23.50 Uhr Hochwasser in Bayern - vorläufige Bilanz
Wir beenden an dieser Stelle Tag 3 unseres Live-Tickers zum Hochwasser in Bayern. Und so ist der aktuelle Stand:
+ Allgäu, Großraum Augsburg und Landsberg haben das Schlimmste wohl überstanden. Die Pegel steigen zumeist nicht weiter, sinken teilweise sogar.
+ Kritisch bleibt die Lage an der Donau. In Neu-Ulm, Dilingen und Neuburg sind die Rettungsdienste weiter in Alarmbereitschaft.
+ In Bayern sind weiter etliche Straßen wegen Überflutung gesperrt. Neben dem Brennpunkt, der Totalsperre der A8 bei Grabenstätt, sind auch Bundes- und Kreisstraßen betroffen.
+ Auch im Bahnverkehr in Oberbayern kommt es zu Behinderungen.
+ Sehr kritisch ist die Lage in Passau, wo die Pegel auf den höchsten Stand seit Jahrzehnten, womöglich seit Jahrhunderten steigen könnte. Auch in Regensburg, in Erding und im Berchtesgadener Land kämpfen die Rettungsdienste verzweifelt gegen die Fluten.
+ Die Regenfälle sollen in der Nacht oder im Laufe des Montags langsam nachlassen. Noch gelten allerdings die Warnungen von Hochwassernachrichtendienst Bayern und Deutschem Wetterdienst.
+ Ebenfalls katastrophal ist die Hochwasser-Lage in Teilen Ostdeutschlands.
Die Online-Redaktion ist ab etwa 6.30 Uhr am Montagmorgen wieder für Sie da und informiert Sie über die Hochwasser-Lage. Bleiben Sie gesund!
23.36: Hochwasser fordert mehrere Todesopfer
Traurige Bilanz des heutigen Tages: Das Hochwasser hat wohl mindestens vier Menschenleben gefordert. In Utting am Ammersee (Kreis Landsberg) wurde die Leiche eines jungen Mannes aus dem Ammersee geborgen. Er war laut Polizei vermutlich in einen Hochwasser führenden Bach gestürzt. In Österreich wurde ein Mann von einer Schlammlawine begraben, in Tschechien starben zwei Menschen bei einem Hauseinsturz. Weitere Menschen im In- und Ausland werden noch vermisst, darunter zwei Menschen in Reutlingen.
23.28 Uhr: Behinderungen im Bahnverkehr in Bayern
Die Strecken Garmisch-Partenkirchen–Murnau, Traunstein–Ruhpolding und Freilassing–Berchtesgaden werden Montagfrüh gesperrt bleiben. Das teilte die Deutsche Bahn mit.
23.25 Uhr: Katastrophenalarm in Gera - Gößnitz komplett evakuiert
In Gera in Thüringen hat die Oberbürgermeisterin jetzt ebenfalls Katastrophenalarm ausgelöst. Der Wasserspiegel der Weißen Elster steige dramatisch, so dass Evakuierungen nötig werden könnten, hieß es. Im Altenburger Land musste die Gemeinde Gößnitz komplett evakuiert werden, 3000 Menschen waren betroffen, berichtete der MDR. Nach Angaben des Krisenstabes mussten die Orte Saara und Lehndorf aufgegeben werden und laufen voll Wasser.
23.10 Uhr Viele Straßen in Bayern wegen Hochwasser gesperrt
In Bayern sind weiterhin etliche Straßen wegen Überflutung gesperrt. Neben dem Brennpunkt, der Totalsperre der A8 bei Grabenstätt, sind auch Bundes- und Kreisstraßen betroffen. Einen aktuellen Überblick gibt es auf www.bayerninfo.de
23 Uhr: Unwetterwarnung für die Region bleibt bestehen
In der Nacht zum Montag treten in weiten Teilen Bayerns noch schauerartig verstärkte Regenfälle auf. Das meldet der Deutsche Wetterdienst. Lediglich im westlichen Franken und dem westlichen Schwaben regne es kaum noch. Zu den bisher schon gefallenen Regenmengen kommen dabei in einem Streifen von Oberfranken über Mittelfranken, Teile der Oberpfalz und Niederbayerns sowie in Oberbayern bis Montagfrüh nochmals 10 bis 25 Liter pro Quadratmeter dazu, etwas weniger dürften im Oberpfälzer Wald fallen. Die Regenintensität schwäche sich dabei im Verlauf zweiten Nachthälfte und am Montagvormittag langsam ab. Die Unwetterwarnungen würden voraussichtlich Montagmittag aufgehoben. Zunächst war von Sonntagabend die Rede gewesen.
22.55 Uhr: Regensburg und Kelheim richten Hotlines ein
In Regensburg wird aktuell weiter eine mögliche Evakuierung vorbereitet. Die Stadtverwaltung informiert durch ein Hochwassertelefon mit automatischer Ansage (0941-507-2325) über die Pegelstände und die Entwicklung des Hochwassers sowie über die Bürgertelefone 0941-507-2326, 507-8936, 507-8937.
Das Landratsamt Kelheim hat ein Bürgertelefon mit den Rufnummern 09441/207-486 und 09441/207-438 eingerichtet, das rund um die Uhr besetzt ist. Ebenso haben folgende Städte und Gemeinden entlang der Abens Bürgertelefone eingerichtet, die durchgehend erreichbar sind:
Stadt Mainburg: 08751/810180 Verwaltungsgemeinschaft Mainburg: 08751/86340 Markt Siegenburg (Feuerwehr) 09444/8483 Gemeinde Train (Feuerwehr): 09444/8421 Gemeinde Biburg: 09443/9911132 (Feuerwehr Biburg) und 09444/8524 Stadt Abensberg: 09443/9185040 Stadt Neustadt a. d. Donau: 09445/971741.
22.45 Uhr: Hochwasser: ÖDP-Chef Frankenberger verabschiedet sich bei Facebook
Sebastian Frankenberger, Bundesvorsitzender der ÖDP, lebt in Passau. Er dokumentiert schon den ganzen Tag auf seiner Facebook-Seite den verzweifelten Kampf gegen die Fluten. Jetzt hört er auf: "in ca. einer halben stunde, werden wir wasser, heizung, strom und telefon abschalten. dann werd ich auch nicht mehr online sein, um den strom der handys für notfälle zu nutzen. ich danke allen, die mitgeholfen haben und drück den anderen nachbarn noch die daumen", schreibt er gerade.
