Der Lindauer Schönheitschirurg Werner Mang steht weiterhin unter Druck. Drei Präsidenten medizinischer Fachgesellschaften haben sich zu Wort gemeldet. Sie fordern, die umstrittenen Vorgänge in der Mang-Klinik zu überprüfen. Denen zufolge soll etwa ein Arzt ohne Zulassung operiert haben, und in mehreren Fällen sollen Krankenakten verändert worden sein.
Professor Wolfgang Gubisch, Präsident der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC): „Die Vorwürfe gegen Mang, die im Spiegel zu lesen waren, sind schwerwiegend. Es ist notwendig, dass die Staatsanwaltschaft das klärt, denn die Ärztekammer ist dazu nicht in der Lage.“
Operierte Arzt ohne Zulassung?
Der Präsident der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), Professor Peter Vogt, nimmt zu den Vorwürfen gegen Mang eindeutig Stellung: „Wenn bei Mang ein Arzt ohne Zulassung operiert haben sollte, wäre das ein schwerwiegender Verstoß. Die Grundsätze der Patientensicherheit und das geltende Berufsrecht erfordern dringlich Aufklärung“, lässt sich Vogt zitieren.
Weitere Kritik an Mang kommt vom Präsidenten der Deutschen Gesellschaft für Dermatochirurgie (DGDC), Gerhard Sattler: „Vom ethischen Standpunkt des Arztes her ist Mang an der Grenze dessen, was man Patienten zumuten kann. Der Vorwurf der Aktenmanipulation ist kein Kavaliersdelikt. Die Staatsanwaltschaft muss ermitteln, ob die Vorwürfe begründet sind und gegebenenfalls Konsequenzen ziehen.“
Ermittler geben sich bisher zurückhaltend
Bei der Staatsanwaltschaft in Kempten gibt man sich zurückhaltend. „Wir prüfen die Vorwürfe“, erklärte Pressesprecherin Katrin Eger auf Anfrage der Lindauer Zeitung. Mang selbst kann derzeit zu den Vorwürfen keine Stellung nehmen. Er befindet sich nach Angaben seines Sekretariats in Kathmandu.