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Landtagswahl: Spannendes Personalpuzzle

Landtagswahl

Spannendes Personalpuzzle

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    Justizministerin Beate Merk.
    Justizministerin Beate Merk.

    Von Jörg Sigmund Augsburg/Kempten. Am 26. April nominiert Schwabens CSU die Liste für die Landtagswahl im September. Noch wird am Personalpuzzle gebastelt, doch das Bild wird klarer. Fest steht inzwischen, dass Berta Schmid (Burgau) und Helmut Guckert (Nördlingen) nicht mehr kandidieren. Beide hatten 2003 über die Liste den Einzug ins Maximilianeum geschafft. Ebenfalls ausscheiden wird der Landtagsabgeordnete Martin Sailer (Neusäß), gerade zum neuen

    Der Kreisverband Augsburg entscheidet am 31. März, wer für Sailer als Listenkandidat nachrückt. Und damit wird auch eine viel diskutierte Frage in der schwäbischen CSU beantwortet: Was macht der Bezirksvorsitzende Markus Ferber? Der Europaabgeordnete ist in Bobingen zu Hause und könnte als Sailer-Nachfolger ins Rennen gehen. Zur Stunde deutet jedoch alles darauf hin, dass der 43-Jährige in Brüssel bleibt.

    Bereits Ende Januar war ihm bei einem Geheimtreffen in Bad Wörishofen nahegelegt worden, er solle seine Landtagsambitionen vergessen. Dies hatte in Teilen der schwäbischen CSU für erhebliche Missstimmung gesorgt, da Ferber als einer der fähigsten Köpfe in der Partei gilt. Von anderer Seite hieß es allerdings auch, die Schwaben-CSU dürfe ihre herausgehobene Position im europäischen Parlament nicht leichtfertig aufs Spiel setzen. Ferber sitzt als Vorsitzender der CSU-Gruppe an einflussreicher Stelle.

    Ferber wird also wohl verzichten. Bleibt die spannende Frage, wer dann die Liste für die Landtagswahl anführt. Derzeit spricht alles für Justizministerin Beate Merk. Die ehemalige Neu-Ulmer Oberbürgermeisterin hat bisher kein Mandat und muss dringend in der Landtagsfraktion verankert werden, um ihren Kabinettsposten nicht zu gefährden. Merk hatte schon frühzeitig angekündigt, sich für einen Platz weit, weit vorne zu bewerben.

    Auch aus der schwäbischen Frauen-Union kam die Forderung nach der Spitzenkandidatur für eine Frau. Im Gespräch für Rang eins und damit als "Zugpferd" ist jedoch auch der CSU-Fraktionschef im Landtag, Georg Schmid (Donauwörth). Als Direktkandidat im Donau-Ries hat der 55-Jährige sein Mandat jedoch ohnehin sicher. Neben Schmid wird auch Landwirtschaftsminister Josef Miller (Memmingen) für einen Spitzenplatz auf der Liste gehandelt.

    Eng werden könnte es indes für die amtierenden Abgeordneten Ingrid Fickler (Lautrach, Unterallgäu), Alfons Zeller (Burgberg, Oberallgäu) und Josef Zengerle (Sonthofen). Auch sie waren 2003 über die Liste in den Landtag gewählt worden. Vor fünf Jahren hatte die schwäbische CSU allerdings immerhin 63,9 Prozent der Stimmen geholt. Von einem derart guten Ergebnis geht jedoch mit Blick auf den Herbst keiner mehr aus. Die CSU müsse "froh sein", noch zwei, höchstens drei Listenmandate zu gewinnen.

    Heftige Diskussionen gibt es derzeit über die Direktkandidaturen in den Stimmkreisen Kempten/Oberallgäu und Sonthofen/Lindau. Es sei "völlig offen", ob die beiden amtierenden Abgeordneten Thomas Kreuzer und Eberhard Rotter noch einmal nominiert werden, heißt es aus CSU-Reihen. Beide sind in der Partei nicht mehr unumstritten, es gibt deutlichen Unmut. Dabei ist Kreuzer immerhin stellvertretender Fraktionsvorsitzender im Landtag und zählte zuletzt bei der Vergabe von Kabinettsposten stets zu den ersten Anwärtern. Noch gehen Insider im Allgäu davon aus, dass es die beiden wieder packen werden. Ein Selbstläufer sei ihre Kandidatur jedoch keineswegs mehr.

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