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Mädchen getötet: Mord in Krailling: Verdächtigter Onkel auf Krankenstation

Mädchen getötet

Mord in Krailling: Verdächtigter Onkel auf Krankenstation

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    Abschiedsgruß vor dem Haus in Krailling bei München.
    Abschiedsgruß vor dem Haus in Krailling bei München. Foto: dpa

    Der mutmaßliche Täter ist noch immer nicht geständig. "Er macht weiter keine Angaben zum Tatvorwurf", sagte Oberstaatsanwalt Ken Heidenreich am Dienstag. Die Ermittler sehen den nicht geständigen Familienvater durch eine DNS-Spur am Tatort überführt.

    Die Mordkommission sucht aber mit Hochdruck nach weiteren Spuren und Hinweisen, berichtet Polizeisprecher Wolfgang Wenger. Bislang gibt es keinen Zeugen, der den 50-Jährigen in der Mordnacht in Krailling gesehen hat. Nach einem Medienbericht hat ihm die Ehefrau ein Alibi gegeben.

    Als Motiv wird in den Medien weiterhin über Rache spekuliert. Wie die tz berichtet, habe es Streit gegeben zwischen der Mutter der getöteten Mädchen und ihrem Schwager. Grund sei eine Wohnung in Krailling gewesen. Der mutmaßliche Täter hätte gefordert, die Wohnung zu verkaufen, um mit dem Geld seine Schulden zu tilgen.

    Wenger stellte klar, dass die 31-köpfige Sonderkommission "Margarete" weiter in voller Besetzung arbeite. "Jetzt beginnt die Kleinstarbeit." Jeder Spur werde akribisch nachgegangen.

    Offenbar wegen Suizidgefahr wurde der Tatverdächtige auf die Krankenstation verlegt. Wenger sprach von einem "normalen Vorgang" in solchen Fällen. Der "Bild"-Zeitung zufolge ist der Mann dort in einem Mehrbettzimmer mit vier Häftlingen untergebracht, die auf ihn aufpassen sollen und als nicht gewaltbereit gelten.

    "Kindermörder weit unten in der Gefängnishierarchie"

    Dem Kriminologen Christian Pfeiffer zufolge ist der Schutz auch deshalb notwendig, weil der Tatverdächtige mit massiven Repressalien von Mitgefangenen rechnen müsse. "Kindermörder stehen in der Gefängnishierarchie ziemlich weit unten", sagte der Direktor des Kriminologischen Forschungsinstitutes Niedersachsen dem Hörfunksender Antenne Bayern. In den USA würden solche Straftäter nicht selten mit dem Tode bedroht.

    Am Samstag hatte ein Ermittlungsrichter Haftbefehl gegen den Mann wegen zweifachen Mordes erlassen.

    Die Mutter hatte ihre acht- und elfjährigen Töchter Chiara und Sharon am Morgen des 24. März in der unverschlossenen Wohnung in Krailling tot aufgefunden. Am Freitagnachmittag wurde ihr Schwager im oberbayerischen Peißenberg festgenommen. dvd/dapd

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