22.40 Uhr: Aktuell - die Pegelstände aus unserer Region
Hier im Überblick die wichtigsten Pegelstände der Flüsse mit mindestens Meldestufe 1 in unserer Region (Quelle: Hochwassernachrichtendienst Bayern, Stand: 22.35 Uhr).
Donau bei Donauwörth: Meldestufe 3
Donau bei Neu-Ulm: Meldestufe 4
Donau bei Günzburg: Meldestufe 3
Donau bei Dillingen: Meldestufe 1
Donau bei Neuburg: Meldestufe 3
Mindel bei Offingen: Meldestufe 2
Wörnitz bei Harburg: Meldestufe 2
Paar bei Aichach: Meldestufe 3
Paar bei Mering: Meldestufe 3
Schmutter bei Achsheim: Meldestufe 2
Wertach bei Augsburg-Oberhausen: Meldestufe 1
Wertach bei Türkheim: Meldestufe 1
Hochwasser: Das bedeuten die Meldestufen
Bei Hochwasser gibt es vier verschiedene Meldestufen, von 1 bis 4. Hier ihre Bedeutungen.
Meldestufe 0 (grün): Dieser Pegel hat derzeit keine Meldestufe überschritten.
Meldestufe 1 (gelb): Stellenweise kleinere Ausuferungen.
Meldestufe 2 (orange): Land- und forstwirtschaftliche Flächen überflutet oder leichte Verkehrsbehinderungen auf Hauptverkehrs- und Gemeindestraßen.
Meldestufe 3 (rot): Einzelne bebaute Grundstücke oder Keller überflutet oder Sperrung überörtlicher Verkehrsverbindungen oder vereinzelter Einsatz der Wasser- oder Dammwehr erforderlich. Spätestens ab dieser Stufe müssen Feuerwehr und Technisches Hilfswerk Barrieren aus Sandsäcken oder Schutzwänden bauen.
Meldestufe 4 (lila): Bebaute Gebiete in größerem Umfang überflutet oder Einsatz der Wasser- oder Dammwehr in großem Umfang erforderlich. (Quelle: Hochwassernachrichtendienst)
Lech bei Haunstetten: Meldestufe 1
22.27 Uhr: Dramatische Szenen in Steinmauern bei Rastatt
Eine 29 Jahre alte Frau war laut Polizei mit ihrem Auto trotz Straßensperre ins Hochwasser von Murg und Rhein gefahren. Der Wagen wurde von der Fahrbahn gespült, verfing sich aber in Bäumen. Die vier Insassen retteten sich aufs Dach. Beim Rettungsversuch kenterte ein Boot der Feuerwehr. Alle zehn beteiligten Personen fielen ins Wasser, konnten aber gerettet werden.
22.25 Uhr: In Reutlingen werden zwei Menschen vermisst
In Baden-Württemberg mussten die Helfer zu mehr als 3000 Einsätzen ausrücken. In Reutlingen wurden am Sonntag zwei Menschen vermisst - sie könnten in die Echaz, einen Neckarzufluss, gefallen sein.
22.21 Uhr: Innenminister Herrmann appelliert an Auto- und Fernfahrer
Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) bittet alle Auto- und Lkw-Fahrer, die vom Hochwasser betroffenen Gebiete großräumig zu umfahren. "Wir brauchen die Straßen für unsere Hilfskräfte", sagte er in München. Die Polizei werde die Lkw anhalten. "Notfalls müssen sie auf der Standspur gestoppt werden."
22.12 Uhr: Dammbruch in Rosenheim - Evakuierung läuft an
Dammbruch in Rosenheim: Am Auerbach im Bereich von Oberwöhr ist ein Damm gebrochen. Das berichtet die Stadt soeben. Aus Sicherheitsgründen lässt die Rosenheimer Feuerwehr wie in der Schwaig eine Evakuierung des Ortsteils anlaufen. Ein Bustransfer wird eingerichtet. Notunterkunft ist neuerlich die Turnhalle der Volksschule Fürstätt.
Nach den aktuellsten Prognosen des Wasserwirtschaftsamtes dürfte in Rosenheim am Montag, 03. Juni 2013 um 1 Uhr morgens mit 4,60 Metern der höchste Pegelstand der Mangfall erreicht werden. Der Zugverkehr am Bahnhof Rosenheim ist bis auf Weiteres komplett eingestellt.
22.10 Uhr: 270 Rotkreuz-Helfer in Bayern im Hochwasser-Einsatz
270 Kräfte des Bayerischen Roten Kreuzes sind derzeit in den Hochwasser-Gebieten im Freistaat im Einsatz, weitere 100 Helfer des Betreuungsdienstes stehen allein in Oberbayern in Alarmbereitschaft. Das berichtet das Deutsche Rote Kreuz. Zwei Wasserrettungszüge sind im Berchtesgadener Land im Einsatz, ein weiterer aus Schwaben wird nach Rosenheim verlegt.
Als besonders gefährdet gilt die Stadt Regensburg, dort wird in der Nacht von Sonntag auf Montag der Höchststand der Donau erwartet. BRK-Kräfte bereiten in einer Schule die Evakuierung von rund 250 Menschen vor. Ein Einsatzlagezentrum in München koordiniert die Hilfseinsätze.
22.00 Uhr: Im Kreis Aichach-Friedberg werden Sandsäcke aufgeschichtet
Im Landkreis Aichach-Friedberg sind die Feuerwehren seit 15 Uhr im Dauereinsatz, vor allem in den Aichacher Stadtteilen Klingen und Griesbeckerzell sowie im Schiltberger Ortsteil Allenberg. Es werden Sandsäcke aufgeschichtet, um zu verhindern, dass Wasser von den Feldern auf die Grundstücke läuft. Inzwischen werden aber auch Keller ausgepumpt. Laut Kreisbrandrat Ben Bockemühl scheint sich die Lage im Raum Aichach gerade zu beruhigen. Dafür sind die Feuerwehren jetzt in Friedberg im Einsatz. Das Wasserwirtschaftsamt Donauwörth meldet wieder steigende Pegel. Die Spitze in Aichach wird erst morgen im Laufe des Tages erwartet mit 2,50 Meter, vielleicht auch 2,60 Meter.
