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Landtag: Die CSU und die Frauen

Landtag

Die CSU und die Frauen

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    Katrin Albsteiger (links) und Justizministerin Beate Merk.
    Katrin Albsteiger (links) und Justizministerin Beate Merk. Foto: Roland Furthmair

    Augsburg Mit nur 19 von 92 Abgeordneten hat die CSU-Fraktion im bayerischen Landtag schon bisher den geringsten Frauenanteil. Gut möglich, dass es nach der Wahl im September 2013 trotz Quote noch weniger wird. Mehr als ein Drittel der CSU-Frauen scheidet aus dem Maximilianeum aus, welche Kandidatinnen nachrücken, ist längst nicht überall klar.

    Auch im Bezirksverband Schwaben wird derzeit heftig diskutiert und spekuliert. Fest steht, dass Justizministerin Beate Merk den Neu-Ulmer Stimmkreis von Peter Schmid übernimmt, der nicht mehr antritt. Merk war bei der Wahl 2008 als Spitzenkandidatin über die schwäbische Liste in den Landtag eingezogen. Für die Nachfolge von Max Strehle im Stimmkreis Augsburg-Land Süd wird Caroline Trautner (Stadtbergen) als aussichtsreiche Anwärterin gehandelt. Strehle, seit 1982 Abgeordneter, hört ebenso auf wie der ehemalige Landwirtschaftsminister Josef Miller (Memmingen) und Reinhard Pachner (Aichach-Friedberg). Als Favorit für die Nachfolge Pachners gilt der CSU-Kreisvorsitzende Peter Tomaschko. Die Direktkandidatur im Stimmkreis

    Spannung verspricht zudem die Frage, wer die schwäbische CSU als Listenführer in den Landtagswahlkampf führt. In die Diskussion hat sich jetzt auch CSU-Chef Horst Seehofer eingeschaltet. Am Rande seiner Israelreise machte sich der Ministerpräsident für die Landesvorsitzende der Jungen Union, Katrin Albsteiger (Kreis Neu-Ulm), stark. Die 28-Jährige gilt in der CSU nicht erst seit ihrem Auftritt beim Parteitag, als sie sich vehement gegen eine Frauenquote aussprach und damit gegen Seehofer stellte, als politisches Talent. Albsteiger selbst sagte gestern gegenüber unserer Zeitung, sie freue sich natürlich, dass der Ministerpräsident „einer Nachwuchspolitikerin so etwas zutraut“. „Aber ich will hier nicht der Basis vorgreifen. Letztendlich entscheiden die Delegierten, wie die Liste aussehen wird.“

    Die Junge Union, so Albsteiger, unterstütze die grundsätzliche Forderung, dass mehr junge und mehr weibliche Kandidaten in die Parlamente einziehen sollen. Zur möglichen Spitzenkandidatur wollte sie nur so viel sagen: „Ich interessiere mich für einen vorderen Listenplatz. Alles Weitere werden wir intern unter uns Schwaben klären.“

    Das hat gestern auch CSU-Bezirkschef Markus Ferber klar gemacht. Die schwäbische CSU werde die Liste nach ihren eigenen Kriterien und Überlegungen aufstellen. Ferber: „Es gibt in der Partei den Wunsch nach einem fairen Wettstreit.“ Der Europa-Abgeordnete rechnet damit, dass bei der Landtagswahl ein oder zwei Bewerber über die Liste den Sprung ins Maximilianeum schaffen.

    Die Frage nach der Spitzenkandidatur verspricht auch deshalb spannend zu werden, weil es in Schwabens CSU durchaus Widerstände gegen Albsteiger als Nummer eins gibt. Die JU-Landesvorsitzende sei durchaus umstritten, hieß es aus Parteikreisen, „weil sich die schwäbische CSU durch sie nicht repräsentiert fühlt“. Für Albsteiger dürfe es keinen „Freifahrtschein in den Landtag“ geben. Nicht wenige in der Partei sprechen sich inzwischen wieder für Justizministerin Beate Merk als Listenführerin aus – wie schon 2008. "Kommentar

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