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Landespolitik: Die Bayerische FDP angelt sich Seehofers Tochter

Landespolitik

Die Bayerische FDP angelt sich Seehofers Tochter

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    Susanne Seehofer (rechts) mit ihrer Mutter Karin (Zweite von links), ihrer Schwester Ulrike (links) und Gloria Prinzessin von Thurn und Taxis im Jahr 2017.
    Susanne Seehofer (rechts) mit ihrer Mutter Karin (Zweite von links), ihrer Schwester Ulrike (links) und Gloria Prinzessin von Thurn und Taxis im Jahr 2017. Foto: Tobias Hase, dpa (Archivbild)

    Wie der Vater so die Tochter? Nicht im Hause Seehofer. Dort hat sich nun der jüngste Spross von Horst und Karin Seehofer dazu entschieden, nicht in die großen christsozialen Fußstapfen des Vaters zu treten. Politik ja, aber nicht in der CSU: Susanne Seehofer ist in die FDP eingetreten.

    Wie Helmut Markwort – Abgeordneter der FDP im Bayerischen Landtag und mit 84 Jahren dessen Alterspräsident – am Montag mitteilte, waren diesem Schritt Seehofers viele Gespräche vorausgegangen. Drei Jahre lang habe man über die Notwendigkeit liberaler Politik diskutiert – schon vor der Landtagswahl 2018 stand wohl zur Debatte, dass sich die Seehofer-Tochter im Wahlkampf für den ehemaligen Focus-Chef stark machen könnte.

    Damals habe man sich dagegen entschieden, schreibt Markwort auf Facebook: „Wir haben es dann sein lassen, weil ihr Vater Horst Seehofer damals noch Vorsitzender der CSU war und in vielerlei Auseinandersetzungen mit Markus Söder verstrickt.“ Seit aber klar sei, dass sich ihr Vater nach der anstehenden Bundestagswahl aus der öffentlichen Politik zurückziehen wird, habe sich Susanne zur FDP bekannt und sei eingetreten. „Für die Freien Demokraten ist die tüchtige junge Frau ein Gewinn“, schreibt Markwort weiter.

    Sohn von Ex-Ministerpräsident Max Streibl ist ebenfalls nicht in der CSU

    Die 30-Jährige wolle sich zu ihrem Parteieintritt und möglichen Ambitionen vorerst nicht weiter äußern, hieß es am Montag aus der Münchner Zentrale der FDP. Seehofer arbeitete zuletzt bei BMW, ehe sie im November des vergangenen Jahres Tochter Laetitia zur Welt brachte. Kurz zuvor hatte sie den Unternehmer Christian Auer geheiratet.

    Horst Seehofer reagiert auf das politische Engagement seiner Tochter Susanne gelassen: „Ich weiß von meiner Tochter seit langer Zeit, dass sie mit der FDP sympathisiert und auch schon einmal für die FDP in München kandidieren wollte.“ Dass sie der Partei jetzt offenbar beigetreten ist, habe er einem Bild entnommen, das sie ihm geschickt habe und das sie mit mehreren FDP-Politikern zeige. Für ihn sei das „überhaupt kein Problem“, sagt der Bundesinnenminister, der auch einer der drei Ehrenvorsitzenden der CSU ist. In der gesamten Familie Seehofer herrsche ein sehr liberales, aufgeklärtes Klima: „Für alle meine Kinder gilt: Sie haben ihre eigene Meinung und ihren eigenen Horizont. Darauf will ich als Vater auch keinen Einfluss nehmen.“

    Dass die eigenen Kinder parteipolitisch andere Wege gehen als die Eltern, ist kein Unikum der Familie Seehofer. Auch seinem Parteikollegen und Vor-Vor-Vorgänger als bayerischer Ministerpräsident, Max Streibl, ist der Nachwuchs sozusagen abhandengekommen. Aus Ärger über den Umgang der Partei mit seinem Vater nach der Amigo-Affäre habe er sich seinerzeit von der CSU entfremdet, erzählte Florian Streibl einmal. Er verließ die Partei und sitzt seit 2008 für die Freien Wähler im Landtag und ist seit drei Jahren deren Fraktionschef.

    Claudia und Barbara Stramm saßen für unterschiedliche Parteien im Bayerischen Landtag

    Im Hause Stamm führten die interfamiliären politischen Differenzen dazu, dass Mutter und Tochter zeitweise gemeinsam für unterschiedliche Parteien im Bayerischen Landtag saßen: Während sich dessen ehemalige Präsidentin Barbara Stamm jahrzehntelang in den Dienst der CSU stellte, saß Claudia Stamm zwei Legislaturperioden lang für die Grünen im Landtag. Später gründete sie ihre eigene Partei namens „mut“ und verließ den Landtag im Jahr 2018.

    Ein weiteres prominentes Beispiel findet sich in Baden-Württemberg: Dort kehrte der Sohn des langjährigen Ministerpräsidenten Erwin Teufel der CDU den Rücken. Als Unternehmer schloss sich Thomas Teufel vor zehn Jahren der FDP an.

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