In Landsberg fällt am Samstag der Startschuss zum achten Snowdance-Filmfestival. Organisator Tom Bohn und sein Team sind in der Corona-Pandemie allerdings gezwungen, neue Wege mit der Veranstaltung zu gehen: Erstmals wird das neuntägige Event primär online stattfinden.
Snowdance-Festivals digital: Was wird geboten
Weit über die Region hinaus streichen sich Filmfans den Termin dick im Kalender an: Snowdance gilt als eines der wichtigsten Independent-Filmfestivals in Deutschland und lockt jedes Jahr national und international bekannte Schauspieler und Filmemacher nach Landsberg. Damit die Veranstaltung auch in der Corona-Pandemie stattfinden kann, hat Festivalchef Tom Bohn, der selbst Independent-Filme dreht und Tatort-Regisseur ist, kräftig am Format geschraubt.
Vom 20. bis 28. März können alle Filme des Festivals und Live-Events rund um die Uhr auf der Snowdance-Website angesehen werden. Auf dem Programm stehen unter anderem die Deutschlandpremiere des argentinischen Films „Al Acecho“ mit Netflix-Star Rodrigo de la Serna („Haus des Geldes“) und zahlreiche Kurzfilme. „Coup“, eine in den 1980er Jahren angesiedelte Gaunerkomödie von Regisseur Sven O. Hill, ist der Eröffnungsfilm.
Im Internet kann entweder ein Tages- oder ein Festivalticket gebucht werden – laut Bohn lief der Vorverkauf noch nie so gut. „Es können auch Menschen, die weiter weg oder im Ausland leben, teilnehmen“, sagt er. Snowdance soll deswegen auch in Zukunft als Hybrid-Veranstaltung stattfinden. Die Erfolge des Snowdance-Festivals hätten sich längst über die Landesgrenzen hinaus herumgesprochen. Das sei allein daran zu erkennen, dass viele internationale Produktionen im Vorfeld eingereicht werden.
Das Programm soll den gewohnten "Snowdance-Spirit" trotzdem rüberbringen
Die Atmosphäre wird in diesem Jahr dennoch eine andere sein. „Das Publikum wird natürlich fehlen“, sagt Bohn. Bis kurz vor Beginn des Festivals standen in seinen Augen die Chancen noch gut, dass das Festival nicht ganz ohne Besucher auskommen muss. Dass vielleicht doch ein paar Zuschauer hätten kommen dürfen, um die Filme vor Ort anzusehen – ganz so wie in alten Zeiten. Doch die Hoffnung darauf wurde am Donnerstagabend erstickt: Das bayerische Gesundheitsministerium gab bekannt, dass angesichts wieder steigender Corona-Zahlen alle weiteren Öffnungsschritte untersagt sind: Theater, Kinos, Konzertsäle und die Außengastronomie müssen demnach weiterhin landesweit geschlossen bleiben.
„So oder so glaube ich aber, dass wir den Snowdance-Spirit gut rüberbringen werden“, gab sich Festivalchef Bohn zuversichtlich. Dazu sollen auch die Gesprächsrunden mit Schauspielern und Filmemachern beitragen, die täglich ab 19 Uhr im Landsberger Olympia-Filmtheater stattfinden und in die Wohnzimmer gestreamt werden. Schauspieler und Festival-Schirmherr Max Tidof soll auf jeden Fall wieder in Landsberg vor Ort sein. Die meisten internationalen Gäste werden voraussichtlich per Video zugeschaltet. „Die Einreise- und Quarantäneregelungen machen es uns nicht einfach.“
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