21.50 Uhr: Katastrophenalarm in zehn bayerischen Städten und Landkreisen
Betroffen sind nach Angaben des Innenministeriums Stadt und Landkreis Passau, Stadt und Landkreis Rosenheim sowie die sechs Kreise Berchtesgadener Land, Miesbach, Mühldorf, Traunstein, Erding und Kelheim.
21.47 Uhr: Haushalte in Passau ohne Strom
Einige Anwohner in Passau müssen die Nacht zum Montag ohne Strom auskommen. Aus Sicherheitsgründen sei in einigen Häusern der Altstadt der Strom abgestellt worden, sagte ein Sprecher der Stadt am Sonntagabend. Die Verteilerkästen in den Gebäuden drohten unter Wasser zu geraten. In Passau droht das schlimmste Hochwasser seit dem Mittelalter - es ist ein Pegel von gut zwölf Metern prognostiziert. Am Montag sollen etwa 150 Bundeswehrsoldaten die Einsatzkräfte unterstützen.
21.45 Uhr: Bayerische Staatsregierung bildet Krisenstab
Angesicht des Hochwassers in Bayern hat die Staatsregierung einen Krisenstab eingerichtet. Zur Unterstützung der besonders betroffenen Hochwasserregionen bereitet die Bundeswehr einen Einsatz in den Bundesländern Bayern, Sachsen und Thüringen vor.
21.26 Uhr: Hochwasser in Bayern - Polizei konkretisiert Fahrverbot
Die Regierung von Oberbayern hat wegen der starken Regenfälle und wegen des ausgelösten Katastrophen-Alarms in den Landkreisen Rosenheim, Miesbach, Berchtesgadener Land, Traunstein, Mühldorf, sowie in der Stadt Rosenheim ein Lkw-Fahrverbot verhängt. Es gilt von Sonntag, 2. Juni , 22.00 Uhr, zunächst bis Montag, 3.Juni 2013, 22.00 Uhr.Ausgenommen sind folgende Strecken: A 94 - beide Fahrtrichtungen, A 93 Süd - beide Fahrtrichtungen, A 8 Ost FR München: AD Inntal bis München.
21.20 Uhr: Entwarnung für Wertach und Lech bei Augsburg
Das Wasserwirtschaftsamt Donauwörth gibt vorsichtige Entwarnung für Augsburg. An der Wertach am Pegel Augsburg-Oberhausen wird Meldestufe 3 voraussichtlich nicht erreicht werden. Am Lech an den Pegeln Haunstetten und Augsburg unterhalb der Wertachmündung seien die Wasserstände im Bereich der Meldestufe 1. Hier werde nicht mehr mit deutlichen Anstiegen gerechnet.
21.10 Uhr: Passau: Pegel jetzt höher als bei Jahrhundert-Flut 2002
In Passau ist der Pegel der Donau auf einen historischen Höchststand angestiegen. Gegen 20 Uhr überschritt er den Pegel des Jahrhundert-Hochwassers von 2002 (10,81 Meter) - und steigt seitdem weiter.
21.00 Uhr: Weitere Sperrung der A8 bei Rosenheim
Nach der Sperrung der A8 bei Grabenstätt (Lkr. Traunstein) am Sonntagvormittag ist die Autobahn nun auch zwischen den Anschlussstellen Rosenheim und Rohrdorf, in Richtung Salzburg, gesperrt worden. Problem ist laut Polizei das angeschwemmte Holz an der Innbrücke. Die andere Richtung ist der Polizei zufolge derzeit noch freigegeben, da die Gegenfahrbahn auf einer eigenen Brücke verläuft. Ebenfalls in Richtung Salzburg ist die Fahrbahn auf Höhe der Anschlussstelle Bad Aibling (bei Wasserwiesen) überflutet. Auch dort wird eine Sperrung vorbereitet. Der Verkehr soll bei Irschenberg ausgeleitet werden.
20.50 Uhr: Notstand in Tschechien
Die tschechische Regierung hat wegen steigender Pegelstände an den Flüssen des Landes den Notstand ausgerufen. Die Mitte-Rechts-Regierung stellte umgerechnet 11 Millionen Euro sowie bis zu 1000 Soldaten zur Bekämpfung der Fluten zur Verfügung. An mehr als 50 Orten Tschechiens galt die höchste Warnstufe 3. In der Millionenstadt Prag musste der U-Bahn-Verkehr fast vollständig gestoppt werden.
20.38 Uhr: Hochwasserschutz in Neu-Ulm montiert - Scheitel gegen 22 Uhr erwartet
Steigende Donau-Pegel in Neu-Ulm: Um die Innenstadt vor dem Hochwasser zu schützen, hat die Stadtverwaltung vom Donaubad Wonnemar bis zur Herdbrücke mobile Hochwasserschutzelemente montiert. Diese halten das Wasser aus der Stadt fern, "so dass davon ausgegangen werden kann, dass die Innenstadt trocken bleiben wird", so die Stadtverwaltung. Der Scheitel der Hochwasserwelle wird gegen 22 Uhr in der Stadt erwartet.
20.27 Uhr: Hochwassernachrichtendienst: Pegel an der Donau steigt weiter
Die Wasserstände entlang der Donau werden über Nacht weiter steigen. Davon geht der Hochwassernachrichtendienst Bayern aus. Bis morgen früh wird auf der Strecke von Regensburg bis Passau durchgehend Meldestufe 4 erwartet. In Passau/Donau wird der Wasserstand nachts die 11-Meter-Marke überschreiten.
Hochwasser: Das bedeuten die Meldestufen
Bei Hochwasser gibt es vier verschiedene Meldestufen, von 1 bis 4. Hier ihre Bedeutungen.
Meldestufe 0 (grün): Dieser Pegel hat derzeit keine Meldestufe überschritten.
