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Landkreis Passau: Trucker stoppt auf Autobahn und filmt Unfallstelle

Landkreis Passau

Trucker stoppt auf Autobahn und filmt Unfallstelle

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    Gaffer sorgen immer wieder für große Verärgerung bei Rettungskräften (Symbolbild).
    Gaffer sorgen immer wieder für große Verärgerung bei Rettungskräften (Symbolbild). Foto: Ralf Lienert

    Bei einem Lastwagenunfall auf der Autobahn 3 bei Ruhstorf an der Rott (Landkreis Passau) ist ein Fahrer schwer verletzt worden. Zudem entstand ein Sachschaden von etwa 300.000 Euro, wie die Polizei am Mittwoch mitteilte. Die Beamten zeigten auch einen weiteren Lasterfahrer an, der statt weiterzufahren neben den Unfallfahrzeugen angehalten hatte, um mit seinem Handy ein Video zu drehen.

    Zuvor hatte der 21 Jahre alte Fahrer eines Sattelzuges wohl ein Stauende übersehen und war am Dienstag nahezu ungebremst auf einen bereits stehenden Laster aufgefahren. Diesen schob er auf zwei weitere Sattelzüge. Durch den Aufprall wurde der 21-Jährige in seinem Führerhaus eingeklemmt; Rettungskräfte flogen ihn mit dem Hubschrauber in ein Krankenhaus. Die A3 wurde für die Bergungsarbeiten in Richtung Regensburg für fast sieben Stunden komplett gesperrt.

    Erst jüngst hatte der Bundesrat ein Gesetz beschlossen, wonach Gaffen zum Straftatbestand gemacht werden soll. Herrmann erhofft sich von der Entscheidung eine Signalwirkung, wie das Ministerium mitteilte. Künftig könne ein Schaulustiger mit einer Freiheitsstrafe von bis zu einem Jahr oder mit einer Geldstrafe bedacht werden, wenn er einen Unfallretter behindert. Im Freistaat sollen noch in diesem Sommer mobile Sichtschutzwände gegen Gaffer getestet werden.

    Immer wieder machen Gaffer im Unfallbereich Fotos

    Immer wieder sorgen Gaffer für Schlagzeilen. Im Mai diesen Jahres hatten etwa 80 Gaffer auf der Autobahn 6 bei Roth in Mittelfranken nach mehreren Lkw-Auffahrunfällen mit einem Schwerverletzen die Arbeit der Retter stark behindert. Ein Polizeisprecher sprach von "katastrophalen Zuständen". Die Gaffer hätten teils direkt im Unfallbereich versucht, Foto- und Filmaufnahmen zu machen. Die Polizei musste die Unfallstelle absperren, um die Schaulustigen zurückzudrängen.

    Bei Verkehrsunfällen zähle oftmals jede Minuten, um Leben zu retten, sagte Herrmann. Eingeklemmte Schwerstverletzte müssten "Höllenqualen" durchstehen. "Umso abstoßender ist es, wenn andere durch ihr Gaffen die Arbeit der Rettungskräfte behindern, nur um ihre Sensationsgier zu befriedigen." Nach Ansicht von Innenminister Herrmann hat dieser Trend mit der "Selbstdarstellung in sozialen Netzwerken im Internet zu tun".

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    Mit Material von dpa

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