89 Jahre nach der Erstveröffentlichung löst Hitlers Propagandabuch "Mein Kampf" heftigen Streit zwischen Opposition im bayerischen Landtag und der Staatsregierung aus. Kultusminister Ludwig Spaenle (CSU) verteidigte am Mittwoch im Hochschulausschuss das Nein zu einer offiziellen kommentierten Neuausgabe der Hetzschrift in bayerischen Staatsauftrag.
"Das würde zum Schaden unseres Landes ausfallen", warnte Spaenle vor internationalen Negativschlagzeilen. Doch mit ihrem Nein setzt sich die Staatsregierung über einen einstimmigen Landtagsbeschluss hinweg. Spaenle räumte ein, dass die Staatsregierung ihre Meinung geändert habe. Israelische Politiker bis hin zu Staatspräsident Schimon Peres ebenso wie KZ-Überlebende hätten sich gegen eine Neuausgabe im Staatsauftrag ausgesprochen, begründete Spaenle den Kurswechsel. dpa