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Kritik zum Tatort: Haben die Kommissare aus Franken bei ihrem ersten Fall überzeugt?

Kritik zum Tatort

Haben die Kommissare aus Franken bei ihrem ersten Fall überzeugt?

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    Die fränkischen Kommissare Paula Ringelhahn und Felix Voss haben heute zum ersten Mal ermittelt.
    Die fränkischen Kommissare Paula Ringelhahn und Felix Voss haben heute zum ersten Mal ermittelt. Foto: Jörg Carstensen (dpa)

    Die Geschichte ist einfach: Ein Uniprofessor wird beim Liebesspiel im Wald erschossen. Seine Ehefrau fällt aus allen Wolken und dann in Schockstarre. Und die unbekannte Geliebte ist verschwunden – und dann war es doch die hübsche Nachbarin.

    Sie ist das Zentrum des Dramas und macht den verliebten Babysitter Tommi zum Mörder. Was ganz schnell klar ist. Macht aber nichts, denn um die Geschichte geht es gar nicht in dem neuen Franken-„Tatort“ aus Nürnberg, der den klangvollen Titel „Der Himmel ist ein Platz auf Erden“ trägt.

    Es geht vor allem um das neue Ermittlerduo im Ersten. Und das wird die Fangemeinde des Kultkrimis sicherlich sofort ins Herz schließen. Weil die Hauptkommissare Paula Ringelhahn (Dagmar Menzel) und Felix Voss (Fabian Hinrichs) so normal sind. Sie schreien sich nicht an, sie versuchen auch nicht, sich gegenseitig zu therapieren.

    Sie sind nicht miteinander verheiratet und auch nicht ineinander verliebt, haben kein Kind im Heim, keine krebskranke Mutter und auch sonst keine Macken. Stattdessen finden sie sich vom ersten Moment an sympathisch. Sie liegen auf der gleichen Wellenlänge. Und arbeiten einfach nur zusammen.

    Über beide Kommissare erfährt der Zuschauer wenig Privates

    Viel Privates erfährt man von den beiden nicht: Kommissarin Ringelhahn, die aus dem Osten stammt, hat ein Problem mit Waffen. Und Felix Voss stolpert – das Rollköfferchen noch in der Hand – schon gleich nach seiner Ankunft in der fränkischen Provinz in seinen ersten Fall.

    Statt sich am neuen Schreibtisch zwischen Wasserspender und Plastikorchidee einzuleben, muss der Kommissar aus Hamburg zur Leiche in den Wald. Weil es spät wird beim Ermitteln, kann die Spedition die Möbel nicht mehr liefern und er haust fortan im leeren Zimmer.

    Alles sehr sympathisch. Und der feinsinnige Kommissar Voss sowieso. Wie wunderbar mitfühlend er die Stirn runzelt, den Leuten in die Augen schaut und noch mal innehält, bevor er spricht. Ganz anders als der nervige Assistent Gisbert, als der er 2012 im München-„Tatort“ sein Debüt hatte. Leider ist er da gleich gestorben, der Gisbert.

    Doch er kam so gut an, dass ganze Facebook-Gruppen seine Auferstehung im „Tatort“ forderten. Da ist er also wieder. Und mit ihm die bodenständige Kollegin Ringelhahn: vorlaut, frech und klug. Sie ist unbequem, hat einen messerscharfen Verstand und wenn es sein muss, haut sie auch einmal auf den Tisch.

    Frankenland wird sehr sympathisch gezeigt

    Sehr sympathisch ist auch die Darstellung des Frankenlandes. Idyllisch einerseits mit einem Himmel voller Schleierwolken über einer lieblichen Landschaft – untermalt von französischen Chansons. Modern andererseits mit einem in den Nürnberger Hauptbahnhof einfahrenden ICE und einer Stadt, die sich erstaunlich weltmännisch und so gar nicht provinziell präsentiert.

    Dabei wäre es angesichts des erfrischend unkonventionellen Ermittlerduos völlig egal, wo der „Tatort“ spielt, der erfreulich unblutig und gewaltlos ist. Dafür strotzt er von feingezeichneten Charakteren – und zum Glück nur ganz wenig fränkischen Klischees. Der nächste Franken-„Tatort“ kommt aus Würzburg. Man darf sich freuen.

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