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Ludwigsfeld: Schwarzer Schwan sucht Liebe

Ludwigsfeld

Schwarzer Schwan sucht Liebe

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    Ein schwarzer Schwan hat sich in Ludwigsfeld unter seine weiß-gefiederten Artgenossen gemischt - doch dem exotischen Außenseiter bleiben nur zwei Möglichkeiten.
    Ein schwarzer Schwan hat sich in Ludwigsfeld unter seine weiß-gefiederten Artgenossen gemischt - doch dem exotischen Außenseiter bleiben nur zwei Möglichkeiten. Foto: Alexander Kaya

    Ein seltener Gast ist derzeit auf dem Badesee in Ludwigsfeld zu beobachten. Ein schwarzer Schwan hat sich dort unter die heimischen Schwäne gemischt. Nicht nur unter seinen weißen Artgenossen hat er damit etwas Verwirrung gestiftet, auch Spaziergänger wundern sich seither ob des auffälligen Erscheinungsbildes des Neuankömmlings.

    Schwarzer Schwan wird hier keine Liebe finden

    Denn ein schwarzer Schwan ist hier in der Region äußerst selten anzutreffen. Das Gegenteil ist sogar der Fall, wie der Bellenberger Vogelexperte Hubert Ilg verrät: „Trauerschwäne sind ausschließlich in Australien beheimatet. Hierzulande gibt es sie eigentlich nur bei Züchtern oder in Parks.“ Das Ludwigsfelder Exemplar sei daher vermutlich ein sogenannter Gefangenschaftsflüchtling, der anderorts ausgebüxt sei und nun unter den hiesigen Schwänen Gesellschaft und Schutz suche.

    Zu viel Hoffnung auf tierische Nähe sollte sich der Cygnus atratus, so lautet seine offizielle Bezeichnung, jedoch nicht machen. „Einen Partner fürs Leben wird er hier nicht finden“, erklärt Ilg, Zweiter Vorsitzender der Neu-Ulmer Kreisgruppe des Landesbundes für Vogelschutz in Bayern (LBV). Der Trauerschwan sei zwar ein entfernter Verwandter des hier ansässigen Höckerschwans – biologisch allerdings so weit entfernt, dass eine Fortpflanzung zwischen den schwarzen und weißen Schwänen nicht möglich sei. Selbst wenn sie sich paaren würden, was Ilg schon bezweifelt, könne daraus kein lebensfähiger Nachwuchs entstehen.

    Schwan sollte nach Baden-Württemberg fliegen

    So bleiben dem exotischen Außenseiter zwei Möglichkeiten: Entweder, er bleibt in Neu-Ulm und wird hier auf Dauer voraussichtlich ein recht einsames Leben führen müssen. Oder er schwingt die Flügel und macht sich woanders auf die Suche nach seinesgleichen. Die Frage ist nur: Wo? Theoretisch können Schwäne mehrere Hundert Kilometer weit fliegen. „Auch bei uns gibt es Tiere, die aus Skandinavien, Polen oder Russland kommen“, sagt Ilg. Vielleicht muss der Ludwigsfelder Schwan aber gar nicht so weit in die Ferne schweifen, vielleicht reicht schon der Flug über die naheliegende Landesgrenze hinweg. Wie Ralf Schreiber, ebenfalls vom

    Hiermit ergeht also die Kontaktanzeige: Trauernder Schwan sucht Artgenossen in schwarzem Federkleid für gemeinsame Stunden und ein bisschen Wärme im nahenden Winter. Interessenten können sich am Ludwigsfelder Badesee melden.

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