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Letzter Schultag und Zeugnisse: Greta muss bald mehr lernen

Letzter Schultag und Zeugnisse

Greta muss bald mehr lernen

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    Greta-Schule-Projekte
    Greta-Schule-Projekte

    Neusäß. Greta Lux ist zehn Jahre alt. Sie geht in die vierte Klasse der Grundschule Steppach.

    Auch das bayerische Schulsystem steht vor Veränderungen, wieder einmal. Kultusminister Ludwig Spaenle (CSU) verkündet beinahe im Wochentakt Reformen. Seit dem Bildungsgipfel von Staatsregierung und kommunalen Spitzenverbänden im Februar ist das nun schon so.

    Die Opposition spricht von "Reförmchen" und fordert den "großen Wurf" (wir berichteten). Das Palaver um Bayerns Schulpolitik ist mindestens genauso groß, wie man sich diesen großen Wurf wohl vorzustellen hat. Geredet wird viel, meistens über die Schüler. Dabei sind sie die wahren Bildungsexperten in unserem Land. Ein Gespräch über Schule - wie sie ist und wie sie sein sollte. Ein Gespräch mit Greta.

    Greta, wie wird dein letzter Tag an der Grundschule sein?

    Greta: Sicherlich toll. Es ist nicht mehr so stressig. Vielleicht spielen wir etwas. Und es gibt Zeugnisse. Ich glaube, ich kann mit meinen Noten zufrieden sein.

    Kannst du dich an deinen ersten Schultag erinnern?

    Greta: Da hat es in Strömen geregnet und mein Kleid ist nass geworden. Ich hab mich gefreut, in die Schule zu kommen. Da will jedes Kindergartenkind hin. Ich hab es mir in der Grundschule allerdings nicht so anstrengend vorgestellt.

    Erwachsene sagen bei der Einschulung oft: Jetzt beginnt der Ernst des Lebens. Kennst du diesen Spruch?

    Greta: Ich habe ihn schon oft gehört, aber ich verstehe ihn immer noch nicht. Wahrscheinlich ist damit gemeint, dass man sich eben mehr anstrengen muss als im Kindergarten.

    Wie fandest du deine vier Jahre in der Grundschule?

    Greta: Schön. Ich habe viel gelernt. Und ich hoffe, dass ich nicht alles vergessen werde. Das wäre doof.

    Was hat dir am besten gefallen?

    Greta: Die Ausflüge. Wir waren im Schullandheim und bei der Feuerwehr.

    Und was hat dich am meisten genervt?

    Greta: Schlechte Noten. Über die hab ich mich geärgert.

    Viele Leute schimpfen gerne über Lehrer. Wie waren deine Lehrer?

    Greta: Die Lehrerin, die ich hatte, war sehr nett. Sie hat viele Ausflüge mit uns gemacht und sie hat nie herumgeschrien.

    Kamen dir deine Lehrer ab und zu etwas gestresst vor? Schließlich müssen Lehrer hart arbeiten.

    Greta: Ne. Und wenn sie geschimpft haben, sind sie mit dem falschen Fuß aufgestanden. Wenn es Zeugnisse gibt, ist das für die Lehrer bestimmt eine stressige Zeit.

    Nach den Ferien kommst du ins Gymnasium. Hast du Angst davor?

    Greta: Ich freu mich, weil ich mit mehreren Freunden dorthin gehe. Im Gymnasium wird es schwerer als in der Grundschule. Bisher hat es gereicht, wenn ich Sachen ein paar Mal durchgelesen habe. Ich muss jetzt sicher bald mehr lernen und es wird strenger.

    Hattest du schon mal richtig Stress?

    Greta: Nie so wirklich. Ich habe nur Stress, weil ich pünktlich in die Schule kommen muss. Ich bin nämlich ein Langschläfer.

    Wie stellst du dir die ideale Schule vor?

    Greta: In der Schule sollte es Spielmöglichkeiten geben und längere Pausen. Das wünsche ich mir von den Politikern. Bequemere Stühle wären auch nicht schlecht. Und ich wünsche mir, dass man sich nicht streitet.

    Was hat deine Lehrerin getan, wenn es Streit gab?

    Greta: Wir haben einen Boxsack in der Schule. Wer wütend ist, kann sich einen Boxhandschuh anziehen und rein schlagen. Wie dieser Junge, der manchmal andere Kinder schlägt. Ein Mädchen hat aber nie auf den Boxsack draufgeboxt.

    Politiker haben darüber diskutiert, wie Kinder aus anderen Ländern - oder Kinder, deren Eltern aus anderen Ländern stammen - besser integriert werden können. Das heißt: wie sie besser hier klarkommen. Waren solche Kinder an deiner Schule?

    Greta: Ein Mädchen aus Italien, glaube ich. Die wird ständig gehänselt - weil sie ein bisschen dicker ist. "Hört damit auf", hab ich öfter gesagt.

    Fährst du eigentlich weg in den Ferien?

    Greta: Vielleicht nach Italien.

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