Meldestufe 1 (gelb): Stellenweise kleinere Ausuferungen.
Meldestufe 2 (orange): Land- und forstwirtschaftliche Flächen überflutet oder leichte Verkehrsbehinderungen auf Hauptverkehrs- und Gemeindestraßen.
Meldestufe 3 (rot): Einzelne bebaute Grundstücke oder Keller überflutet oder Sperrung überörtlicher Verkehrsverbindungen oder vereinzelter Einsatz der Wasser- oder Dammwehr erforderlich. Spätestens ab dieser Stufe müssen Feuerwehr und Technisches Hilfswerk Barrieren aus Sandsäcken oder Schutzwänden bauen.
Meldestufe 4 (lila): Bebaute Gebiete in größerem Umfang überflutet oder Einsatz der Wasser- oder Dammwehr in großem Umfang erforderlich. (Quelle: Hochwassernachrichtendienst)
Auch an den nördlichen Donauzuflüssen Wörnitz, Altmühl, Naab und Regen kommt es verbreitet zu Überschreitungen der Meldestufe 1 bis 3, örtlich auch der Meldestufe 4.
20.22 Uhr: Oberbayerische Polizei verhängt Lkw-Fahrverbot
Die Regierung von Oberbayern hat wegen der starken Regenfälle und wegen des ausgelösten Katastrophen-Alarms in den Landkreisen Rosenheim, Miesbach, Berchtesgadener Land, Traunstein, Mühldorf, sowie in der Stadt Rosenheim ein Lkw-Fahrverbot verhängt. Es gilt von Sonntag, 2. Juni , 22.00 Uhr, zunächst bis Montag, 3.Juni 2013, 22.00 Uhr.Laut Polizei gilt dieses Fahrverbot für alle Fahrzeuge ab 12 Tonne. Natürlich sind Fahrzeuge, die im Rahmen des Katastropheneinsatzes tätig sind, von dieser Regelung ausgenommen werden. Weiterhin ausgenommen ist der Verkehr auf der A und der A93 zwischen Kufstein und München.
20.11 Uhr: Kleinstadt in Thüringen wird evakuiert
Die thüringische Kleinstadt Gößnitz mit rund 3000 Einwohnern wird wegen Hochwassers komplett evakuiert. "Der Pegel der Pleiße steht momentan bei 4,14 Meter, normal ist ein Meter", sagte die Sprecherin des Landratsamtes, Jana Fuchs, am Sonntagabend. Die Menschen würden bei Verwandten oder in einem Notquartier untergebracht, das in einer höher gelegenen Schule eingerichtet sei.
20.07 Uhr: Unterricht fällt in Hochwassergebieten aus
Der Unterricht fällt am Montag nach Ende der zweiwöchigen Pfingstferien in etlichen Städten und Landkreisen aus. So versicherte ein Sprecher der Stadt Rosenheim, am Montag blieben alle Schulen in Stadt und Landkreis Rosenheim geschlossen. Einzige Ausnahme: Die Abiturprüfungen an der Rosenheimer Fachoberschule (FOS) und Berufsoberschule (BOS) finden statt, während sie in den städtischen Gymnasien auf Freitag verschoben wurden.
Auch im gesamten Kreis Berchtesgadener Land fällt nach Angaben eines Sprechers an sämtlichen Schulen der Unterricht aus, im Landkreis Miesbach in den teils vom Tegernsee überfluteten Gemeinden Bad Wiessee, Rottach-Egern und der Stadt Tegernsee. In Passau bleiben am Montag insgesamt 14 Schulen geschlossen. Im Landkreis Garmisch-Patenkirchen gibt es Schulausfall hier: Grund- und Mittelschule Oberau, Grundschule Eschenlohe, Grundschule Ohlstadt, Mittelschule Murnau.
19.36 Uhr: Donau in Neu-Ulm erreicht Meldestufe 4
In Neu-Ulm hat der Pegel der Donau soeben Meldestufe 4 erreicht. Vor Ort sind die Rettungsdienste in Alarmbereitschaft.
19.28 Uhr: Ammersee-Pegel steigt weiter
Das Wasser im Ammersee steigt kontinuierlich. Auch er dürfte bald über die Ufer treten. Die Ammer hat Meldestufe 3 und steigt auch weiter.
19.13 Uhr: Hochwasser: Regensburg bereitet Evakuierungen vor
In Regensburg wird zum ersten Mal in der Geschichte der Stadt eine Evakuierung von Hochwasseropfer vorbereitet. Das erklärte der Regensburger Oberbürgermeister Hans Schaidinger am Sonntagabend bei einer Pressekonferenz. Er sprach von einer Vorsorgemaßnahme, von der er nicht hoffe, dass er sie brauchen wird. Mit den derzeitigen Maßnahmen könnten bis zu 2000 Menschen in Sicherheit gebracht werden, berichten die Kollegen der Mittelbayerischen Zeitung.
19.05 Uhr: Passau rechnet mit einem Pegelstand von zwölf Metern
In Passau wird nach Angaben des Wasser- und Schifffahrtsamtes Regensburg bis zum frühen Morgen mit einem Pegelstand von knapp zwölf Metern gerechnet. Das bisherige Jahrhunderthochwasser von 2002 verzeichnete einen Pegelstand von 10,81 Metern.
18.57 Uhr: Erdrutsche am Bodensee befürchtet
Drei Monate nach einem Erdrutsch in Sipplingen am Bodensee droht erneut Gefahr an einem Hang an der Bundesstraße B 31. Sechs Bewohner des dortigen Mehrfamilienhauses mussten in Sicherheit gebracht werden, wie das Landratsamt in Friedrichshafen am Sonntag mitteilte. Die B 31 bleibe weiterhin befahrbar. Züge auf der Bodensee-Gürtelbahn passierten die Stelle zunächst bei langsamen Tempo. Einer groben Schätzung zufolge drohen rund 30 Kubikmeter Erdreich abzurutschen und gegen das Haus zu drücken. Am Montag sollten Spezialisten bereits begonnene Sicherungsarbeiten fortsetzen.
