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Lindau wird Zentrum der Religionen

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Lindau wird Zentrum der Religionen

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    Knapp 1000 Vertreter von 17 Religionen aus 100 Ländern wollen sich im August am Bodensee für eine friedlichere Welt starkmachen. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier wird das Treffen der größten interreligiösen Nichtregierungsorganisation „Religions for Peace“ in Lindau eröffnen. Auf der Tagesordnung der fünftägigen Konferenz stehen Gespräche zwischen hochrangigen Religionsvertretern mit dem Ziel, in aktuellen Konflikten zu vermitteln.

    „Unser Dialog beginnt immer mit dem Respekt vor der Verschiedenheit, sagte William F. Vendley am Montag in Berlin. Der US-Amerikaner ist Generalsekretär der Allianz der „Religionen für den Frieden“, die unter dem Eindruck des Zweiten Weltkriegs und der atomaren Bedrohung im Kalten Krieg entstanden war. Er sei überzeugt, dass multireligiöse Gespräche einen wichtigen Beitrag zu Friedensprozessen leisten können, sagte er. So freue er sich, dass sich auch religiöse Vertreter aus den verfeindeten Staaten Iran und Vereinigte Arabische Emirate angekündigt hätten. Der norwegische Bischof Gunnar Stålsett, Ehrenpräsident der Organisation, räumte ein, dass Religion durchaus auch Teil der Probleme der Welt sei. Er verwies auf wachsende Intoleranz und gewalttätigen Extremismus mit religiösem Hintergrund. Umso mehr seien religiöse Autoritäten gefordert, ein Teil der Lösung zu sein und sich für Toleranz und Respekt einzusetzen.

    Vertreter der Organisation haben in den vergangenen fünf Jahrzehnten in zahlreichen Kriegen und Konflikten vermittelt. So bemühte sich „Religionen für den Frieden“ etwa in Ruanda, dem Kongo, Irak und Syrien um Ausgleich. Derzeit ist die Organisation in Myanmar aktiv.

    Die erste Weltversammlung von „Religionen für den Frieden fand“ 1970 im japanischen Kyoto statt. Seitdem wurden in Abständen von rund sechs Jahren acht weitere globale Treffen abgehalten, zuletzt 2013 in Wien. Mit Lindau hat die Gruppe zum ersten Mal einen deutschen Tagungsort gewählt. Dort wollen sich Christen, Muslime, Juden, Buddhisten, Hinduisten und Vertreter weiterer Religionen vom 19. bis 23. August nicht nur für mehr Frieden einsetzen. Sondern auch für die Rettung des Klimas und die Gleichberechtigung von Mann und Frau.

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