am Strand: Ein bayerischer Polizist am Ballermann

Mallorca

Auf Verbrecherjagd am Strand: Ein bayerischer Polizist am Ballermann

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    Der berühmte Strand von Palma de Mallorca: Hier konnte Christian Stumpf bei vielen ungewöhnlichen Polizeieinsätze mitwirken.
    Der berühmte Strand von Palma de Mallorca: Hier konnte Christian Stumpf bei vielen ungewöhnlichen Polizeieinsätze mitwirken. Foto: Andreas Lander (dpa)

    Sonne, Strand und Ballermann – damit verbinden die meisten Deutschen Mallorca. Doch während die einen Urlaub auf der Partyinsel machen, müssen andere dort arbeiten – so wie der 30-jährige Christian Stumpf. Der Wemdinger gehört der Bayerischen Bereitschaftspolizei an seiner Stammdienststelle Eichstätt an und studiert an der Fachhochschule in Fürstenfeldbruck. Er begleitete die spanischen Kollegen während seiner Ausbildung für den gehobenen Polizeidienst zwei Wochen lang bei ihren Einsätzen. Vor allem die ungewöhnlichen „Uniformen“ blieben Stumpf im Gedächtnis.

    Wie kam es zu dem Praktikum?

    Stumpf: Während des Studiums ist es möglich, ein zweiwöchiges Praktikum außerhalb Bayerns, aber innerhalb der Europäischen Union zu absolvieren. Ich wollte unbedingt auf die Balearen. Für mich war es interessant, wie die Polizeiarbeit in einer so vom Tourismus geprägten Urlaubsregion aussieht.

    Wie funktionierte die Kommunikation mit den spanischen Kollegen?

    Stumpf: Sehr gut, da ich zweisprachig aufgewachsen bin.

    Mit welchen Vorstellungen haben Sie das Praktikum angetreten?

    Stumpf: Ich erhoffte mir einen Einblick in die spanische Polizeiarbeit. Natürlich wusste ich auch von der Partymeile S’Arenal an der Playa de Palma und dass dort viel gefeiert wird. Was ich dann letztendlich erlebt habe, übertraf meine Vorstellungen bei Weitem.

    Inwiefern?

    Stumpf: Ich durfte Übersetzungshilfe leisten und habe viele interessante Einsätze erlebt. Es gab eine Verfolgungsjagd zu Fuß mit einem auf frischer Tat ertappten Taschendieb, als wir in zivil am Strand unterwegs waren: also in kurzer Hose, T-Shirt und mit Bauchtasche – eben wie ein Tourist. Es gab auch eine Diskoschlägerei und eine Massenkontrolle von illegal arbeitenden Straßenprostituierten. Ein Highlight des Praktikums war ein Polizeihubschrauberflug.

    Ist es ein komisches Gefühl, quasi am Ballermann zu arbeiten, während viele Touristen dort feiern?

    Stumpf: Grundsätzlich war es kein besonders ungewohntes Gefühl für mich, da ich es bereits von Deutschland her kenne, bei Feiern oder Veranstaltungen quasi auf der anderen Seite zu stehen. Aber einen Badestrand als Dienstbereich zu haben, ist neu und schon sehr außergewöhnlich.

    Gibt es Unterschiede zwischen der spanischen und deutschen Polizeiarbeit?

    Stumpf: Der größte Unterschied besteht darin, dass in Spanien die Aufgaben der Polizei auf bis zu vier verschiedene

    Bringt Ihnen das Praktikum etwas für Ihre berufliche Zukunft?

    Stumpf: Ich glaube, das tut es auf jeden Fall. Denn zum einen ist es gerade in diesem Beruf von Vorteil, gegenüber anderen Kulturen und Gepflogenheiten aufgeschlossen zu sein. Man hat immer häufiger mit ausländischen Bürgern zu tun, denn Europa wächst mehr und mehr zusammen, auch aus polizeilicher Sicht. Zum anderen fördert es auch die Fähigkeit und Bereitschaft, sich in bis dahin noch unbekannte Dinge eigenständig und ohne Anleitung einzuarbeiten, zu organisieren und seine Erkenntnisse schriftlich zusammenzufassen.

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