18.44 Uhr: Auch der südliche Landkreis Neu-Ulm glimpflich davon gekommen
Der südliche Landkreis Neu-Ulm und der Raum Babenhausen sind noch einmal glimpflich davon gekommen. Die eigentlich für den Sonntagabend erwartete höchste Welle rollte bereits am frühen Nachmittag die Iller hinunter, ohne viel Schaden anzurichten. Kreisbrand Bernhard Schmidt sprach bereits mittags von einer „leicht entspannten Lage“.
Weil Helfer andernorts dringender gebraucht wurden, schickte die Kreiswasserwacht Sonntag Mittag fünf Helfer in den Raum Rosenheim. Die Wasserwacht rät dringend, sich von der Iller fern zu halten: „Wer sich zu nah an den reißenden Fluß heran wagt, begibt sich in ernsthafte Lebensgefahr. Uferböschungen dürfen auf keinen Fall betreten werden.“
18.34 Uhr: Entwarnung im Kreis Augsburg
Die starken Regenfälle im Augsburger Land seit Freitag ließen zwar das Schmutter- und das Zusamtal zu einer ausgedehnten Seenlandschaft werden. Größere Schäden an Häusern entstanden im Landkreis Augsburg durch die Überschwemmungen allerdings nicht. Die Unwetterwarnung war bereits am Sonntagvormittag aufgehoben.
18.26 Uhr: Erste Tote in Österreich und Tschechien
In der tschechischen Stadt Trebenice bei Prag ertrank am Sonntag eine Frau in den reißenden Fluten. Im österreichischen St. Johann im Pongau wurde laut der Nachrichtenagentur APA ein Arbeiter bei einem Erdrutsch getötet. In beiden Ländern wurde zudem nach mehreren Vermissten gesucht. In Österreich mussten mindestens 300 Menschen ihre Häuser verlassen. In einigen Landesteilen wurde der Notstand ausgerufen.
18.24 Uhr: In Passau spitzt sich die Lage weiter zu
Seit Stunden arbeiten in Passau rund 400 Einsatzkräfte von Feuerwehr, Wasserwacht und Technischem Hilfswerk unter Hochdruck - die Lage unter Kontrolle bringen können sie jedoch nicht. Es fehlt an Sandsäcken, Wänden und Pumpen. Und die Lage wird sich noch zuspitzen, ist Andreas Dietz von der Wasserwacht überzeugt. "Wir rechnen bis Sonntagabend mit einem Pegelstand von 11,20 Meter. Das ist schlimmer als beim Jahrhunderthochwasser 2002."
18.17 Uhr: Auf der A8 am Chiemsee keine Entspannung
Keine Entspannung der Situation auf der A8 am Chiemsee. Dort regnet es weiter. Laut Rosenheimer Polizei staut sich der Verkehr nun auf 34 Kilometern. Die Autofahrer werden abgeleitet. "Aber auch auf den Umleitungsstrecken staut es sich", sagt ein Polizeisprecherin. Alle Autofahrer werden gebeten, das Gebiet weiträumig zu umfahren.
18.12 Uhr: Seehofer spricht vom wahrscheinlich schlimmsten Hochwasser in Bayern
Die Situation habe sich dramatisch zugespitzt, sagte Ministerpräsident Horst Seehofer am Sonntagnachmittag vor Beginn eines Krisentreffens in der Staatskanzlei. "Wir haben bereits Regionen in Bayern mit einem sogenannten Jahrhunderthochwasser. Möglicherweise werden wir eine Entwicklung bekommen, die zu einem Hochwasser führen könnte, das bisher noch nie dagewesen ist." Nach Angaben von Umweltminister Marcel Huber ist die Situation in Südostbayern vom Tegernsee bis Bad Reichenhall bereits jetzt schlimmer als beim letzten großen Hochwasser 1999. Die Staatsregierung überlegt deswegen, gemeinsam mit Österreich Hilfen nicht nur des Bundes, sondern auch der EU zu beantragen.
18.03 Uhr: Behinderungen bei der S7 dauern bis Montag
Die Störung auf der Strecke der S-Bahn-Linie 7 zwischen Baierbrunn und Wolfratshausen dauert noch bis Montag. Bislang sei nicht klar, wie mit dem Hochwasser auf der Strecke der S7 Wolfratshausen zu verfahren ist. Ein Schienenersatzverkehr ist bestellt, aber noch zugesichert.
17.44 Uhr: Rosenheim: 360 Helfer kämpfen gegen die Fluten - Dämme halten
Kampf gegen das Hochwasser in Rosenheim: „Insgesamt sind derzeit rund 360 Kräfte von Feuerwehr, THW und Rettungsdiensten im Einsatz", berichtet Stadtbrandrat Hans Meyrl. Um einen Damm zu sichern, wurden zusätzlich Soldaten angefordert. "Zwei Sattelzüge mit weiteren Sandsäcken sind auf dem Weg nach Rosenheim“, so Meyrl. Der Pegel-Höchststand der Mangfall in Rosenheim wird für 19 Uhr erwartet. Dieser Höchststand dürfte bis Montagmittag erhalten bleiben. „Die positive Nachricht für Rosenheim ist: Die Dämme im Stadtgebiet halten bisher."
17.34 Uhr: Pegel in Mittelschwaben sinken
Die Pegel in Mittelschwaben sind in den vergangenen Stunden gesunken. Auch die Südstraße in Krumbach ist wieder frei. Die Verbesserung des Krumbacher Hochwasserschutzes bewährt sich, heißt es. Kollege Peter Bauer fasst die Lage im Großraum Krumbach hier zusammen.
17.20 Uhr Bundeswehr rückt in Hochwasser-Gebiete aus
In den Hochwassergebieten im Süden und Osten Deutschlands kommen den Bewohnern jetzt Soldaten der Bundeswehr zur Hilfe. In Berchtesgaden in Bayern würden 100 Soldaten als "helfende Hände" im Kampf gegen das Hochwasser eingesetzt, teilte das Bundesverteidigungsministerium in Berlin mit. Auf Anfrage des Landes Sachsen kämen Soldaten auch den Bewohnern in der Region Glauchau im Landkreis Zwickau zur Hilfe. Im bayerischen Bischoffswiesen und in Straubing unterstütze die Bundeswehr die Einsatzkräfte durch Bereitstellung von Unterkünften und Verpflegung, und in Bad Reichenhall stelle die Bundeswehr warme und trockene Bekleidung für Evakuierte zur Verfügung.
