Auf den Tag genau 50 Jahre nach der ersten bemannten Mondlandung hat der Absturz eines unbekannten Flugobjekts im südlichen Landkreis München zu einem kuriosen Einsatz der Polizei geführt.
Wie diese berichtete, war am Samstagabend um kurz nach 21 Uhr bei der Einsatzzentrale der Münchner Polizei ein Notruf eingegangen. Der Anrufer erklärte, er habe bei Otterloh soeben einen größeren Gegenstand vom Himmel fallen sehen. Dieser sei kapselförmig, gebe einen hochfrequenten Ton ab und sei seinen Recherchen zufolge mit „Apollo 11“ in Verbindung zu bringen – der Raumfahrtmission, die Neil Armstrong und Edwin „Buzz“ Aldrin am 21. Juli 1969
.Nun war die Polizeibeamtin am Notruftelefon zunächst skeptisch, was den Wahrheitsgehalt der soeben überbrachten Nachricht angeht, und fragte nach, ob es sich denn nicht auch um eine einfache Drohne handeln könne. Doch der Anrufer wiegelte ab. Und so schickte die Polizistin eine Streife der Polizeiinspektion 31 aus Unterhaching los, sie möge dem Rätsel doch bitte auf den Grund gehen. Gesagt, getan – und tatsächlich: In einem Getreidefeld fanden die Ordnungshüter eine etwa 40 Zentimeter große, auf den ersten Blick durchaus raumfahrtähnlich anmutende Kapsel.
Regierung von Oberbayern wusste von „Apollo 11 reloaded“ Bescheid
Auf den zweiten Blick fanden die Beamten schließlich aber heraus, dass es sich um kein 50 Jahre altes Relikt vom Mond handelte, sondern um eine Miniatur-Nachbildung der Apollo-Kommandokapsel, die ein hessischer Unternehmer vom Landkreis Starnberg aus zur Feier des Jahrestages der Mondlandung mit einem Heliumballon und einem Fallschirm für die Rückkehr in den Himmel geschickt hatte. Er hatte das Projekt namens „Apollo 11 reloaded“ sogar bei der Regierung von Oberbayern angemeldet.
Als er schließlich am Samstagabend zur Bergung seiner mit GPS-Sendern versehenen Kapsel an dem Getreidefeld ankam, wurde er von fünf Polizisten in Empfang genommen. Diese teilten am Sonntag mit: Es seien keinerlei Verstöße festgestellt worden und zu keinem Zeitpunkt Personen oder Sachen in Gefahr gewesen. „Mission successful“ meldeten die Initiatoren des Projektes schließlich auf der Crowdfunding-Webseite Kickstarter.com, auf der sie Spenden für ihre Aktion gesammelt hatten.