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Landtagswahl: Grüne: CSU stellt eigene Interessen über das Wohl Bayerns

Landtagswahl

Grüne: CSU stellt eigene Interessen über das Wohl Bayerns

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    Die Grünen Ludwig Hartmann (links) und Katharina Schulze sind enttäuscht von Markus Söder (rechts).
    Die Grünen Ludwig Hartmann (links) und Katharina Schulze sind enttäuscht von Markus Söder (rechts). Foto: Matthias Balk, dpa

    Nach dem Verlust der absoluten Mehrheit will die CSU künftig gemeinsam mit den Freien Wählern regieren. Ministerpräsident Markus Söder erklärte das angestrebte Bündnis am Donnerstag zur "Bayern-Koalition". Hintergrund: Beide Parteien sind ausschließlich im Freistaat verankert und müssen keine Rücksicht auf die Bundespolitik nehmen. Die Grünen sind damit aus dem Rennen: Sollten sich

    Koalition in Bayern: Aiwanger geht von schneller Einigung aus

    Hubert Aiwanger, Chef der Freien Wähler, geht davon aus, dass die schon am Freitag beginnenden Koalitionsverhandlungen schnell über die Bühne gehen. "Trotz aller Rivalitäten sind wir in der bürgerlichen Mitte mit den meisten Schnittmengen unterwegs", sagte Aiwanger über das Verhältnis zur CSU.

    Das sehen offenbar auch viele Bayern so. In einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey für unsere Redaktion sprachen sich 46,7 Prozent der Befragten für ein Bündnis von CSU und Freien Wählern aus. Nur knapp 30 Prozent hätten es lieber gesehen, wenn sich die CSU mit den Grünen verbündet hätte. Unter den CSU-Anhängern ist die Präferenz für die Freien Wähler als Koalitionspartner mit fast 80 Prozent noch viel deutlicher.

    Grünen-Anhänger hätten es gerne mit der CSU versucht

    Die Grünen-Wähler dürften hingegen enttäuscht sein: 83 Prozent hätten es gerne mit der CSU versucht. Grünen-Spitzenkandidat Ludwig Hartmann kann nicht nachvollziehen, warum das schwarz-grüne Projekt schon nach einem ersten Sondierungsgespräch vom Tisch war. "Das ist ein schwerer politischer Fehler und eine vertane Chance für unser Land", sagte er unserer Redaktion.

    Nach Landtagswahl: Hartmann wünscht sich von Söder mehr Mut

    Er hätte sich von Söder mehr Mut gewünscht, betonte Hartmann. "Stattdessen wird es nun eine reine ,Weiter-so-Regierung’." Der Grüne wirft der CSU vor, die eigenen Interessen über die Interessen Bayerns zu stellen: "Man sollte nicht schauen, was für die Partei am bequemsten ist, sondern das Wohl des Landes im Blick haben", kritisierte der Fraktionschef. Er ist überzeugt davon: In einer schwarz-grünen Koalition hätten die Spaltung des Landes und das Stadt-Land-Gefälle überwunden und die Themen Ökologie und Ökonomie zusammengebracht werden können.

    Söder konterte, es gehe nicht um eine Frage des Mutes, sondern um eine Frage der Vernunft. "Schwarz-Grün wäre eine bayerische Groko gewesen", sagte der Ministerpräsident mit einem Seitenhieb auf die zerstrittene Bundesregierung. Im Wahlkampf hatte er stets vor "Berliner Verhältnissen in Bayern" gewarnt.

    Kreuzer: "Brauchen keinen grundsätzlichen Kurswechsel"

    Welche inhaltlichen Konsequenzen die CSU aus den massiven Verlusten bei der Landtagswahl zieht, bleibt weiter offen. "Da Bayern ein sehr erfolgreiches Bundesland ist, braucht es keinen grundsätzlichen Kurswechsel in der Politik", sagte der wiedergewählte Fraktionschef Thomas Kreuzer der Passauer Neuen Presse. Bei einigen Themen werde man aber sicher nachjustieren müssen. Dafür werden schon die Freien Wähler sorgen, die beispielsweise die Abschaffung der Kita-Gebühren fordern, das Raumfahrtprojekt "Bavaria One" stoppen und mindestens drei Ministerien übernehmen wollen.

    Das Meinungsforschungsinstitut Civey zählt für seine repräsentativen Umfragen nur die Stimmen registrierter und verifizierter Internetnutzer, die Daten wie Alter, Wohnort und Geschlecht angegeben haben. Die Stimmen werden nach einem wissenschaftlichen Verfahren gemäß der Zusammensetzung der bayerischen Bevölkerung gewichtet. Für die Frage wurden die Antworten von 3003 Teilnehmern aus Bayern berücksichtigt. Gefragt wurde: „Welche dieser nun möglichen Koalitionen wünschen Sie sich für die bayerische Landesregierung?“. Antworten: CSU & Grüne 29,9 Prozent; CSU & Freie Wähler 46,7 Prozent; CSU & AfD 10,7 Prozent; CSU & SPD 1,6 Prozent; CSU &

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