17.15 Uhr: Keller in Aichach laufen voll
An der Paar spitzt sich die Lage zu: Vor allem im Ortsteil Klingen und um Aichach herum laufen die Keller allmählich voll, berichten die Kollegen vor Ort gerade. Das Wasser kommt über die Felder.
17.10 Uhr: Aktuell - die Pegelstände aus unserer Region
Hier im Überblick die wichtigsten aktuellen Pegelstände der Gewässer in unserer Region (Quelle: Hochwassernachrichtendienst Bayern, Stand: 17.05 Uhr).
Donau bei Donauwörth: Meldestufe 3
Donau bei Neu-Ulm: Meldestufe 3
Donau bei Günzburg: Meldestufe 3
Donau bei Dillingen: Meldestufe 1
Donau bei Neuburg: Meldestufe 3
Zusam bei Fleinhausen: Meldestufe 0 (gesunken)
Mindel bei Offingen: Meldestufe 2
Schmutter bei Fischach: Meldestufe 0
Wörnitz bei Harburg: Meldestufe 2
Paar bei Aichach: Meldestufe 3
Wertach bei Augsburg-Oberhausen: Meldestufe 1 (gesunken)
Wertach bei Türkheim: Meldestufe 1
Lech in Haunstetten: Meldestufe 0
Lech bei Landsberg: Meldestufe 0
Iller bei Kempten: Meldestufe 3
Hochwasser: Das bedeuten die Meldestufen
Bei Hochwasser gibt es vier verschiedene Meldestufen, von 1 bis 4. Hier ihre Bedeutungen.
Meldestufe 0 (grün): Dieser Pegel hat derzeit keine Meldestufe überschritten.
Meldestufe 1 (gelb): Stellenweise kleinere Ausuferungen.
Meldestufe 2 (orange): Land- und forstwirtschaftliche Flächen überflutet oder leichte Verkehrsbehinderungen auf Hauptverkehrs- und Gemeindestraßen.
Meldestufe 3 (rot): Einzelne bebaute Grundstücke oder Keller überflutet oder Sperrung überörtlicher Verkehrsverbindungen oder vereinzelter Einsatz der Wasser- oder Dammwehr erforderlich. Spätestens ab dieser Stufe müssen Feuerwehr und Technisches Hilfswerk Barrieren aus Sandsäcken oder Schutzwänden bauen.
Meldestufe 4 (lila): Bebaute Gebiete in größerem Umfang überflutet oder Einsatz der Wasser- oder Dammwehr in großem Umfang erforderlich. (Quelle: Hochwassernachrichtendienst)
Iller bei Sonthofen: Meldestufe 0
16.56 Uhr: In Teilen von Passau und Rosenheim fällt die Schule aus
Hochwasser: In Stadt und Landkreis Rosenheim sowie in Teilen von Passau fällt morgen die Schule aus. Das teilt das Bayerische Kultusministerium mit. Auch die Uni bleibt zu.
16.48 Uhr: Hochwasser an 180 von 240 Pegel-Stellen in Bayern
Es ist eine Zahl, die die Dimension dieses Hochwassers zeigt: 180 der 240 Pegel-Messstellen in Bayern melden aktuell Hochwasser.
16.32 Uhr: Wetterdienst warnt: Es regnet weiter in Bayern
Heute Abend regnet es vor allem in Süd- und Ostbayern schauerartig weiter. Das meldet der Deutsche Wetterdienst. Zu den bereits gefallenen Mengen werden bis Montagabend an den Alpen nochmals 30 bis 50 Liter pro Quadratmeter, erwartet. In Oberbayern und vom Bayerwald bis zum Frankenwald muss mit 20 bis 40 Liter pro Quadratmeter gerechnet werden. In Schwaben sowie teilen Mittelfrankens sowie dem westlichen Oberfranken regnet es meist leicht, es kommen nochmals 5 bis 10 Liter pro Quadratmeter zusammen.
In einem - trotz der Dramatik sehr sympathischen - Video erklärt ein Meteorologe des Deutschen Wetterdienstes hier die aktuelle Situation:
16.22 Uhr: Sperrung der A8 am Chiemsee: Über 30 Kilometer Stau
Liebe Pfingsturlauber, die ihr gerade über die A8 aus Österreich kommt - ihr müsst jetzt ganz stark sein. Wegen der Hochwasser-Totalsperre der A8 bei Grabenstätt am Chiemsee staut sich der Verkehr inzwischen auf über 30 Kilometer Länge. Auch die Umleitungsstrecken sind völlig überlastet und dicht.
16.15 Uhr: In Neuburg werden Hochwasser-Barrieren errichtet
Soeben haben THW, Feuerwehr und Stadt Neuburg beschlossen, die Hochwasserschutzwände entlang des Donaukais in Neuburg aufzubauen. Zwar hat das Wasserwirtschaftsamt Ingolstadt "Entwarnung" dahingehend gegeben, dass der Pegelstand vom letzten Hochwasser aus dem Jahr 2005 von 6,50 Meter wohl nicht erreicht wird. Trotzdem wollen die Rettungskräfte der Bevölkerung ein sicheres Gefühl geben, hieß es bei einer Besprechung.
16:08 Uhr: Behinderungen im S-Bahn-Verkehr München
Auch im Münchner S-Bahn-Verkehr kommt es jetzt zu Behinderungen. Wegen Hochwasser-Schäden ist der Streckenabschnitt der S7 (München-Wolfratshausen) zwischen Baierbrunn - Ebenhausen gesperrt. Die Züge wenden in Baierbrunn und Ebenhausen. Züge pendeln zwischen Ebenhausen und Wolfratshausen.
16:04 Uhr: Hochwasserspitze am Montagmorgen
Die Hochwasser-Spitze der Donau wird für Dillingen am Montagmorgen gegen fünf Uhr erwartet. Das teilt die Polizei Nordschwaben mit.
