Nach stundenlanger Auseinandersetzung um die Neuwahl des erst seit einigen Wochen amtierenden Landesvorstands wurde der Parteitag am Samstagabend abgebrochen - weil frei liegende Stimmzettel aus der Stichwahl um den Parteivorsitz aufgetaucht waren. Das meldete der Landesverband auf seiner Facebook-Seite. "Die Neuwahl des Landesvorsitzenden ist anscheinend ungültig." Nun soll der alte Vorstand - der auf dem Parteitag eigentlich schon abgewählt war - bis zu einer gültigen Neuwahl weitermachen.
Interner Streit bei Alternative für Deutschland
Der bayerische Landesverband der Alternative für Deutschland ist von internem Streit geplagt, weswegen die Neuwahl des Landesvorstands auf die Tagesordnung gesetzt worden war. Der Landesvorsitzende Wolf-Joachim Schünemann erlitt dabei eine Niederlage. Gegen ihn setzte sich am Samstagabend der bisherige Vizevorsitzende Martin Sichert knapp mit 155 zu 149 Stimmen durch. Sichert konnte sich aber nur kurz über den Sieg freuen - bis eben die herumliegenden Stimmzettel auftauchten und der Parteitag anschließend abgebrochen wurde.
Vor dem Abstimmungs-Chaos hatte die Anti-Euro-Partei noch beschlossen, bei der bayerischen Landtagswahl am 15. September nicht anzutreten. Gegen die Kandidatur sprach sich auch der eigens angereiste Bundessprecher Bernd Lucke aus. Ein Misserfolg wäre aus seiner Sicht ein schlechtes Signal für die Bundestagswahl nur eine Woche später. Hauptthema der Partei solle außerdem der Euro sein - und das sei kein Bayern-Thema.