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Kriminalitätsstatistik 2015: Weniger Straftaten in Bayern, aber Kriminalität der Ausländer steigt

Kriminalitätsstatistik 2015

Weniger Straftaten in Bayern, aber Kriminalität der Ausländer steigt

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    Der Freistaat verzeichnet 2015 weniger Straftaten als noch im Jahr davor. Einen Grund zur Sorge hat Innenminister Herrmann trotzdem: Die Zahl krimineller Ausländer steigt.
    Der Freistaat verzeichnet 2015 weniger Straftaten als noch im Jahr davor. Einen Grund zur Sorge hat Innenminister Herrmann trotzdem: Die Zahl krimineller Ausländer steigt. Foto: Alexander Kaya (Symbolfoto)

    Im vergangenen Jahr sind in Bayern weniger Straftaten begangen worden. Die Zahl der Delikte pro 100.000 Einwohner sank im Vergleich zum Vorjahr um 2,8 Prozent, wie Innenminister Joachim Herrmann (CSU) am Mittwoch mitteilte. Erfreulich nannte Herrmann auch den leichten Anstieg der Aufklärungsquote. Der Kriminalstatistik zufolge wurden 2015 insgesamt fast 595.000 Taten registriert, knapp 13.000 weniger als im Vorjahr.

    Sorge bereitet dem Minister aber die zunehmende Kriminalität durch Ausländer. Fast jeder dritte Tatverdächtige ist kein Deutscher (31,5 Prozent). Darunter sind ebenso Taschendiebe aus dem Ausland wie seit Jahrzehnten hier lebende Ausländer oder die aktuell im Zuge der Flüchtlingskrise nach Deutschland gekommenen Migranten. Der Anteil dieser Zuwanderer an den Tatverdächtigen stieg besonders stark, nämlich von 2011 bis 2015 von 1,7 Prozent auf 6,4 Prozent in 2015. 

    Herrmann: "Es kommen da nicht nur Friedensengel in unser Land"

    Jenseits teils traumatisierter Flüchtlinge kämen manche Ausländer  auch "nur zum Zwecke der Kriminalität" ins Land. Eine Visabefreiung für die Ukraine und Georgien sei "angesichts der Kriminalitätsentwicklung aus diesem Bereich völlig indiskutabel", sagte Herrmann mit Blick auf entsprechende Pläne aus Brüssel.

    "Es kommen da nicht nur Friedensengel in unser Land", sagte Herrmann. "Wir brauchen eine klare Begrenzung der Flüchtlinge, weil uns das sonst auch in krimineller Hinsicht über den Kopf wächst." Deshalb sei es wichtig, dass der unkontrollierte Zugang an den Grenzen eingedämmt sei. Herrmann verlangte, ein Ein- und Ausreiseregister für die EU zu schaffen wie in den USA. Dass die Zahl der Straftaten in Bayern 2015 insgesamt sank, erkläre sich durch die abnehmende Zahl deutscher mutmaßlicher Straftäter. 

    Zur Gefährdung durch den islamistischen Terrorismus sagte Herrmann: "Es gibt momentan keinen konkreten Anschlagshinweis auf einen Ort in Deutschland oder gar in Bayern." Dennoch müsse auch hierzulande mit Terror gerechnet werden. Landespolizeipräsident Wilhelm Schmidbauer kündigte die Anschaffung von kugelsicheren Westen an, die auch vor dem Beschuss mit Maschinengewehren schützen.

    Zahl der Wohnungseinbrüche in Bayern geht wieder zurück

    Insgesamt registrierte die Polizei in Bayern unter anderem weniger Gewalt auf den Straßen und weniger Autodiebstähle. "Was mich besonders freut ist, dass wir beim Wohnungseinbruchsdiebstahl die Entwicklung der vergangenen Jahre stoppen konnten", meinte der Minister. Diese nähmen nun wieder ab, das sei wichtig für das Sicherheitsgefühl der Menschen. In Nordrhein-Westfalen etwa sei das Risiko eines Einbruchsdiebstahls sechsmal höher. 

    Allerdings wurden 2015 mehr Autos aufgebrochen und es gab mehr Taschendiebstähle. Bei den Drogendelikten konnte die Polizei mehr Fälle aufdecken, ein Grund seien verstärkte Kontrollen an den Grenzen. Die Zahl der Drogentoten stieg um mehr als 25 Prozent.

    Die SPD-Landtagsfraktion verwies darauf, auch zufriedenstellende Zahlen dürften nicht über die Personalengpässe der Polizei hinwegtäuschen. Viele Beamte schöben einen Berg an Überstunden vor sich her. 

    Der Vorsitzende des Landesverbandes der Deutschen Polizeigewerkschaft, Hermann Benker, kritisierte, durch die hohe Belastung sei die "Kontrolldichte zu gering, um das tatsächliche Ausmaß mancher Deliktsbereiche aufzudecken". Durch vielfältige polizeiliche Aufgaben und fehlendes Personal sei eine ehrliche Bestandsaufnahme nicht möglich. "Geht die Einsatzbelastung dieses Jahr so weiter, wird die Dunkelziffer noch ein größeres Ausmaß annehmen als 2015." dpa

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