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Kultusminister rechnet vor: Spaenle: Es wird 1000 zusätzliche Lehrer geben

Kultusminister rechnet vor

Spaenle: Es wird 1000 zusätzliche Lehrer geben

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    Unterricht
    Unterricht Foto: dpa

    Gegner werfen ihm Wortbruch vor. Dem widerspricht Ludwig Spaenle und bestätigt: Ab Sommer 2011 wird es in Bayern 1000 zusätzliche Lehrerstellen geben - wie das geht, rechnet der Kultusminister persönlich vor.

    Ludwig Spaenle versteht die Aufregung nicht. Der Kultusminister machte am Dienstag nochmals deutlich, dass es ab Sommer 2011 in Bayern 1000 zusätzliche Lehrerstellen geben wird. Damit erfülle die schwarz-gelbe Koalition ihr zentrales Versprechen im Bildungsbereich und setze ein "wichtiges Zeichen der Zuverlässigkeit", sagte der CSU-Politiker unserer Zeitung.

    Die SPD hatte Spaenle Wortbruch vorgeworfen und die Zahlen bestritten. Der konterte nun und bot dem

    Dabei klingt Spaenles Rechnung einfach. Das Land Bayern werde trotz Wegfalls des neunjährigen Gymnasiums ab dem Sommer 2011 und ungeachtet rückläufiger Schülerzahlen keine 1800 Lehrerplanstellen streichen. Spaenle: "Die Stellen werden nicht eingezogen und die Pädagogen für andere Aufgaben verwendet." Dies heiße jedoch nicht, dass der Lateinlehrer eines Gymnasiums künftig an einer Grundschule unterrichten muss. Mit der zusätzlichen Kapazität an Lehrkräften könnten etwa die Ganztagsangebote gesichert und weiter ausgebaut werden. "Dies alles wird in der politischen Diskussion nicht wahrgenommen."

    Probleme an den Grundschulen und damit der Einstellung von Junglehrern räumte der Minister ein. Hier habe die demografische Entwicklung "am brutalsten zugeschlagen". So habe es an Bayerns Grundschulen im vergangenen Schuljahr 18.000 Kinder weniger gegeben. "Diese Zahlen müssen wir zur Kenntnis nehmen."

    Der Parlamentarische Geschäftsführer der SPD-Landtagsfraktion, Harald Güller, sprach von einer "Bankrotterklärung" des Ministers. Spaenle arbeite mit "Taschenspielertricks". Er lasse bei seiner Rechnung völlig außer Acht, dass es in Bayern noch immer 800 gesperrte Lehrerstellen gebe. Außerdem würden etwa an Gymnasien derzeit 3200 Aushilfskräfte unterrichten, von den 2700 keine ausgebildeten Pädagogen seien. Er verschweige auch, dass 640 Stellen abgetreten und den Hochschulen zugeschlagen werden.

    Alleine durch die Verkürzung der Arbeitszeiten benötige Bayern im kommenden Schuljahr 1400 zusätzliche Lehrer, betont Güller. Und der Ausbau der Ganztagsschulen gehe nur im Schneckentempo voran, weil Lehrer fehlten. "Spaenle ließ sich unter dem Druck des Sparzwangs Stellen abringen und verkauft dies auch noch als Erfolg." Von Jörg Sigmund

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