16 Uhr: Straße im Kreis Dillingen gesperrt
Erste Auswirkungen zeigen sich am Sonntagnachmittag in Dillingen an der Donau. Zwischenzeitlich wurde die Kreisstraße DLG 24 zwischen dem Kreisverkehr bei Lauingen (Donau) und Weisingen wegen Überflutung für den Verkehr komplett gesperrt, teilt das Landratsamt Dillingen auf seiner Homepage mit.
15:56 Uhr: Seenlandschaft im Augsburger Land
Im Landkreis Augsburg traten die Schmutter und die Zusamen über die Ufer. Große Schäden blieben aber laut Auskunft der Polizei aus. Das Schmuttertal gleicht aber einer Seenlandschaft.
15:53 Uhr: Übersichtliche Lage in Augsburg
In Augsburg ist die Lage soweit entspannt, heißt es von Seite der Polizei am Sonntagnachmittag.
15:48 Uhr: Rosenheim droht Jahrhundertwasser
"Die Pegelstände dürften in den Bereich eines hundertjährigen Hochwassers und möglicherweise darüber ansteigen", so die Befürchtung eines Sprechers der Stadt Rosenheim. Noch seien die Deiche im Stadtgebiet selbst den Belastungen durch die zunehmenden Wassermengen in Mangfall und Inn aber gewachsen.
15:40 Uhr: Mure mitten durch ein Gästehaus
Im Berchtesgadener Land wurden drei landwirtschaftliche Anwesen evakuiert. In der Region bahnte sich zudem eine Mure den Weg mitten durch ein Gästehaus. Beschäftigte und Urlauber mussten das Gebäude verlassen. Über der Stadt brach am Mittag die Schleuse des Hintersees. Das Wasser des Bergsees lief ins Stadtgebiet. Davon betroffene Häuser würden geräumt, sagte ein Sprecher des Landratsamtes.
15:35 Uhr: Brücken über die Achen gesperrt
Am meisten Sorgen bereitet den Krisenstäben in Oberbayern das Anschwellen der aus Österreich kommenden Tiroler Achen, die in den Chiemsee mündet. Alle über den Fluss führenden Brücken wurden gesperrt, wie ein Polizeisprecher berichtete. An mehreren Stellen trat der Fluss über die Ufer.
15:32 Uhr: Ortschaften von der Außenwelt abgeschnitten
Nach fast ununterbrochenem Dauerregen hat sich die Hochwasserlage auch im südlichen Oberbayern dramatisch zugespitzt. Katastrophenalarm gilt in den Landkreisen Berchtesgadener Land und Miesbach sowie in Stadt und Landkreis Rosenheim. Mehrere Ortschaften sind wegen Überflutungen von der Außenwelt abgeschnitten, wie etwa Unterwössen und Schleching im Kreis Traunstein.
15:24 Uhr: Spendenaktion für Würzburger Africa-Festival
Erstmals in seiner über 20 Jahre langen Geschichte hat das Würzburger Africa-Festivals ein abruptes Ende gefunden - zumindest zum Teil. Die Abendkonzerte konnten spontan ins Trockene verlegt werden. Fast das gesamte Rahmenprogramm fiel allerdings im wahrsten Sinne des Wortes ins Wasser. Wo afrikanische Händler sonst ihre Waren feilbieten, schwappt auf den Wiesen das braune Main-Wasser. Bürgerschaft und Stadt haben mittlerweile eine Spendenaktion angeschoben, um den finanziell gebeutelten Veranstaltern unter die Arme greifen zu können.
15:15 Uhr: Wichtiger Hinweis für Hochwasser-Geschädigte
Hochwasser-Schäden sollten rasch dem Versicherer gemeldet werden. Darauf weist die Versicherungskammer Bayern hin. Die Telefonnummer der dortigen Schadenhotline: 0800/62 366236. Die Mitarbeiter sind auf die zu erwartende große Anzahl der Meldungen vorbereitet und werden sich schnellstmöglich um die Schadenregulierung kümmern, heißt es in der Pressemitteilung.
15:10 Uhr: Aktuelle Warnungen
Der deutsche Wetterdienst warnt weiter vor Starkregen im Süden und Osten Bayerns.
15:04 Uhr: Hochwasser erreicht Politik
Der bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) berief ein Krisentreffen ein, um über mögliche Hilfen zu beraten.
14:55 Uhr: Hochwasserschutzwände werden in Neuburg aufgebaut
Soeben haben THW, Feuerwehr und Stadt Neuburg beschlossen, die Hochwasserschutzwände entlang des Donaukais in Neuburg aufzubauen. Zwar hat das Wasserwirtschaftsamt Ingolstadt "Entwarnung" dahingehend gegeben, dass der Pegelstand von 6,50 Meter im 2005 nicht erreicht werden wird. Trotzdem wollen die Rettungskräfte der Bevölkerung ein sicheres Gefühl geben, hieß es bei einer weiteren Besprechung heute um 14 Uhr.
14:38 Uhr: Regen verwirrte offenbar Biber
Wahrscheinlich weil es auf der A8 derzeit so schön nass ist, lief am Samstagabend gegen 23 Uhr ein Biber auf die Autobahn zwischen Neusäß und Adelsried in Richtung. Das meldet heute die Polizei. Das Tier war auf der Fahrbahn in Richtung Stuttgart unterwegs. Ein Autofahrer erfasste das Tier. Der Fahrer blieb unverletzt. Der Biber nicht.
14.25 Uhr: Merkel kündigt Unterstützung durch Bundeswehr an
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat den vom Hochwasser am stärksten betroffenen Ländern die "volle Unterstützung" der Bundesregierung versprochen. Wenn notwendig sei auch ein Einsatz der Bundeswehr möglich, betonte Merkel nach Angaben eines Regierungssprechers vom Sonntag. Die Kanzlerin habe mit dem bayerischen Ministerpräsidenten Horst Seehofer und dem sächsischen Regierungschef Stanislaw Tillich telefoniert. Die Bundesregierung stehe in ständigem Kontakt mit den betroffenen Ländern.
14.15 Uhr: Pegel der Donau steigt weiter
Geht es so weiter, wird der Pegel der Donau bei Donauwörth bald die Meldestufe 4 erreichen.
