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Landkreis Augsburg: "Gruppe S.": Anklage gegen rechtsextreme Terrorgruppe eingegangen

Landkreis Augsburg

"Gruppe S.": Anklage gegen rechtsextreme Terrorgruppe eingegangen

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    Einer der zwölf Terrorverdächtigen wird in Karlsruhe zum Ermittlungsrichter am Bundesgerichtshof gebracht.
    Einer der zwölf Terrorverdächtigen wird in Karlsruhe zum Ermittlungsrichter am Bundesgerichtshof gebracht. Foto: Uli Deck, dpa

    Nach Angaben des SWR ist vor dem Oberlandesgericht in Stuttgart Anklage gegen die rechte Terrorgruppe "Gruppe S." eingegangen. Dieser Gruppe gehörten zwölf Männer aus verschiedenen Bundesländern an, die wohl planten, Anschläge auf Politiker und Moscheen zu verüben. Einer der Anführer der mutmaßlichen rechten Terroristen - Werner S. - lebte lange Zeit in Mickhausen (Kreis Augsburg) und wurde dort auch festgenommen.

    Plan der mutmaßlichen Neonazis sollen Anschläge auf Politiker, Asylbewerber und Muslime gewesen sein. Unter anderem hatten sie wohl Attentate auf die Grünen-Politiker Anton Hofreiter und Robert Habeck geplant. Ihr Ziel war es, Chaos in Deutschland zu verbreiten und so die Gesellschaftsordnung durcheinander zu bringen. Durch einen V-Mann, der sich schon im September 2019 meldete, sind die Ermittlungsbehörden auf die Gruppe aufmerksam geworden.

    Gruppe S. hatte Anschläge auf Politiker und Moscheen in Deutschland geplant

    Nach Angaben des V-Manns hatten die Rechtsterroristen einen Anschlag wie jenen im neuseeländischen Christchurch im Jahr 2019 geplant. Damals tötete ein Mann 51 Menschen in einer Moschee und verletzte 50 Personen schwer. Anfang Februar hörten die Ermittler dann ein Treffen im nordrhein-westfälischen Minden ab, danach gab es an 13 Orten in Deutschland Hausdurchsuchungen - in Baden-Württemberg, Bayern, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Sachsen-Anhalt.

    Die Mitglieder der mutmaßlichen Terrorgruppe trafen sich nach den Ermittlungen mehrfach persönlich. S. soll diese Treffen organisiert haben. Die Mitglieder hatten auch über Chatgruppen sowie telefonisch Kontakt. Online ausgetauscht wurden wohl auch Fotos selbst gebauter Waffen – darauf war das Bundesamt für Verfassungsschutz aufmerksam geworden.

    Werner S. lebte in Mickhausen und war wohl ein Kopf der Gruppe

    Nach den Razzien in ganz Deutschland Mitte Februar wurden 13 Männer festgenommen - unter ihnen Werner S., der wohl zusammen mit einem anderen Tatverdächtigen der Kopf der Terrorgruppe gewesen sein soll. S. lebte seit etwa zehn Jahren in Mickhausen - hatte allerdings kaum Kontakt zu den Einwohnern des Ortes. Vor seiner Festnahme im Februar war S. schon einige Monate als rechter Gefährder eingestuft gewesen.

    Nach Angaben des SWR soll nun Anklage gegen zwölf mutmaßliche Mitglieder der Terrorgruppe erhoben werden - ein weiterer Mann starb in der Untersuchungshaft. Noch ist die (AZ)

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