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Kultusminister Spaenle: Am Gymnasium fallen die meisten Stunden aus

Kultusminister Spaenle

Am Gymnasium fallen die meisten Stunden aus

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    Ludwig Spaenle.
    Ludwig Spaenle. Foto: Ulrich Wagner

    An den bayerischen Gymnasien sind im vergangenen Schuljahr fast vier Prozent aller Unterrichtsstunden ersatzlos ausgefallen. Damit ist der Stundenausfall fast doppelt so hoch wie im Durchschnitt aller Schularten. Das geht aus einer Erhebung hervor, die Bayerns Kultusminister Ludwig Spaenle am Donnerstag vorstellte. Waren es im Vorjahr noch 3,4 Prozent aller Stunden, die ausfielen, stieg die Zahl 2010/2011 auf 3,9 Prozent. Den Grund sieht Spaenle in den Belastungen durch den doppelten Abiturjahrgang. Opposition und Lehrerverbände verlangen die Einstellung zusätzlicher Lehrer.

    Minister Spaenle will die Zahl der sogenannten mobilen Reserven aufstocken. Derzeit gibt es ein Kontingent von 110 Lehrern, die als Aushilfen von Schule zu Augsburger Allgemeinen. Jedem Gymnasium stünde heute schon ein Budget zwischen 20.000 und 40.000 Euro für Aushilfen zur Verfügung – je nach Schülerzahl. Spaenle kündigte an, sich für „namhafte“ zusätzliche Mittel in den Haushaltsverhandlungen einzusetzen, um den Unterrichtsausfall an den Gymnasien „massiv“ zu reduzieren.

    Der Bayerische Lehrer- und Lehrerinnenverband verlangte 20.000 neue Pädagogen, „wenn wir das sehr vernünftige und ehrgeizige Ziel des Ministers erreichen wollen“. SPD-Bildungsexperte Martin Güll hält 300 zusätzliche Reserve-Lehrer für notwendig. Er warf dem Minister vor, die Lage zu beschönigen. Spaenles Vorschlag, Überstunden in den Schulen einzuplanen, sei „bitterer Hohn für die Lehrer, die jetzt schon am Limit arbeiten“, sagte Güll: „Das Kernproblem ist: Der Bildungsminister hat die Schulen von Anfang an viel zu knapp mit Lehrern versorgt.“

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