14.04 Uhr: 32-Jähriger tot aus Ammersee geborgen
In Utting (Kreis Landsberg) ist ein Mann tot aus dem Ammersee geborgen worden. Ersten Ermittlungen zufolge hatte der 32-Jährige den Abend in einem Lokal in Utting verbracht, bevor er dann zu Fuß den Heimweg antrat. "Nach Sachlage wäre es möglich, dass der 32-Jährige in den Hochwasser führenden Mühlbach stürzte und dann an die Einmündung in den Ammersee auf eine Sandbank getrieben wurde", berichtet die Kripo. Die Ermittlungen dauern an, eine Obduktion wurde angeordnet.
13.56 Uhr: Talsperren laufen über - Sieben Orte in Thüringen evakuiert
Sieben Orte im Altenburger Land (Thüringen) werden derzeit evakuiert. Das berichtet der MDR. In Greiz wird die Überflutung der Stadt erwartet. Die Talsperren im Erzgebirge und Vogtland laufen über und bedrohen fünf Orte in Sachsen. Die Pegelstände der Mulde und der Weißen Elster steigen immer höher.
13:49 Uhr: Kleine Aufheiterung zwischendurch
Nächste Woche soll der Sommer kommen. Wirklich. Lesen Sie hier.
13.40 Uhr: 30 Kilometer Stau nach Totalsperre der A8 am Chiemsee
Das ist übel: Seit Sonntagvormittag ist die Autobahn A8 bei Grabenstätt (nähe Chiemsee) wegen Überflutung in beiden Richtungen total gesperrt. Der Verkehr - viele die Pfingsturlauber kehren heute zurück - staut sich aus Richtung Österreich mittlerweile auf knapp 30 Kilometern Länge. Aktuelle Stauinformationen in Echtzeit gibt es zum Beispiel hier.
13.30 Uhr: Wetterdienst will Unwetterwarnung für Schwaben aufheben
In Schwaben lässt der Niederschlag im Tagesverlauf langsam nach und es kommen nochmals 10 bis 20 Liter pro Quadratmeter zusammen, mit den höchsten Werten im Allgäu. Das berichtet der Deutsche Wetterdienst. Die laufenden Unwetterwarnungen für Schwaben würden voraussichtlich im Laufe des Nachmittags aufgehoben.
Zu den bereits gefallenen Mengen werden bis Montagvormittag an den Alpen nochmals 30 bis 70 Liter pro Quadratmeter erwartet. In Staulagen vor allem des östlichen Alpenrandes sind über 90 Liter pro Quadratmeter möglich. In Oberbayern und vom Bayerwald bis zum Frankenwald muss mit 20 bis 50 Liter pro Quadratmeter gerechnet werden.
13:23 Uhr: Auswirkungen auf Bahnverkehr
Die Bahnstrecken zwischen München und Salzburg über Freilassing sowie über Kufstein nach Österreich sind wegen Unterspülungen oder nach Murenabgängen unterbrochen.
13:20 Uhr: Neu-Ulm: Spitzen-Pegel für heute Abend erwartet
Hochwasser in Bayern - das bedeutet auch für die Einsatzkräfte im Raum Neu-Ulm höchste Anspannung. Nachdem für heute Abend gegen 20 Uhr Pegelspitzen von maximal 5,60 Meter an der Donau und sieben Meter an der Iller zu erwarten sind, wurden im Bereich Illerbrücke Sandsäcke platziert. Der Mobile Hochwasserschutz im Bereich Wonnemar wurde geschlossen. Der Bereich Silberwald und Umgebung ist teilweise überflutet; die dortige Gaststätte ist nicht mehr zugänglich, berichtet Wilhelm Schmid, Sprecher der Kreisbreandinspektion. In der Innenstadt sei der Mobile Hochwasserschutz vorbereitet und könne bei Bedarf jederzeit geschlossen werden, ebenso an der Wiblinger Straße.
13:13 Uhr: THW bringt Hochwasserschutzwände in Neuburg in Stellung
Das THW bringt in Neuburg gerade die Hochwasserschutzwände entlang des Donaukais vorsorglich in Stellung. Ob sie aufgebaut werden, entscheidet sich um 14 Uhr. Pegel steigt weiter. Momentan liegt er bei 5,15 Meter. An der Hölle, wo am Samstag bereits Hochwasserschutzwände aufgebaut wurden, ist die Donau bereits über das Ufer getreten. Dort steht aktuell das Wasser wenige Millimeter hoch.
13 Uhr: Hochwasser in Bayern - eine Zwischenbilanz
Die Hochwasser-Lage bleibt weiter sehr angespannt. Hier unsere Zwischenbilanz am Sonntagmittag:
+ In Berchtesgaden, Passau und Rosenheim wurde Katastrophenalarm ausgelöst
+ Der Pegel der Donau steigt weiter. In Dillingen, Donauwörth, Neuburg blicken die Rettungskräfte mit etwas Sorge auf die weitere Entwicklung. Brisant könnte sich die Lage auch noch an der Donau im Bereich Neu-Ulm entwickeln; hier treffen sich die verantwortlichen Einsatzleiter der beteiligten Behörden um 14.00 Uhr zu einer weiteren Einsatzbesprechung.
+ Relativ ruhig ist die Lage aktuell in Augsburg, Wertingen und Landsberg. Hier sind nur kleinere Überschwemmungen zu verzeichnen.
+ Auch in München melden die Rettungsdienste nur wenige Einsätze.
+ Im Allgäu hat sich die Lage nach einer hektischen Nacht leicht entspannt. Zwischen 8 und 12 Uhr registrierte die Polizei Schwaben Süd/West noch insgesamt 62 Vorkommnisse. Vereinzelt wurden geringe Fahrbahnüberschwemmungen und Behinderungen auf Gehwegen mitgeteilt.
Weiterlesen:
Hochwasser in Bayern: Der Newsticker von Sonntagvomittag, 2. Juni.
Hochwasser in Bayern: Der Newsticker von Samstag, 1. Juni.
Hochwasser in Bayern: Der Newsticker von Freitag, 30. Mai.