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Landshut: Prozess wegen Totschlags gegen Frauenarzt: Wo ist der Angeklagte?

Landshut

Prozess wegen Totschlags gegen Frauenarzt: Wo ist der Angeklagte?

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    Sein Prozess soll neu aufgerollt werden, doch vom Angeklagten Frauenarzt fehlt jede Spur.
    Sein Prozess soll neu aufgerollt werden, doch vom Angeklagten Frauenarzt fehlt jede Spur. Foto: Armin Weigel (dpa)

    Das Landgericht Landshut will den neuen Prozess wegen Totschlags gegen einen zunächst freigesprochenen Frauenarzt möglichst bald beginnen - doch vom Angeklagten fehlt jede Spur. Derzeit sei unklar, wo der Gynäkologe sich aufhält, teilte das Gericht am Dienstag mit. Die zuständige Strafkammer werde aber über den Erlass eines neuen Haftbefehls zügig entscheiden. Der "Münchner Merkur" schreibt am Dienstag, dass sich der 56-Jährige nach Südamerika abgesetzt hat. Er war vor gut einem Jahr mangels Beweisen vom Vorwurf des Totschlags an seiner Ehefrau freigesprochen worden. Doch der Bundesgerichtshof hob das Urteil auf.

    Angeklagter Frauenarzt in Chile?

    Nach Angaben des Landshuter Gerichts muss der Prozess komplett neu aufgerollt werden. Die Richter der 6. Strafkammer müssten sämtliche Verfahrensakten - 3400 Seiten - lesen. In den kommenden Wochen werde der neue Prozess geplant. Das Gericht beteiligt sich nicht an den Spekulationen über den Aufenthaltsort des Gesuchten. "Wir wissen nichts Belastbares darüber", sagte Gerichtssprecher Rainer Wiedemann am Dienstag. Nach den Informationen der Zeitung könnte der 56-Jährige - er wohnte zuletzt im niedersächsischen Bad Iburg - jetzt in Chile leben, das kein Auslieferungsabkommen mit Deutschland hat.

    Dem Frauenarzt war zur Last gelegt worden, im Dezember 2013 seine 60 Jahre alte Frau im gemeinsamen Haus in Erding erst verprügelt und dann erwürgt zu haben. Der Mann saß 410 Tage in Untersuchungshaft. Der Bundesgerichtshof stellte im Revisionsverfahren Fehler in der Beweisführung fest und verwies den Fall zur erneuten Hauptverhandlung an eine andere Kammer des Landshuter Landgerichts. dpa/lby

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