Startseite
Icon Pfeil nach unten
Bayern
Icon Pfeil nach unten

Landtagswahl Bayern: Hubert Aiwanger glaubt nicht an eine CSU-Mehrheit

Landtagswahl Bayern

Hubert Aiwanger glaubt nicht an eine CSU-Mehrheit

    • |
    Der Vorsitzende der Freien Wähler Hubert Aiwanger glaubt nicht an CSU-Mehrheit.
    Der Vorsitzende der Freien Wähler Hubert Aiwanger glaubt nicht an CSU-Mehrheit. Foto: Archivbild, Karl-Josef Hildenbrand dpa

    Hubert Aiwanger spricht von „Phantomzahlen“. Die jüngsten Umfragen, die der CSU für die Landtagswahl 48 Prozent und damit nahezu die absolute Mehrheit vorhersagen, will der Chef der Freien Wähler (FW) nicht glauben. „Noch kurz vor der Wahl 2008 wurden für die

    Aiwanger will sich zu keiner Koalitionsaussage bewegen lassen

    Sollte Aiwanger recht behalten, könnte es am Ende doch zu einem Dreier-Bündnis aus SPD, Grünen und Freien Wählern kommen. Zu einer Koalitionsaussage ließ sich der 41-Jährige allerdings bis heute nicht bewegen. Auch jetzt nicht. „Weil es strategisch falsch wäre, sich festzulegen“, sagt Aiwanger.

    Dabei hält er ein Bündnis mit SPD und Grünen für durchaus realistisch und machbar, „wenn beide ihre ideologischen Experimente beiseitelegen.“ Die Debatte um Quoten, anonymisierte Bewerbungen oder Namensschilder für Polizisten bei Demonstrationen lehnt Aiwanger ab. „Das ist nicht unsere Linie.“ Auch in der Bildungspolitik gehen die Vorstellungen weit auseinander. Während die SPD die Gemeinschaftsschule favorisiert, wollen die traditionell konservativen Freien Wähler am dreigliedrigen bayerischen Schulsystem festhalten. Jedoch mit kleineren Klassen, mehr Lehrern und einer engen Kooperation von Mittel- und Realschule.

    „Mit den Grünen muss ich für die Bauern kämpfen“

    Und dennoch: Irgendwie scheint der Landwirtssohn aus Rottenburg vom Wunsch beseelt zu sein, die CSU nach jahrzehntelanger Regierung in die Opposition zu schicken. Die CSU habe sich mit ihrer Politik von ihrer früheren Klientel verabschiedet, sagt er. Ob Hausärzte, Polizisten oder Bauern – für sie alle sei die CSU heute nicht mehr wählbar. Aiwanger: „Es ist eine verkehrte Welt, wenn ich zusammen mit den Grünen für die bäuerliche Landwirtschaft kämpfen muss.“ Die CSU habe sich längst auf die Seite der großen Milchkonzerne geschlagen.

    Aiwanger: Freie Wähler in einer „optimalen Ausgangsposition“

    Dass sich die Basis der Freien Wähler trotz aller Vorbehalte eher ein Bündnis mit den Christsozialen als mit Rot-Grün vorstellen könnte, glaubt der FW-Vorsitzende nicht. „Die Mitglieder würden letztendlich beide Varianten mittragen, wenn die Inhalte pssen.“

    Aiwanger selbst sieht die Freien Wähler deshalb in einer „optimalen Ausgangsposition“. 15 Prozent hat er sich für die Landtagswahl zum Ziel gesetzt. „Wir haben das Potenzial dazu und wir sind thematisch richtig aufgestellt.“ Auf die Frage, ob er bei all den politischen Verpflichtungen noch Zeit fürs Private hat – gemeinsam mit der Landtagsabgeordneten Tanja Schweiger hat Aiwanger seit Anfang Oktober einen kleinen Buben –, schmunzelt der junge Vater: „Ich habe Laurenz heute Morgen noch gewickelt.“

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden